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1988 als Backpacker auf den Philippinen


Mittwoch, 14. Dezember 1988

Manila – Auf der Suche nach einer Kamera


Nach dem Frühstück geh´ ich in die Stadt, nach einer Kamera suchen (wo überall, das zeigen die blauen Pfeile).

In unmittelbarer Nähe das Santos, am Robinsons Place gibt es einen CANON-Laden. Das hört sich gut an. Aber als ich dort bin, gibt`s dort nur die EOS 650. Die Frage nach einer AE-1 (die auch schon wieder 12 Jahre alt ist) löst nur ein müdes Lächeln hervor. Ich würde die EOS ja notgedrungen kaufen, aber da passt keines meiner Objektive drauf und Batterien gibt’s auch keine dafür. Da hat man neuerdings Akkus und für die bräuchte ich zusätzlich auch noch ein Ladegerät. Fazit: Vergiss es!

In einem Kamera-Laden in der Hidalgo-Street (nicht mehr auf der Karte, nördlich des Pasig-Rivers) das gleiche Spiel. AE-1 ist out. Also das ganze wieder zurück.

Das Harrison Plaza (etwa 1½ km südlich vom Santos´ nahe der Kreuzung Taft-/Quirino Av.) soll ganz gut sortiert sein. Aber leider auch hier Fehlanzeige, Fehlanzeige, Fehlanzeige. Eine Kamera im Stil einer AE-1 seh ich nirgends. Offenbar ist die Zeit einer AE-1 und der FD-Bajonette vorbei, Geschichte. Überall nur noch EOS-Kameras mit EF- und EF-S-Anschluss.

Im letzten Laden schließlich, im „Shoemart“ liegt eine T 70, da würden meine FD-Objektive passen. Die Verkäuferin will mir die Kamera aber nur zusammen mit einem mit 35-70 mm Objektiv verkaufen. Das will ich dann wiederum nicht.

Schlussendlich bietet sie mir eine gebrauchte AL-1 an. Die sieht meine AE-1 einigermaßen ähnlich, die Objektive passen und die Kamera löst auch aus. Ich denke, was Besseres kommt nicht nach. 5000 ₱ (420 DM) sind zwar ein Schweinegeld, aber so sind wenigstens meine Dias und damit mein Urlaub gerettet.

Manila – „Pistang Philippino“


Die 5000 ₱ stecken mir noch ganz schön in den Gliedern, aber auf die Philippinen komm´ ich wahrscheinlich nie mehr und so sind wenigstens meine Urlaubsbilder gerettet.

Insofern fühl´ ich mich sauwohl und versuch´ daher, im „Pistang Filipino“ (übersetzt: Philippinisches Fest) in der Mabini-Street für Bärbel einen Ring zu bekommen. Die Auswahl ist riesig und man weiß nicht, wo man anfangen soll. Nach längerem Suchen find´ ich einen kleinen silbernen Ring mit türkisfarbenen Steinen. Den kann ich mir an der Hand von Bärbel ganz gut vorstellen. Hoffe nur, dass er ihr auch gefällt.


Unterwegs in Manila – spät nachmittags


Nach einem kleinen Essen im Sea Palace, es gab Hühnchen, Reis und Bier (35 ₱, ca. DM 3,00) geh´ ich zurück ins „Santos Pension House“.

Im „Santos Pension House“ ist nicht allzu viel los. So trink noch ´ne Cola und träume vor mich hin. Dabei blättere ich in meinem „Jens Peters“. Urplötzlich, ich hab den Abend eigentlich schon abgeschrieben, fällt mir eine ca. 40jährige rothaarige Frau auf. Philippina ist die sicher nicht. Ich trau mich nicht sie anzusprechen. Selten, dass mich die Anwesenheit einer Frau so verlegen gemacht hat. Nur hin und wieder ein flüchtiger Blick aus den Augenwinkel. Ich bin platt. Die Frau hat eine Ausstrahlung und sieht einfach super aus!

Wie ich so vor mich hinschwärme, spricht sie mich plötzlich an. In Deutsch. Ich glaub´, mich streift ein Bus. Sie erzählt, dass sie an meinem Reiseführer gesehen hat, dass ich offensichtlich deutsch spreche und dass sie so gerne ins Hobbit House gehen würde. Das sei gar nicht weit weg von hier, in der Mabini-Street 1801 und dort soll heute Abend Freddie Aguilar auftreten. der – so ihre Worte – wohl populärste Sänger der ganzen Philippinen, der Star schlechthin.

Aguilar, Aguilar, war das nicht der, der mir schon in Puerto Princesa aufgefallen ist, damals, als ich mit Jun durch die Gegend geknattert bin und immer das gleiche Lied im Radio lief? Ist das nicht der mit dem „Estudiante Blues“ (Studenten-Blues)?

Sie würd´ schon gern hingehen, sagt sie, aber andererseits habe sie auch gelesen, es sei recht ungünstig, als Frau allein durch Ermita zu gehen. Sie fragt, ob ich nicht Lust hätte, sie zu begleiten. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich freu´ mich wie Doofie.

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