Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt
Metro
Die Московский метрополитен (Moskauer Metro) wurde 1935 eröffnet und gehört zu den U-Bahnen mit den meisten Nutzern weltweit (in Moskau fahren jährlich etwa 2,4 Milliarden Menschen mit der U-Bahn, in München – zum Vergleich – gerade mal 400 Millionen).
Betrachtet man das Streckennetz der Moskauer Metro, so sieht dieses im Wesentlichen nicht anders aus als das Streckennetz vieler anderer Streckennetze: Bunte Linien kreuz und quer. Was aber anders ist, ist die Linie 5, die im Plan als brauner Kreis ausgewiesen ist und alle anderen Linien miteinander verbindet. Zu dieser Ringlinie gibt es eine nette Anekdote. Als die Ingenieure Stalin ihre Pläne vorstellten und um Akzeptanz fragten, soll Stalin wortlos seine Kaffeetasse auf die Pläne gestellt haben. Der Kaffee schwappte über und hinterließ einen braunen Ring. Die Idee zur Ringlinie war geboren. Sicher eine Legende, aber – wie ich finde – eine nette.
Bevor wir zusteigen können, besorgt Alёna erst mal eine Fahrkarte: Es gibt ein Universalticket, mit dem man sowohl die Metro als auch Busse benutzen kann. Das kostet 35 Rubel, also ungefähr 60 Cent. Es gibt aber auch eine SmartCard, mit der man rund um die Uhr fahren kann. Die kostet etwa drei Euro.
Zu den Bahnsteigen kommt man, indem man mit dem Strichcode der Fahrkarte bzw. mit dem Chip der SmartCard eine der Zugangssperren öffnet.
- Elend lange Rolltreppen
- Moskauer Metro-Station Puschkinskaja
Die U-Bahn-Tunnel liegen unendlich tief unter der Erde. Aus diesem Grund sind die Rolltreppen auch extrem lang. Die Rolltreppe der 84 Meter unter der Oberfläche liegenden Station Парк Побе́ды (Park des Sieges) soll – glaubt man den Angaben – 740 Stufen haben und 126 m lang sein. Wer sich jetzt noch an den Mathe-Unterricht und die Sinus-Funktion erinnert, kann mit arcsin (84/126) leicht ausrechnen, wie steil diese Rolltreppe ist: 41,8°. Die Rolltreppen gehen nicht nur extrem weit runter und sind extrem steil, nein, sie sind auch extrem schnell. Für ältere Leute eine Herausforderung und für gebrechliche Personen überhaupt nicht nutzbar. Die haben dann „Pech“ gehabt, genauso wie Rollstuhlfahrer oder Frauen mit Kinderwägen auch. Aufzüge gibt es nicht!
Die Stationen sind teilweise prunkvoll ausgestattet, mit Kronleuchtern und all so „Schnickschnack“. Was allerdings fehlt, sind Abfalleimer. Die hat man nach verheerenden Attentaten 1977, 2004 und 2010 auf allen Bahnsteigen und Stationen entfernt. Trotzdem ist es hier picobello sauber.
- Moskauer Metro-Station Puschkinskaja
- Moskauer Metro-Station Puschkinskaja
Die Züge kommen im Minutentakt (teilweise noch kürzer getaktet). Die Türen gehen automatisch auf, also nicht so wie bei uns mit Knöpfchen drücken und warten. Dann geht es auch schon los. Die Züge sind wahnsinnig schnell. Die Moskauer U-Bahn gilt als die schnellste der Welt (bis zu 100 km/h).
Wir fahren zunächst bis Кузнецкий Мост (Kusnezki Most) und steigen dann um in die Linie 1 bis Кропоткинская (Kropotkinskaja).
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