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Sonntag, 6.9.2015

Über den Mali Alan Pass


Um 12:15 Uhr bin ich wieder bei meinem Auto und begeb mich auf die abenteuerliche Schotterstraße Richtung Mali-Alan-Pass. Außer meinem kleinen roten UP gibt’s hier weit und breit kein anderes Fahrzeug. Ich genieße – manchmal im 1., manchmal im 2. Gang fahrend, mehr geht hier nicht – jeden Meter dieser einzigartigen Natur.

12 Minuten später und 1 ½ km weiter, halte ich in einer Doppel-Kehre nochmal an. Ich muss aussteigen und meinen Blick nochmal schweifen lassen. Dort unten ist es, Miles Heim, idyllisch, fast schon kalenderblattmäßig. Aber wenn ich an den Nebel von gestern denke, frage ich mich, ist so ein (Sommer?)-Leben auf über 900 m Höhe wirklich erstrebenswert?

Über den Mali Alan Pass

Blick zurück zu Miles Ranch

Die Straße schraubt sich höher und höher, und es ist mühsam voranzukommen. Inzwischen bin ich auf 977 m und glaube (auf dem Weg Richtung Paklenika-Schlucht), die Passhöhe bereits erreicht zu haben. Dem ist aber nicht so. Auf einer längeren horizontalen Passage, steht links an der Straße dann eine Gedenkstätte für Ante Baljak. „Ante Baljak“ sagt mir hier vor Ort gar nichts. Aus diesem Grund habe ich nach dem Urlaub im Internet recherchiert.

Demnach war Baljak Mitglied der Special Police Zadar Poskoci, welche im Kroatienkrieg hier im Velebit-Gebirge gegen die Serben kämpfte. Am ersten Tag der „Operation Sturm“, am 4. August 1995, kam Baljak im Alter von nur 22 Jahren ums Leben. Genau hier, 2,5 km nördlich der Stelle, wo Winnetou von Rollins erschossen wurde. Nur damals war’s ein Kinofilm, der Kroatienkrieg aber war blutiger Ernst!

Über den Pass

Gedenkstätte für Ante Baljak

Auf der Passhöhe des Mali-Alan-Passes


Nach einigen Minuten der Besinnung fahre ich weiter. Die Straße schraubt sich höher und höher. 12 Minuten später und 2 ½ km weiter habe ich endlich die Passhöhe erreicht. 1044 m sagt mein Navi! Hier oben treff ich dann plötzlich wieder Menschen. Eine Motorradgruppe, offenbar genauso verrückt wie ich. Sie hat sich den Mali-Alan-Pass ebenfalls angetan.

Die Passhöhe stellt nicht nur die Grenze zwischen den Gespanschaften Zadarska und Ličko-Senjska dar, sondern bildet auch die Grenze einer Klimazone, was hier derart deutlich wird, dass es sogar mir als Klima-Laien auffällt.

Während auf der adriatischen Seite des Passes, also beim Toluve Grede das typische Winnetou Land mit Felsen, Wiesen und Buschwerk vorherrschte, ist die nordöstliche Seite des Velebit zum größten Teil dicht bewaldet und damit (zumindest aus Fotografensicht) landschaftlich bei weitem nicht so interessant wie die andere Seite.

Wälder nördlich des Alan-Passes

Schotterstraße nördlicher Alan-Pass

Habe ich eben, als ich von den Wäldern sprach, „nordöstliche Seite“ gesagt? Die Paklenika-Schlucht liegt im Westen! Da aber weit und breit aber keine andere Straße abgeht, muss ich wohl der einzigen Straße, die es hier gibt, weiter folgen.

Anmerkung: Wie ich später Zuhause feststelle, hätte ich genau hier, in der Doppelkehre, von der aus ich zu Miles Anwesen herunterschaute Richtung Westen nach Libinjska kosa abbiegen müssen, um nach Paklenica zu kommen. Stattdessen bin ich nach Norden weitergefahren zur Grenze zwischen den Gewanschaften Zadarska und Ličko-Senjska.

Eine halbe Stunde später zeigt der Höhenmesser meines Navis 656 m an. Endlich kommt dann auch wieder eine asphaltierte Straße. 24 km Schotterpiste – reine Fahrzeit 1 Stunde 46 Minuten – haben mich ganz schön durchgeschüttelt. Aber toll war’s!

Endlich wieder ´ne Asphalt-straße

Am Ende des Alan-Passes

Am Ende der Passstraße sagt mir irgendeine innere Stimme, dass sich nach „Sveti Rok“ müsse. Keine Ahnung warum. Ich fahr also die 2 km nach Sveti Rok und steh dann vor der Entscheidung: links nach Gospić oder rechts nach Gračac. Von Gospić habe ich noch nie was gehört. Gračac habe ich schon mal irgendwo gehört, also entscheide mich, nach rechts, nach Gračac zu fahren.


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