Homepage / Suche / Gästebuch / Impressum

1988 als Backpacker auf den Philippinen


Montag, 9. Januar 1989

Despedida Teil 2


Samuel

Gegen 22:00 Uhr ´kommt Janes Bruder Samuel. Auch er ist total rausgeputzt und trägt den bei offiziellen Anlässen auf den Philippinen üblichen „Barong Tagalog“. Samuel möchte nichts mehr essen und schlägt vor,, ob wir zum Abschluss nicht noch in eine Diskothek wollen. Warum nicht? Da ist es wenigstens dunkel, da sieht man mich nicht in meinen Klamotten.

Samuel holt den Wagen – einen Mords-Bonzen-Schlitten – und dann fahren wir zusammen den „South-Super-Highway“ runter bis zum „Shangri-La-Hotel“.

Das Hotel ist so was von Protz, ich komm mir vor wie auf dem Roten Teppich bei der Oscar-Verleihung. Dann bringt uns der Aufzug in den obersten Stock. Hier ist es – Gott-sei-Dank – dunkel und wir sind alle wieder gleich, graue Schatten. Im Hintergrund spielt eine Live-Band.

Samuel fragt, was ich alles so erlebt habe in den letzten sechs Wochen und ich erzähl´ meine Geschichte nochmal. Wie ich so am Plaudern bin, erzähl ich, dass ich als Remstäler abends schon meinen „Trollinger“ vermisst hätte und ich mir morgen, wenn ich in Frankfurt gelandet bin, erst mal ein „Viertele“ reinziehen werde.

Ich hab den Mund noch nicht zugemacht, da lässt Samuel einen „Cháteau Chalon 1978“ auffahren, dabei habe ich französische Weine noch nie gemocht, die sind für mich im Hals immer so, als ob ich Schmirgelpapier trinke.

Nachdem Samuel den Wein gekostet und der den Test bestanden hat, wird eingeschenkt.. Er kratzt zwar nicht wie Schmirgelpapier, aber er riecht – wie ich – irgendwie nach Käse und Hefe (ein versteckter Seitenhieb?). Also mein Wein ist das nicht. Dennoch, ich möchte nicht wissen, was Samuel für diesen 10 Jahre alten Tropfen berappen muss. Aber heute bin ich Gast und es ist meine Pflicht, es mir „gutgehen“ zu lassen. Mehr oder weniger gedrängt nipp´ ich an dem Wein, derweil Samuel und Jane ganz offensichtlich Wasser trinken.

Gegen 23:00 Uhr fahren wir mit dem Taxi an der Manila Bay den Roxas Boulevard hoch nach Hause. Die Sonne ist schon lange, lange untergegangen. In Höhe der „Pedro Gil“ bitte ich, aussteigen zu dürfen. Das Taxi hält an, ich bedanke mich freundlich und gehe – die Manila-Bay im Rücken – die „Pedro-Gil-Street“ lang.

Bis zu „Naber´s Biergarten“ sind´s von hier aus nur knapp 10 Minuten.

Eins kann ich euch sagen: Ich bin heilfroh, dass Rolf noch auf hat und ich in „angepasster Umgebung“ und aus einem Halbliter-Glas mein „Gute-Nacht-Bier“ trinken kann.

< zurückblättern umblättern >

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158