Homepage / Suche / Gästebuch / Impressum

1988 als Backpacker auf den Philippinen

Meine allererste große Reise überhaupt


„Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans“. Mal ganz ehrlich: Wer hat sich nicht auch schon mal ausgemalt, alles hinzuschmeißen, so richtig auszubrechen und wegzufahren? Ich mein´ jetzt nicht, nur mal so übers Wochenende nach Paris oder so, sondern um die halbe Welt, ins Ungewisse hinein, ohne große Planung und nur mit Rucksack. „Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen flieh´n.“

Viele reden davon und manche bereiten so eine Reise auch konkret vor. Doch für die meisten bleibt diese Vorstellung aber nur ein Traum – ein Traum, der niemals Wirklichkeit wird, weil sich dann mitten in den Vorbereitungen Angst breit macht, Angst vor dem Ungewissen, Angst vor dem Fremden, Angst vor der eigenen Courage. Dann werden irgendwelche Umstände vorgeschoben: Die Familie sei dagegen, die Freunde würden die Nase rümpfen, der Beruf würde so was gar nicht ermöglichen, und, und, und …

… dass sie selbst den Riegel vorschieben, das wollen sie in den meisten Fällen nicht wahrhaben.

Anfang 1988 war es dann bei mir soweit. „Einmal verrückt sein …“ Auf die Philippinen sollte es gehen. Ich wollte dort ein Mädchen besuchen, mit dem ich seit über 20 Jahren in Briefkontakt stand, sehen, wie sie lebt, wie sie wohnt. Aber nicht nur deswegen wollte ich weg, ich wollte einfach nur raus!

Ich erinnere mich noch gut an die Kommentare und Ratschläge meiner Freunde und Kollegen, als ich ihnen von meinem Vorhaben erzählte. Das sei doch viel zu gefährlich, meinten sie, ganz allein so eine Reise zu machen. Sie hatten sich in schillerndsten Farben ausgemalt, wie ich fern der Heimat in überfüllten Bussen von schwindelnden Pässen stürzen, wie ich von Schlangen gebissen, von Banditen überfallen und von Straßenmädchen infiziert in modrigen Gefängnissen verhungern würde. Vielleicht würden die Wilden sogar ein Mahl aus mir zubereiten. Man weiß ja nie.

Im Sommer, als dann die Rechnung von „Explorer-Reisen“ kam, und ich meinen Urlaub eingereicht hab´, wurde die Sache dann schon konkreter. Da wusste ich bereits, dass am 2. Dezember in Zürich mein Flugzeug abgeht und dass ich am 16. Januar 1989 wieder an meinem Institut an der Uni Stuttgart sein sollte. Da war es noch ein halbes Jahr hin und insbesondere der Punkt, dass ich am 16. Januar wieder arbeiten sollte, war derjenige, welcher mich am wenigsten interessierte.

umblättern >

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158