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1988 als Backpacker auf den Philippinen


Sonntag, 4. Dezember 1988

Manila – Chinesischer Friedhof


Nachdem mir Jane eine Vorschlag für meine innerphilippinischen Flugverbindungen gemacht hat, lädt sie mich ein, mir den Chinesischen Friedhof zu zeigen, in dem auch ihre Vorfahren liegen. So komm´ ich in den Genuss, den vielbeschriebenen Ort aus nächster Nähe und aus erster Hand erklärt zu bekommen. Die Mausoleen und alles andere hier sind irre. Hier „leben“ Tote in einem Luxus, den man sich nicht vorstellen kann. Viele Häuser haben Klimaanlage, Kühlschrank, Fernseher und Aufzug.

Jane hat noch viel vor heute, sagt sie, und ich will mich auch ein bisschen allein auf die Socken machen. Wir nehmen Abschied und versprechen, uns gegen Ende meiner Reise im Januar noch mal wieder zu treffen.

Manila – Forbes Park


Nachdem ich nun bei den Toten war, möchte ich mich nun den Lebenden und dem Trubel zuwenden. Am Aurora Boulevard steig ich in den nächstbesten Jeepney und fahr einfach Richtung Süden. Nach einer dreiviertel Stunde ist mir Enge und das Geschüttel aber zu viel. Ich steig aus und bin in der der McKinley Road am Rande von Forbes Park.

Forbes Park, das „Beverly Hills von Manila“, ist eine von der McKinley Road in Nord und Süd geteilte, bewachte, private Wohnanlage im Süden Manilas. Wer hier lebt, muss „Asche ohne Ende“ haben.

Rein nach Forbes Park kann man nur nach vorheriger Ausweiskontrolle. Kein Wunder. Denn was mich hier erwartet, haut´ mich um: Luxus, Luxus, Luxus.

Der Begriff „reich“ hat hier eine Dimension, wie ich sie mir noch nicht mal träumen konnte: Luxusvillen von unbeschreiblicher Eleganz, umrahmt von gepflegten Gärten, wie sie eigentlich nur noch in Parks wie Versailles vorkommen. Aber das hier sind Privathäuser.

Mit Scheren wird hier der Rasen gestutzt. Auf den Philippinen ist Personal billig. In den Auffahrten der Prachtbauten parken die neuesten Modelle von Mercedes, BMW, Porsche und Jaguar, obwohl diese aufgrund der extremen Zölle hier mindestens viermal so teuer sind wie im Herstellerland. Da ist es dann wirklich kein Wunder, wenn die Millionärsdörfer von einer eigenen, schwerbewaffneten Armee bewacht werden müssen rund um die Uhr. Wenn einer reich ist auf den Philippinen, dann sprengt er auch alle europäischen Dimensionen.

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