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Drei Tage in den Alpen


Von Meran über den Jaufen-Pass nach Sterzing


Um halb fünf fahren wir los, wir müssen heute schließlich noch ins 120 km entfernte Hall. In 2 bzw. 2½ Stunden, denke ich, sollten wir dort sein. 19:00 Uhr ist immer eine gute Zeit, um im Hotel anzukommen.

Während wir nach Meran hinein nur schleppend vorankamen, geht es aus Meran heraus erstaunlich zügig. Bereits 200 m nördlich vom Parkhaus sind wir auf der Strada Statale 44 del Passo di Giovo (SS 44), zu Deutsch: Auf der Jaufenpass-Straße, die zunächst durch das Passeier-Tal und danach über den Jaufenpass direkt bis Sterzing führt. 58 km sind´s bis dorthin.

11 km hinter Meran, in Sankt Martin in Passeier, gibt es direkt an der Straße eine Q8-Tankstelle, in der Super nur 1,749 €/l kostet. Natürlich haben wir hier nicht mehr die Preise wie im steuerbefreiten Livigno, trotzdem sind 1,749 €/l immer noch deutlich weniger als 2,029 €/l in Mering – die nehmen wir. Vollgetankt kommen wir so locker bis nach Hause, das ja nur noch knapp 320 km entfernt ist.

Bei Poldis Imbiss in Kehre 5 – wir sind inzwischen schon wieder 1070m hoch – hat man einen tollen Blick auf St. Leonhard und das dahinter liegende Passeier-Tal.

Vom Andreas-Hofer-Geburtshaus in Sankt Leonhard in Passeier, in dem ich 1974 bei meinem allerersten Auslands-Urlaub war, erkenne ich gar nichts mehr. Hier steht nur noch ein größeres Gasthaus.

Hinter St. Leonhard gelangt man auf die 31 km lange und unglaublich abwechslungsreiche Strecke, die das Passeiertal mit dem Eisacktal verbindet.

Während die Straße von Meran bisher auf 20 km nur von 325 auf 636 m (im Mittel 1,5%) anstieg, geht´s auf den nächsten 20 km bis hinauf auf 2094 m mächtig nach oben. Jetzt sind 10% Steigung der Schnitt, an manchen Stellen sind es gar 12%, sodass ich mitunter schon im zweiten Gang Probleme bekomme.

Der Blick nach Norden zeigt die beeindruckenden Gipfel der Ötztaleralpen und im Süden ragen die Bergspitzen der Sarntaler Alpen in den herrlich blauen Himmel empor.

Bis zur Passhöhe haben wir aber immer noch 11 km Strecke und 1026 Höhenmeter vor uns. Wir klettern höher und höher.

Der Aussichtspunkt Jaufenpass in der Näher der Kirche Chiesa Maria Heimsuchung scheint mir ein geeigneter Platz zu sein, um auch eine Aufnahme vom Jaufenpass herunter zu machen. Aber kaum bin ich draußen aus dem Auto, zieht innerhalb von nur zwei, drei Minuten ein Nebel auf, dass man buchstäblich die Hand nicht mehr vor den Augen sieht. Wir hatten zwar schon Nebel heute früh, aber das hier toppt alles.

Ich mach meine Fotos, dann fahren wir weiter. Wir sind mutterseelenallein, kein weiteres Fahrzeug in der Nähe – zumindest sieht man keins!

Vorsichtig an der weißen Fahrbahnrand-Markierung entlangtastend fahre ich im zweiten Gang nach unten. Mehr ist einfach nicht drin. Zum Glück beginnt zwei Kilometer später der Wald, da wird´s dann mit dem Nebel etwas weniger.

In Gasteig, zehn Kilometer weiter und über 1000 Höhenmeter tiefer, ist der Nebel dann ganz weit weg und Sterzing ganz nah da. Dadurch wird der Stress aber keinen Deut weniger, Auslöser ist die geschissene Maut. 11,80 € soll man für die 55 km Autobahn bis Innsbruck abdrücken. Aus meiner Sicht eindeutig Wucher, da man bis Innsbruck genauso gut auf der B 182, der Brenner-Straße fahren kann. Das dauert zwar 15 Minuten länger, hat aber den Vorteil, dass sie für LKW über 3,5 Tonnen gesperrt ist und man so zumindest mit denen kein Problem hat.

Wir fahren also unter der Autobahn hindurch nach Sterzing rein an den Kreisverkehr, nehmen die erste Ausfahrt und …

– sind falsch! Schon stehe ich mitten in der Mautstelle Sterzing. Hier hast Du nur noch die Wahl für eine der zwölf Fahrspuren, aber keine Chance mehr, irgendwie umzudrehen. Du sitzt in der Mautfalle.

11,80 € für nichts. Dazu kommt, dass es Fahrer gibt – vor allem in italienischen Trucks, die meinen, sie seien alleine auf der Straße, die auffahren, dass Du im Rückspiegel deren Kennzeichen nicht mehr erkennen kannst, und die mit den Armen fuchteln und die Lichthupe betätigen. So macht Fahren wirklich keinen Spaß.


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