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1988 als Backpacker auf den Philippinen


Sonntag, 1. Januar 1989

Cebu – Silvester-Grüße nach Deutschland


Sieben Stunden ist das neue Jahr (auf den Philippinen) nun schon alt. Ich hab´ meinen Wecker gestellt, um Sylvester wenigstens in Gedanken bei Bärbel zu sein. Sieben Uhr auf den Philippinen heißt Mitternacht in Deutschland. Dort feiern sie jetzt. Ich nehm´ an, dass Bärbel in Waiblingen bei Rosi und Heinz feiert. Ich hab noch einen Schluck Añecho bei mir und stoß in Gedanken mit Ihnen an. Dann leg ich mich wieder flach und schlaf weiter.

Gegen 14:00 Uhr beweg´ ich mich vorsichtig aus dem Bett. Ich weiß nicht mehr genau, wann und wie ich nach Hause gekommen bin. Jedenfalls bin ich komplett. Mir fehlt – außer dass mein Halsweh und mein Schnupfen wieder da sind – nichts. Auch mein Geld ist noch da. Vielleicht habe ich Lucy ja Unrecht getan, als ich dachte, dass sie gar keine richtige Hebamme sei. Aber was spielt das auch für eine Rolle? Jetzt muss ich erst mal sehen, wie ich einigermaßen wieder zu mir komme. Mann, geht´s mir elend! Wahrscheinlich habe ich eine Allergie gegen die Spirituosen der Insel.

Jedenfalls schlepp ich mich jetzt zum „Frühstück“. ´ne richtig schöne Kanne Kaffee und einen gerillten Fisch, dazu Stangenweißbrot. Als Beigabe schluck ich zwei Aspirin.

Dann geht´s raus, die Stadt ansehen. In Cebu soll´s ja Unmengen von Museen geben. Das wär doch was für zwei, drei Stunden, die es heute noch Tag ist. Zu Fuß lauf ich kreuz und quer durch die mir fast schon heimisch vertrauten Straßen Richtung San Carlos Museum. Überall in den Straßen sieht man die Reste der Nacht. Im San Carlos Museum will ich mir die biologische Abteilung ansehen. Aber da habe ich Pech. An Neujahr haben die Museen zu. Also such ich mir was anderes, denn um noch wegzufahren, dazu reicht heute die Zeit nicht mehr. So wähl ich mir zwei Friedhöfe aus: Den Caretta Cemetery und den Chinese Cemetery in der Mobolo-Street. Die Friedhöfe sind für mich heute aber auch nicht das Wahre.

Mit Roland Buehler, einem deutschen Globetrotter aus Böblingen, ich hab ihn zufällig am Cemetry getroffen, geht´s im Taxi wieder zurück Richtung Stadt, durch sie durch und weiter Richtung Taoist Temple. Dafür will der Fahrer 120 ₱. Ich bin jetzt lang genug hier, um diese übergeschnappten Preise nicht mehr zu zahlen. Wir lassen den Taxifahrer stehen und es gibt nichts.

Stattdessen ändern wir unseren Plan. Für 120 ₱ kann man z.B. bei Karl-Heinz hervorragend essen. Doch deutsch essen will Roland nicht. So vergeht der Restnachmittag mit Planen und Verwerfen und Planen und Verwerfen. So kann man doch kein neues Jahr beginnen. Also mach ich Nägel mit Köpfen und geh zu Karl-Heinz – allein.

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