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Drei Tage in den Alpen


Um zehn vor halb drei geht es weiter Richtung Bergün.

Die Felsenschlucht am Bergünerstein


1,7 km nachdem wir am Parkplatz nahe des Landwasserviadukts gestartet sind, kommen wir an eine Hauptstraße, auf der es links nach Bergün und zum Albulapass geht. Von da an steigt die Straße mit etwa 5% Steigung leicht an.

Die ersten 4 km an dem rechts verlaufenden Bach Albula entlang sind noch ganz normal, dann aber geht’s nach einer links führenden Doppelkehre rapide an der linken Bergflanke hoch. Was dort dann nach etwa 1 km kommt, ist der Hammer. Unmittelbar in einer Linkskurve wird die nur 4½ m breite Straße auf einer Länge von ca. 300 m links von einem senkrecht aufragenden Fels und rechts von einer etwa 80 cm hohen Betonmauer begrenzt. Zu allem Überfluss kragt der Fels oben noch über die Straße. Hier darf dir kein SUV entgegenkommen!

Ich muss mich voll konzentrieren, bei Gegenverkehr da durchzufahren. Zum Glück gibt es unmittelbar nach diesem Felseinschnitt rechts eine Parkmöglichkeit, sodass ich aussteigen und Bilder machen kann.

Wir sind am Bergünerstein. Dieser soll bis Ende des 17. Jahrhunderts den Weg nach Bergün komplett versperrt haben. Weiterzukommen war äußerst mühsam, wenn nicht sogar unmöglich. 1696 beauftragte daher der Ort Bergün die beiden Steinhauer Peter Zur und Peter Tschecher mit der Sprengung des Felsens. Zum ersten Mal in der Geschichte Graubündens soll eine derartige Sprengung erfolgt sein. Da Dynamit erst 170 Jahre später erfunden wurde, nahmen die beiden Peter damals Schwarzpulver. Ob daraus der „Schwarzer Peter“ entstand, ist nicht überliefert. Für diese technische Meisterleistung zahlte Bergün angeblich 3330 Gulden, die der Ort durch Straßenzölle aber wieder hereinholte.

Nachdem die Bilder im Kasten sind, fahren wir weiter und erreichen fünf Minuten später Bergün. Bergün liegt auf 1367 m Höhe und weist die Besonderheit auf, dass hier wegen der Handelsbeziehungen nach Norden überwiegend Deutsch gesprochen wird.

Es geht immer weiter hoch. Auf den nächsten 15 km bis hoch zum Albula-Pass muss sich unser „Katzabärle“ noch mal mächtig anstrengen und weitere 950 Höhenmeter erklimmen.

Die Landschaft wird immer karger. Flechten und Geröll werden zunehmend mehr, aber die Luft ist einfach nur herrlich.


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