Drei Tage in den Alpen
Wir gehen weiter zur Kirche St. Nikolaus, deren 78 m hoher Turm schon von Weitem sichtbar ist und der die ganze Altstadt überragt. Die Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1465 eingeweiht, 27 Jahre bevor Kolumbus nach Amerika aufbrach.
- Turm der St.-Nikolaus-Kirche
- Wandgemälde an der St.-Nikolaus-Südfassade
Auf der rechten Hälfte der Südfassade sieht man ein bestimmt zehn Meter hohes Wandgemälde, das den heiligen Christophorus zeigt. Das Gemälde ist aber nicht original, sondern wurde 1896 von Alfons Siber überpinselt.
Über die Leonardo Da Vinci Straße gehen wir durchs Bozener Tor wieder runter zur Postbrücke.
- Gasthaus zum Löwen
- Pferdedenkmal am Beginn der Winterpromenade
Kurpromenade
Und schon sind wir wieder an der Kurpromenade. Die Kurpromenade zwischen Post- und Theaterbrücke führt entlang des Nordufers der Passer. Sie eignet sich bestens zum Flanieren. Die gesamte Promenade ist gesäumt von einem Meer von Blumen, was diesem Bereich einen feinen südlichen Touch verleiht.
Gleich zu Beginn der Passage, unweit der Postbrücke, gibt es ein Blumenbeet, in dem die Stadtgärtnerei mit immer neuen Motiven für echte Hingucker sorgt. Als ob sie´s geahnt hätten, dass heute die Meeresakrobaten und Finn hier vorbeikommen, haben sie gleich am Anfang der Kurpromenade, keine fünf Meter von der Postbrücke weg, ein Delfin-Arrangement kreiert.
- Delfin-Arrangement an der Kurpromenade Meran
- Da freut sich auch der kleine Delfin Finn
Das Arrangement gefällt uns total, auch wenn die Gärtner (okay, Floristen und keine Experten für Meeressäugetiere) bei der Delfin-Fluke einen Fehler gemacht haben. (Bei Delfinen ist die Schwanzflosse im Gegensatz zu Fischen waagrecht!). Da wollen wir heute, im Urlaub, aber großzügig drüber hinwegsehen. Was zählt, ist allein der gute Wille.
Wo ich aber gar nicht drüber hinwegsehen kann, ist, wenn Radfahrer sich nicht an die Vorschriften halten. Obwohl die Kurpromenade deutlich sichtbar als Fußgängerzone ausgewiesen ist, radeln sie weg-klingelnd durch diese hindurch. Fehlt nur noch, dass sie sagen, die Fußgänger würden nicht auf das Klingeln hören und die Wege blockieren.
Es gibt eine Menge von Hinguckern, wie diesen kleinen Springbrunnen bei einem Eiscafé, in dem Spatzen baden und ihren Durst stillen, aber auch Nachdenkliches, wie diese Tafel, die den 18. März 2020 zum Gedenktag der Corona-Opfer erklärt.
- Spatzen-Brunnen
- Gedenktafel für die Opfer der Corona-Pandemie
Das 1874 eröffnete Kurhaus ist das Wahrzeichen Merans und zählt damit zu den hiesigen Top-Sehenswürdigkeiten. Hier war ich bereits am 26. April 1974 bei meiner allerersten Auslandsreise, die mein Freund, ich und unsere damaligen Freundinnen anlässlich einer Sternfahrt des ADAC unternommen hatten. Für uns Heranwachsende war der Große Kursaal seinerzeit nicht Jugendstil, sondern „gehobenster Lebensstil“ und der Sekt war für uns Champagner.
Wir waren von der „High Society“ so angetan, dass wir uns beim „Verlag 2001“ damals sogar Morgenstern und Kafka kauften, nur weil diese auch mal im Kurhaus weilten. Wir gehörten jetzt einfach dazu – glaubten wir.
Heute bin ich mit meiner Frau da, mit der ich seit über 30 Jahren verheiratet bin. Interessiert studiert sie die Speise- und Getränke-Karte des Kurhauses (siehe folgende Seite) und diese stimmen – obwohl die schwarz umrandet sind gar nicht mal so traurig, denn die dort aufgeführten Preise sind im Vergleich zu denen in den Lauben sogar recht human.
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