Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt
Auf dem Weg zum Roten Platz
Um zehn vor neun gehen wir los, Simon und Alёna zu treffen. Unterwegs stoßen wir auf unsere erste Straßenbahn. Etwas kürzer als bei uns, aber nicht unbedingt fremd.
- Straßenbahn in Moskau
- Храм Священномученика Климента
An der St. Klemens Kirche kommen uns Alёna und Simon schon entgegen. Heute haben wir vor, zuerst mal zum Roten Platz zu gehen, von hier aus sind das zu Fuß etwa 20 bis 25 Minuten. Aber nicht, wenn wir an jeder Ecke stehen bleiben. Und das tun wir, denn bereits nach drei Minuten gibt es für uns ein Fotomotiv direkt bei der Metro-Station Новокузнецкая (Nowokusnezkaya): den Adam-und-Eva-Brunnen. Die Bildhauerinnen Marina und Marija Lewinskaja (Mutter und Tochter) haben ihn 2007 zum 860. Jahrestag von Moskau fertiggestellt und im April 2008 der Öffentlichkeit übergeben. Gleich neben dem Brunnen gibt es ein übermannsgroßes Blumenherz, in dessen Mitte sich Jungverliebte gerne ablichten lassen.
- Adam-und-Eva-Brunnen
- In der Улица Балчуг
Wir gehen weiter Richtung Norden und überqueren nach etwa 500 Metern einen schmalen Seitenarm der Москва (Moskwa). In der Улица Балчуг (Ulitsa Balchug) sehen wir dann zum ersten Mal die bunten Zwiebeltürme der Собор Василия Блаженного (Basilius-Kathedrale), dem Wahrzeichen Moskaus schlechthin, zwischen Häuserfronten und Baukränen hervorblitzen. Mehr zu der Kirche aber dann, wenn wir näher dran sind. So – in all dem Wirrwarr – kann man ja noch keinen Blumentopf gewinnen.
Wir überqueren die Большой Москворецкий Мост (die große Moskwa Brücke). Wenn man dort nach links, also nach Westen blickt, stockt einem der Atem: Hier tut sich eine traumhafte Kulisse auf: Ganz links die Храм Христа́ Спаси́теля (Christ-Erlöser-Kathedrale), rechts daneben die zwei rot-weiß markierten Türme des Kraftwerks am Berezhkovskaya-Damm, in Bildmitte eine der sieben „Zuckerbäckerbauten“ Stalins, das „Wohnhaus am Kudrinskaja-Platz“, weiter rechts die Wolkenkratzer der Moskau-City und ganz rechts der große Kreml-Palast.
- Blick von der Großen Moskwa-Brücke nach Westen
Da die Christ-Erlöser-Kathedrale und auch die Hochhäuser der Moskau-City auf diesem Panorama irgendwie nicht so zur Geltung kommen, hier das Ganze noch mal aus einer minimal anderen Perspektive.
- Christ-Erlöser-Kathedrale
- Die Skyline von Moskau-City
Die am linken Ufer der Moskwa stehende Christ-Erlöser-Kathedrale wurde zwischen 1839 und 1881 erbaut und sollte im selben Jahr auch eingeweiht werden. Wegen des Attentats auf Alexander II. erfolgte die Einweihung aber erst zwei Jahre später, 1883.Während der kommunistischen Stalin-Diktatur wurde die Kathedrale 1931 leider wieder zerstört. An dieser Stelle sollte der achte Prunkbau im Zuckerbäckerstil, der 415 Meter hohe Palast der Sowjets, entstehen, doch es gab Probleme mit dem Baugrund. Da die Baugrube aber schon mal ausgehoben war, soll Chruschtschow ganz pragmatisch veranlasst haben, sie als Schwimmbad auszubauen. Das kreisförmige Schwimmbecken hatte rund 130 Meter Durchmesser und in der Mitte ein 50-Meter-Becken mit markierten Bahnen. Da das Becken auch im Winter beheizt war, konnte man es ganzjährig nutzen. Und jetzt ratet mal, warum ich die Geschichte des Schwimmbades плавательный бассейн so ausführlich erzähle. Weil genau in diesem Becken auch Alёnas Mutter Olga immer zum Schwimmen gegangen ist. So klein ist die Welt!
Vom Ende der Brücke aus sieht man linker Hand den 81 Meter hohen Колокольня Ивана Великого (Glockenturm Iwan der Große) und dahinter einen etwas kleineren Turm des Uspenski-Glockengestühls. Hinweis: Iwan der Große (1440 –1505) ist nicht Iwan der Schreckliche (1530 – 1584)!
- Glockenturm „Iwan der Große“
- Basilius-Kathedrale
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