Drei Tage in den Alpen
Dienstag, 13.9.2022
Hotel Teola
Urplötzlich, direkt an einem Zebrastreifen, wo wir ohnehin langsamer fahren müssen, ein Schild „Hotel Teola“. Jetzt sind´s nur noch 200 m einen schmalen Weg den Berg hoch und wir sind da.
Einmal um das Haus herum und dann stehen wir auf dem kostenlosen Parkplatz, auf dem etwa ein Dutzend Autos parken können.
- Hotel Teola
- Zimmer 402
- Unser Zimmer
- Blick auf den Nachbar-Balkon
Das Hotel, das aus einem größeren und zwei kleineren Häusern besteht, hat 30 Zimmer. Wir haben Zimmer 402 (im Bild links oben das mittlere Fenster im ersten Stock). Das Zimmer (ohne Klimaanlage, dafür aber mit Balkon und einer Tür, die man aufmachen kann) ist nicht sehr groß (14 m²), für uns aber vollkommen ausreichend. WLAN ist kostenlos und so testet Susanne gleich, ob das mit dem Bilder-Verschicken auf Whats-App auch klappt. Es klappt!
Danach inspizieren wir Bad und Fernseher. Das Bad ist winzig klein (vielleicht 3 oder 3½ m²), hat aber alles, was man braucht, Handwaschbecken, Spiegel, Dusche, Klo und sogar ein Bidet. Die Dusche ist mit geschätzt 55 x 55 cm recht klein, da darf dir die Seife nicht runterfallen, denn bücken kannst du dich auf den 0,3 m² nicht.
Leider kommen wir auch mit dem Fernseher nicht klar. Aber nach einer halben Stunde – die Rezeption schickt uns einen „Collega“ – ist auch das geklärt. Im Hotel betreiben die die Fernseher offenbar lediglich als Monitore, die irgendwie mit einem HDMI-System verstöpselt sind.
Ein Abend in Livigno
Nachdem wir auch mit dem Kopf „angekommen“ sind, gehen wir so gegen halb acht abends noch runter in den Ort. Ein Kleinod mit etwa 6500 oder 7000 Einwohnern. Livigno liegt „so weit vom Schuss“, dass er mitunter auch als „unechte Enklave“ bezeichnet wird.
Bis in die 1950er-Jahre soll Livigno im Winterhalbjahr sogar regelmäßig sechs Monate von der Außenwelt abgeschnitten gewesen sein. Heute ist der Passo di Foscagno aber auch im Winter freigeräumt, sodass in der Saison pro Stunde (!!!) 46.000 (sechsundvierzigtausend) Ski-Touristen mit einem der 33 Lifte auf irgendeine der unzähligen Skipisten befördert werden können, deren Gesamtlänge insgesamt 115 km betragen soll.
Mann, können wir froh sein, dass noch nicht Ski-Saison ist. So, außerhalb der Saison, ist der Ort nämlich recht beschaulich, um nicht zu sagen „verschlafen“.
- Das Nachbarhaus des Hotels
- Livigno
- Livigno
- Livigno
Was uns in Livigno auffiel, waren die vielen richtig alten, aber wunderschönen Gebäude. Das hätten wir hier wirklich nicht erwartet. Als wir unten im Ort ankommen (das dauert etwa 25 bis 30 Minuten) ist es bereits dunkel geworden.
- Blumenschmuck
- Hotel Bondi B&B
Doch eines ist erhellend. Das, was ich vorhin auf der Fahrt hierher glaubte, gesehen zu haben, bestätigt sich: Super 1,498 und Diesel 1,523 €/l. Das kann doch nicht wahr sein! In Mering liegen die Spritpreise bei 2,029 €/l für Super und 2,129 €/l für Diesel. 35% teurer! Da werd´ ich dann, wenn wir übermorgen nach Hause fahren, nicht in Österreich, sondern unbedingt noch in Italien tanken.
- Das Restaurant Al Mond Vei
- Benzinpreise in Livigno
In der Fußgängerzone von Livigno
Nach dem Kreisverkehr kommen wir in die Via Bondi, die an der Querstraße Via Sant Antoni (nach links) bzw. Via Plan (nach rechts) endet. Die Chiesa di Sant‘ Antonio im historischen Zentrum von Livigno stammt aus dem Jahr 1517. Damals war sie noch aus Holz. Die jetzige, steinerne Kirche stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert.
- Chiesa di Sant‘ Antonio
- Albergo Alpina
Wir aber gehen nach rechts in die Fußgängerzone Via Plan, weil wir dort die Pizzeria Bai da Ghet, suchen, in der es – wie wir zu Hause schon ermittelt haben – einigermaßen preisgünstige Pizzen geben soll.
Zunächst sehen wir aber nur exklusive und luxuriöse Boutiquen bzw. Vorzeigeläden (neudeutsch: Flagship-Stores), wo man – so man das nötige Geld hat – den Anspruch auf Zugehörigkeit zur High Society, oder wie der Franzose sagt: Haute Volaute, erkaufen kann. Hier werden den Touristen – ähnlich wie in Capri – die angesehensten und bekanntesten Marken aus aller Welt angeboten: Mode, Düfte, maßgeschneiderte Toiletten-Papier-Rollen.
Aber auch Sportbegeisterte kommen auf ihre Kosten, weil man den wahren Sportler nur (und ausschließlich) an seiner Ausstattung erkennt. Zahlreiche Luxusgeschäfte bieten Must-Have-Schmuck und -Uhren an für Leute, die glauben, was darstellen zu müssen. Schließlich gibt es auch noch High-Tech-Läden mit den neuesten Smartphones, Laptops, Smartwatches und allerlei anderem Firlefanz.
Die Pizzeria Bai da Ghet aber finden wir leider nicht. Wir sprechen zwei junge Männer an, die uns sofort per Smartphone und Navigations-App helfen: „200 m die Straße runter, dann links“, sagen sie uns (auf Deutsch!).
Leider hat das Bai da Ghet zu (oder – so wie es aussieht – gibt es das gar nicht mehr), obwohl ich es gestern im Internet noch extra rausgesucht habe. Wir brauchen zwar was zu essen, doch die meisten Läden hier machen auf mich so einen Schicki-Micki-Eindruck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich da drin wohlfühle.
- Schicki-Micki-Laden
- Gaststätte in Livigno
Schließlich gehen wir in die Pizzeria La Grolla 50 m vor dem geschlossenen Bai da Ghet. Der Kellner spricht deutsch, die Preise sind akzeptabel und Pizza und Thunfischsalat gar nicht mal so schlecht.
- Susanne
- Rüdiger
Auf dem Nach-Hause-Weg
Gegen 21:00 Uhr machen wir uns auf den Nach-Hause-Weg. Der Ort unten ist – außerhalb der Saison – wie ausgestorben und in der Via Teola, dem Weg hoch zum Hotel, sind „die Bürgersteige bereits hochgeklappt“.
- Talacci Juwels
- Die fast ausgestorbene Via Plan
- Unser Hotel in der Nacht
- Das Hotel Bucaneve
Absacker im Hotel
Es geht einfach nicht über ein von zu Hause mitgebrachtes Bier. Mit Fernsehen und Pils beschließen wir den Abend.
- Uns schmeckt auch ein 79-Cent-Pils aus der Dose
- Prost
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