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Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt


Revolutionsplatz


Wir fahren mit der Metro fünf Stationen zurück. Die Lautsprecherdurchsagen kommen nun von einem Mann, rauswärts aus der Stadt war´s ´ne Frau. Die Moskauer erklären das damit, dass, wenn es zur Arbeit (in der Stadt) geht, der Chef (dem Klischee nach ein Mann) ruft und die Ehefrau nach Hause in den Vorort. Dass hört sich zwar nett an, passt aber irgendwie nicht so ganz. Viele Frauen in Russland ohnehin berufstätig und die Firmen lassen sich wegen der günstigeren Mieten lieber am Stadtrand nieder als im Zentrum. Aber eine nette Anekdote ist es allemal.

Am Пло́щадь Револю́ции (Revolutionsplatz) – gar nicht weit vom Kaufhaus GUM – steigen wir aus. In der Metro-Station gibt es etwa zwanzig, dreißig Querpassagen und in allen stehen links und rechts Bronzefiguren, Sportler, Väter, Mütter, Großeltern und Kinder. Alles in allem idealisierte Russen.

U. a. auch ein sowjetischen Grenzsoldat mit seinem Hund. Die Schnauze des Hundes ist schon ganz abgegriffen. Das soll – so sagt man – Glück bringen, wenn man die anfasst. Ja, das geht sogar noch weiter. Vor besonders schweren Prüfungen und Klausuren fahren Schüler und Studenten extra zum Revolutionsplatz, um die kalte Schnauze des Hundes anzufassen oder ihr Notenbüchlein unter die Schnauze zu halten Das soll bessere Noten bringen. Wenn man dagegen den Fuß einer Studentin berührt soll man sogar eine neue Liebe finden! Das ist für mich schon spannend zu sehen.

In der Metro, in der wir jetzt fahren, sind die Fenster zugehängt. Stattdessen hängen dort Bilder von Künstlern. Auch außen ist die U-Bahn prächtig bemalt. Wir fahren bis zur Station Ба́уманская (Baumanskaya). Die Station ist nach Nikolai Bauman benannt, der wegen revolutionärer Umtriebe in St. Petersburg inhaftiert und im Taganka-Gefängnis in Moskau zu Tode geprügelt wurde. 1904 Am Ende des Bahnsteigs Richtung Ausgang befindet sich ein Mosaik von Wladimir Iljitsch Lenin, den Baumann um 1900 im Schweizer Exil kennenlernte.

Vom Fahrgastaufkommen liegt Baumanskaya an zweiter Stelle in Moskau. Das liegt nicht zuletzt an der drei Universitäten in unmittelbarer Nähe, der Staatlichen Technischen Universität, der Staatlichen Hochschule für Bauingenieurwesen und der Staatlichen Akademie des Rechts.


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