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Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt


Blutskirche


Die Blutskirche (auch Auferstehungskirche oder Erlöserkirche) erinnert stark an die Basilius-Kathedrale in Moskau. Sie ist die einzige Kirche in St. Petersburg, die nicht im Stil griechischer oder römischer Tempel erbaut wurde. Sie wurde von Alexander III. in Auftrag gegeben, nachdem dessen Vater Alexander II. zwei Jahre zuvor an dieser Stelle einem Attentat zum Opfer gefallen war.

Die Hintergründe des Attentats: Die vernichtende Niederlage im Krimkrieg 1856 (damals war Alexanders Vater Nikolaj I. noch Zar) zeigte aller Welt die Rückständigkeit Russlands. Angesichts dieser Tatsache leitete Alexander II. einen großen Systemwechsel ein. U. a. auch die Abschaffung der Leibeigenschaft, die Alexander gegen den Willen der Aristokratie durchsetzte. Die Bauern konnten nun (wenn auch begrenzt) selbstbestimmt wirtschaften. Vor allem in studentischen Kreisen wurden die Reformen aber als nicht weitreichend und nicht schnell genug umgesetzt angesehen. Sie gingen aufs Land, um die мужики (Bauern) für ihre revolutionären Ansichten zu begeistern. Als das nicht fruchtete, sahen sie nur noch einen Weg, die Ermordung des Zaren.

Etliche Anschläge wurden daraufhin auf Alexander II. verübt. Keiner führte zum „Erfolg“. Gewarnt von neuen Attentatsplänen nahm Alexander II. am 13. März 1881 im Anschluss an eine Truppenparade eine andere Route. Dann plötzlich eine Explosion, der Student Николай Рысаков (Nikolai Ryssakow) hatte eine mit Dynamit gefüllte Dose gegen den Schlitten des Zaren geworfen. Der Schlitten wurde zerstört, der Zar blieb unverletzt. Laut Henri Troyat soll der Zar den überwältigten Angreifer wie einen Schulbuben zur Rede gestellt haben. „Hast du die Bombe geworfen?“ Als Ryssakow den Zar unversehrt sah, soll er geantwortet haben: „Sie sollten Gott nicht zu früh danken!“ Kurze Zeit später warf der Student Игнатий Гриневицкий (Ignatij Grinewitzkij) eine zweite Bombe. Der Student starb sofort. Aufgrund seiner massiven Beinverletzungen verstarb der Zar kurze Zeit nach dem Anschlag im Winterpalast.

Nach dem Tod des Zaren wurden viele Mitglieder der Народная воля (Narodnaja wolja = Volkes Wille) verhaftet und fünf Attentäter zum Tode durch Erhängen verurteilt, darunter auch eine junge Adlige София Перовская (Sofija Perowskaja). Sie war die erste Frau, die in Russland wegen eines politischen Vergehens gehenkt wurde.

Aber zurück zur Kirche: Die im Ikonenstil gehaltenen „Gemälde“ im Innern der Kirche sind fast allesamt Mosaike.

Ein brauner Baldachin, der aus speziellen Steinen aus dem Ural und dem Altai-Gebirge gefertigt wurde, markiert die Stelle, an der Zar Alexander II. am 13. März 1881 bei einem Attentat zu Tode kam.

Die Mosaike selbst kann ich im Einzelnen nicht zuordnen, sie sprechen aber für sich selbst.


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