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Samstag, 5.9.2015

Zrmanja Schleife


Um zur Zrmanja Schleife zu kommen, muss man, wenn man vom Pueblo Plateau wieder auf die D 54 zurückkommt, zunächst Richtung Zaton Obrovački weiterfahren (das ist dort, wo in der Kurve nach dem Pass das Restaurant „Anita“ steht) und dann nach 3 km rechts weg Richtung Obrovac. Das ist ne ganz unbedeutende Nebenstraße. Nach vielleicht 700 m stellt man das Auto einfach am Straßenrand ab. Es wird schon keiner kommen und es abschleppen. Zumindest habe ich hier die ganze Zeit kein anderes Auto gesehen.

Das Navi hat die Zrmanja Schleife aber leider nicht gefunden. Dazu taugt ein Auto-Navi wohl nicht. Wie gestern bei den Cetina-Quellen, sagt das Teil irgendwo mitten auf der Straße „Die Routenführung endet hier. Das Ziel liegt dem Pfeil-Richtung.“ Wie weit in Pfeilrichtung? Wieder 1,8 km wie gestern? Ich dreh ihm (dem Navi) einfach den Saft ab und versuche, die Zrmanja Schleife jetzt mit dem gesunden Menschenverstand zu finden.

Dazu gehe ich zunächst mal rechts ab in die Büsche, etwa 200-300 m bis hin zur Abbruchkante. Vorher sieht man nämlich rein gar nichts von irgendeinem Fluss.

Ich denke aber, jetzt ich hab sie gefunden, und wenn nicht, dann ist das hier eben meine ganz persönliche Zrmanja Schleife. Um hierher zu kommen, habe ich mein Auto genau hier abgestellt.

Um von der Abbruchkante aus ein Foto zu machen, ist es aber zwingend erforderlich, eine kleine Brennweite zu haben. Ich hab zum Beispiel mit einem 10 mm-Objektiv fotografiert. Mit einer größeren Brennweite kriegst du gar nicht alles aufs Bild.

Zrmanja-Schleife

Dieser Platz war Schauplatz in vielen Winnetou-Filmen, beispielsweise im „Schatz im Silbersee“ (Tramps mit Fred Engel auf dem Weg zum Silbersee), in „Old Surehand“ (Surehand trifft O’Biran) und in etlichen anderen.

Eisenbahnercamp aus Winnetou I


Mein nächstes Ziel ist das Eisenbahnercamp aus „Winnetou I“. Dazu fahre ich die Straße einfach etwa 2 km weiter bis zur Kreuzung der Nebenstraße mit der D 54. Diese wird überquert und dann geht die Pass-Straße hoch zum Tulove Grede.

Nach etwa 1 km wieder die bekannte die Navi-Ansage „Die Routen-führung endet hier. Ihr Ziel liegt in Pfeil-Richtung.“ Das ist ansich ja ganz nett, stände „in Pfeilrichtung“ nicht ausgerechnet das auffallende Schild „Ne prilazite“ – wörtlich übersetzt: „nicht kommen“. Und daran sollte man sich tunlichst halten.

Minen-Warnschilder

Minen-Warnschilder

Zwischen 1991 und 1995 wurden in Kroatien nämlich rund 10 Millionen Landminen gesetzt. 10.000 Kroaten sollen durch Landminen ums Leben gekommen. Angesichts dieser Umstände hab ich nun wirklich keinen Bock auf´s „Eisenbahner-Camp“. So wichtig ist mir das dann auch wieder nicht!

War ich gestern bei den Celine Quellen noch betroffen, wird mir heute richtig schlecht. Heute morgen das zerstörte UN-Gebäude, jetzt die Minen-Warnschilder. So bewusst war mir „Krieg“ noch nie. Im Fernsehen, in den Nachrichten, ist Krieg immer so weit weg.

Anmerkung: Zuhause stelle ich fest, dass ich auf der Suche nach dem „Eisenbahner-Camp“ zu weit gefahren bin. Ich hätte, nachdem ich die D 54 überquert habe, nur noch etwa ½ und nicht 1 ganzen Kilometer fahren dürfen. Aber mal ganz ehrlich, ½ km neben den Minen durchs Gestrüpp laufen, das muss dann wirklich auch nicht sein.

Es kann nicht sein, dass das Eisenbahnercamp, das manche Winnetou-Fans ja beschreiben und sogar besuchen, im Minenfeld liegt. Ich fahr jetzt erst mal weiter. Nach ½ Kilometer kommt rechts ein Abzweig nach Modrići. Ich halte mich aber links und fahre weiter die Passstraße hoch, weil irgendwo weiter oben der Totenbaum von Klekih-Petra zu finden sein soll. Hier in der Linkskurve, in der Nähe des Hauses.

Minen-Warnschilder

Minen-Warnschilder

Aber auch hier überall Minen-Warnschilder! Jetzt habe ich keinen Bock mehr. Oder hättet ihr Lust, angesichts der Warntafeln hier auf „Spurensuche“ zu gehen? Ich nicht! Okay, es wird immer Leute geben, die Zuhause am Computer sitzend meinen „so wild wird’s schon nicht sein, man muss eben die Augen aufhalten“. Denen kann ich nur sagen: „Kommt mal hierher und schaut euch an, wie dicht der Boden hier mit Macchia bewachsen ist. Dann geht ihr hier auch keinen einzigen Meter mehr!“

Mir ist das inzwischen zuviel und deshalb drehe ich um. Vielleicht klappt’s ja mit dem zweiten Zrmanja-Plateau, jenem auf dem und Old Shatterhand und Mabel in „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ Kaffee tranken.


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