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Löwenzahn und Zebrastreifen


Ruhig schnauben die Tiere vor sich hin. Flusspferde können vereinzelt bis zu vier Tonnen schwer werden. Sie sind damit – nach dem Elefanten – die zweitschwersten Landtiere Afrikas überhaupt. Obwohl sie recht rundlich wirken, hätten sie, so Alfred, extrem wenig Körperfett. Die meiste Zeit verbringen Flusspferde im Wasser. Das entlastet nicht nur die Gelenke, sondern sorgt auch für angenehme Kühlung. Flusspferde können bis zu 7 Minuten tauchen, d. h. für uns Afrika-Touristen, dass man nicht gleich in jeden Tümpel springen sollte, der könnte bewohnt sein. Auch dann, wenn sich die „Hausherren“ mehrere Minuten nicht zeigen. In dem Zusammenhang sei erwähnt: Die meisten Wildunfälle in Afrika geschehen nicht, wie man annehmen könnte, mit Raubkatzen oder Krokodilen, sondern eben mit den gemütlich wirkenden Flusspferden.

Wenn man Krokodile so am Seeufer liegen sieht, wie sie sich sonnen und das Maul aufreißen, dann kann ihr Anblick schon Respekt einflößen. Zumal dann, wenn es zwischen „Saddam Hussein“, so heißt das Krokodil, und dir kein Gitter gibt. Das weit geöffnete Maul diene aber nur dem Temperaturausgleich, meint Alfred. Krokodile würden auch nicht beißen, nur festhalten. Man dürfe dann halt nicht zappeln, sonst würden die Tiere nervös. In dem Fall käme es dann schon mal vor, dass man mit heftigen Schleuderbewegungen des Krokodils zerrissen wird. Ah ja! Aber besser als gebissen werden, erscheint mir das auch nicht. Die letzten noch verfügbaren Haare am Rücken stellen sich auf zu einem Pelz. Sei’s drum, ich muss noch näher ran, um ein Foto zu machen.

Gegenüber Krokodilen sind Flusspferde mit ihren 7-Minuten-Tauchgängen wahre Stümper. Krokodile können bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. Das liegt daran, dass sie einen extrem niedrigen Sauerstoffverbrauch haben. Krokodile paddeln auch nicht wie wir, sondern sie legen beim Schwimmen ihre Beine unbeweglich dicht an den Körper und treiben sich nur mit dem kräftigen Schwanz voran.

 

Zu den Giftschlangen will ich lieber nicht. Genug Gänsehaut für heute. Wer weiß, wie dort die Käfige aussehen und ob’s überhaupt Käfige gibt. Ne, so ein wuselnder, Leichen machender Schnürsenkel ist jetzt nicht so mein Ding. Lieber gehen wir weiter zu den Wasserböcken, die scheinen friedlich zu sein. Wenn man diese Tiere zum ersten Mal sieht, fragt man sich unweigerlich, „warum brauchen die im heißen Afrika ein dermaßen dichtes Fell?“ Die Erklärung ist ebenso simpel wie überzeugend: Wittern Wasserböcke nämlich Gefahr, dann flüchten sie einfach ins Wasser und warten dort so lange, bis die Luft wieder rein ist. Beim „stundenlangen“ Warten und Ausharren hilft ein wasserdichtes, mit öligen Sekreten eingefettetes Fell dann ungemein.

Überall im Hallerpark laufen die auch aus Europa bekannten typischen Parkvögel herum, nur mit dem Unterschied, dass Kronenkraniche und Perlhühner in Afrika auch wild vor kommen.

Zum Abschluss der Führung – und man glaubt gar nicht, wie schnell zwei Stunden vergehen, wenn man fotografiert – treffen wir auf Seychellen-Riesenschildkröten, die hier zwar nicht heimisch sind, aber die sich im Haller-Park eingelebt haben. Sie können ohne Zäune im gesamten Gelände umherlaufen und dienen hier quasi als lebende Rasenmäher. Wenn man so will, eine Art gepanzerte Schafe. Und ähnlich harmlos und zutraulich wie unsere Schafe, sind sie dann auch, so dass es fast schon ein Muss ist, sie an ihrem langen Hals zu kraulen.

Wie verabredet, treffen wir Moses im Whistling Pine Restaurant. Ich hab mächtig Durst und genehmige mir, und natürlich den beiden, das wird in Afrika so erwartet, eine Cola.


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