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Drei Tage in den Alpen


Den Bau der Brücke übernahm im März 1901 die Firma Müller & Zeerleder. Der leitende Ingenieur war Alexander Acatos.

Was am Bau der Brücke besonders und zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich war, ist die Tatsache, dass die Pfeiler ohne Gerüst aufgemauert wurden. Das ging nur deshalb, weil man in jedem Pfeiler eine Art eisernen Stützturm mit eingemauert hat, an dem man – wie bei einem Kran – das Baumaterial nach oben ziehen konnte.

Im Bereich des Viaduktes hat die Strecke eine Steigung von 20 ‰ und einen Radius von 100 Metern. Ein Traum für einen Modellbahner. So was ist nur in Schmalspur möglich! Auf Normalspur-Bahnen in Deutschland beträgt der Radius mindestens 180 m, dann darf die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h aber nicht überschritten werden. Will man 120 km/h fahren, was schon realistischer wäre, fordert die Betriebsordnung der Bahn von 1925 in § 66 einen Radius von mindestens 1,3 km!

Das Landwasserviadukt gilt als das Wahrzeichen der Rhätischen Bahn, obwohl das Solis-Viadukt höher ist und auch mehr Bögen hat. Täglich fahren 60 Züge drüber oder – weil´s spektakulärer klingt – jährlich 20 000. Mal sehen, ob jetzt bald einer kommt.

Es ist 13:55 Uhr. Wenn alles stimmt, was ich im Vorfeld recherchiert habe, müsste jeden Augenblick von links her – also von Davos kommend – ein Zug das Viadukt überqueren.

„Ich hör was!“, ruft Susanne und da ist der R 7829 auch schon. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Ob so eine Planung auch in Deutschland funktioniert hätte?

Ich schieß wieder – wie vor einer Stunde am Solis-Viadukt – ein Dutzend Bilder durch (das scheint wohl so die Menge zu sein, die gerade noch möglich ist), dann gehen wir wieder zurück Richtung Auto.

Um 14:06 Uhr kommt in Gegenrichtung ein Zug Richtung Davos. Leider sind wir schon zu weit weg vom Viadukt, sodass wir nur noch fotografieren können, wie der R 7832 sich s-förmig durch den Wald schlängelt. Deutlich sieht man aber, dass in der Schweiz Linksverkehr herrscht.

Als wir zu unserem Auto zurückkommen hat sich dieses auf 29°C aufgeheizt, und das auf 1104 m Höhe und am 13. September. Wir müssen – obwohl wir eine Klimaanlage haben – erst mal die Türen offen stehen und das Auto durchlüften lassen.


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