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Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt


Erneut besteigen wir das Taxi und erneut kommen wir am Monument von Prinz Vladimir vorbei. Wir sind also einmal komplett um den Kreml herumgefahren. Über die Уи. Воздвиженка (Vozdvizhenka St.) und die Новый Арбат (New Arbat Ave.) geht’s dann über die Moskwa und dann den Кутузовский проспект (Kutusow-Prospect) etwa sieben/acht Kilometer nach Westen, einmal in einer 180°-Kehre durch einen Tunnel unter dem Kutusow-Prospect hindurch, bis zum östlichen Ende des Парк Победы (des Siegesparks) bei der gleichnamigen Metro-Station.

Der Siegespark wurde 1995 zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs errichtet. Für Russen, die hier jedes Jahr am 9. Mai eine große Feier abhalten, ist er von großer Bedeutung, erinnert er doch an den Sieg Russlands über Nazi-Deutschland. Genau hier soll es auch gewesen sein, wo Napoleon auch auf die Übergabe der Stadtschlüssel von Moskau gewartet habe. Dabei hätte ihm klar sein müssen, dass die Moskauer ihre Stadt lieber niederbrennen, als dass sie sie dem Feind überlassen.

Mitten im Park gibt es eine 142 m hohe Dreieck-Säule mit der griechischen Götti Nike an der Spitze. Leider sehe ich sie aber nirgendwo. Den Karten nach müsste irgendwo rechts neben der russisch orthodoxen Kirche Храм Святого Великомученика Георгия Победоносца на Поклонной Горе sein, die man schwach grünlich leuchtend im rechten Bild rechts im Hintergrund sieht. Zu meiner Entschuldigung muss ich aber sagen, dass der Park so groß ist, dass es durchaus erlaubt ist, mitten in der Nacht (es ist inzwischen halb eins) die 750 m entfernte Säule auch mal nicht zu sehen.

Wir fahren weiter ins Herz der Москва-Сити (Moskau-City). Hier entstehen seit 1992 gewaltige, architektonisch z. T. sehr spektakuläre Hochhäuser. Das höchste davon ist der eigentlich aus zwei Gebäuden bestehende Komplex Федерация (Federazija, zu Deutsch: Föderation). Das höhere davon, auch Восток (Wostok) genannt, hat 95 Stockwerke und ist mit 374 Metern Höhe das (zumindest bis jetzt) höchste Gebäude Europas. (Wenn ich mich nicht sehr irre, ist es das hellste Gebäude im linken Bild in Bildmitte).

Es ist schon gewaltig, aber mit meiner Kamera komme ich (aus der Hand) inzwischen an meine Grenzen. Man müsste mal tagsüber hierherkommen, aber leider haben wir nicht so viel Zeit. Hier ist für mich nichts mehr rauszuholen. Wir fahren weiter.

Unterwegs kommen wir am Denkmal des russischen Dichters Владимир Маяковский (Wladimir Majakowski) vorbei. Hier machen wir unseren letzten Stopp. Majakowski, ein Anhänger Lenins, muss in Russland aber bekannt gewesen sein. Durch seine provokante Art und sein Engagement für die revolutionäre Bewegung geriet er aber oft in Misskredit.

Auf dem Nach-Hause-Weg kommen wir dann noch an einem weiteren der sieben Zuckerbäckerbauten vorbei, dem Жилой дом на Кудринской площади (Wohnhaus am Kudrinskaya Platz). Das Gebäude wurde zwischen 1948 und 1954 erbaut, ist mit insgesamt 24 Stockwerken 156 m hoch und bietet Platz für 450 Wohnungen.

Um kurz vor zwei kommen wir im Hotel an. Das war ein langer Tag. Und was wir alles gesehen haben von Moskau, das sehen andere in einer ganzen Woche nicht. Das Taxi bringt die beiden Jungen zu deren Bleibe und wir Alten fallen todmüde aber glücklich ins Bett.


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