Drei Tage in den Alpen
Mönchsgeier
Da sie praktisch gleich groß sind, nehmen sich Mönchs-, Bart- und Gänsegeier, was die Flügelspannweite betrifft, praktisch nichts.
Von den andern beiden unterscheidet sich der Mönchsgeier aber deutlich, weil bei ihm der Kopf am kleinsten wirkt. Es sieht fast so aus, als wolle er seinen kahlen, weißen Kopf und den kurzen, nackten, bläulich-rosafarbenen Hals hinter dem hochgeschlagenen braunen „Mantelkragen“ verstecken.
- Mönchsgeier
- Mönchsgeier
Beim Bartgeier dagegen sieht man viel mehr weißen Hals, der im unteren Bereich manchmal auch noch leicht orangefarbene Anteile hat. Beim Gänsegeier wirkt der Hals am längsten, weil bei ihm die Halskrause, die Grenze zwischen weißen und braunen Federn, fast schon auf den Schultern liegt.
Alpenkrähe
Eine Alpenkrähe habe ich bisher noch nie gesehen. Kein Wunder, nistet sie freilebend doch in Höhen von bis zu 3000 Metern und da bin ich als „Nicht-Messner“ eher selten bis gar nicht. Durch den Gitterzaun zu fotografieren ist aber auch nicht so einfach.
Die Alpenkrähe gehört zur Familie der Rabenvögel und ist etwa 15% kleiner als die uns bekannte Saatkrähe und hat gegenüber ihr einen viel, viel schlankeren, Schnabel und rote Füße.
- Alpenkrähe
- Wenn das Objektiv größer ist als die Maschen
Von daher ranken sich einige Legenden um dieses Tier. Die makaberste ist eine aus dem Mittelalter, wonach der Vogel als Wiedergänger von König Artur angesehen wird, also als einer, der nach dem Tod wieder kommt und Unruhe stiftet. Als „Beweis“ werden der immer noch blutrote Schnabel und die „von Blut triefenden Füße“ angebracht.
Mich erinnern die langen roten Beinen und der rotgeschminkte Schnabel eher an Holly Golightly in „Frühstück bei Tiffany’s“, wie sie in ihrem „Kleinen Schwarzen“, das bei günstigem Licht mitunter noch bläulich bis grünlich schimmert, dahin stolziert. So können Ansichten eben verschieden sein.
Was das „Frühstück“ betrifft, erfreut die Alpenkrähe sich vorrangig an Gliederfüßern und Regenwürmern, die sie mit ihrem langen, dünnen Schnabel aus der obersten Bodenschicht stochert. Ameisen werden aufgepickt. Ergänzt wird die Nahrung durch Samen, Beeren und andere Früchte.
Noch ist die Alpenkrähe global gesehen nicht bedroht, in Europa jedoch ist ihr Bestand – wie so vieles – rückläufig, weswegen auch hier schon Schutzprogramme anlaufen mussten.
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