Drei Tage in den Alpen
Schafe
25 Kehren und zehn Kilometer nach der Franzenshöhe stehen in Kehre 48, der allerletzten Kehre der Stilfser-Joch-Ostflanke, ohne jeden Betreuer etwa ein Dutzend Schafe auf der Straße. Vorsichtig fahren wir an ihnen vorbei, immer in den Rückspiegel blickend, ob dort nicht irgendein verkappter „Rennfahrer“ angeschossen kommt.
- Schafe in Kehre 48 (Foto: Susanne)
- Panda und Schafe (Foto: Susanne)
Gleich danach fahren wir durch eine Galerie und einen Kilometer später durch Gomagoi, wo sich die Straßensperre befindet, an der das Stilfser Joch in der Winterpause dicht gemacht wird.
18 Straßenkilometer und 1485 Höhenmeter liegen hinter uns. Langsam nimmt der Druck aufs Trommelfell wieder ab.
Der Kalkofen von Prad
Wir fahren weiter auf der Staatsstraße 38, der Strade del passo dello Stelvio, durch Stilfserbrücke hindurch und kommen schließlich nach Prad, wo uns direkt am Ortsanfang ein eigenartiges „Gebäude mit einem komischen Kamin“ auffällt.
- Der Kalkofen von Prad
Das Gebäude ist ein sogenannter „Kalkofen“, ein Brennofen mittels dem aus Kalkstein (CaCO3) Branntkalk (CaO) gewonnen wird. Mit Wasser gemischt wird aus dem so gewonnenen Branntkalk Kalkfarbe oder besser noch Kalkmörtel hergestellt. Dieser „ewig alte Vorgang“ des Kalkbrennens ist so bedeutend, dass er im Jahr 2016 von der deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.
Im Etschtal, dem Tal der Äpfel
Inzwischen sind wir in den endlosen Apfelbaumplantagen des Etschtals. In ganz Südtirol stehen rund 60 Millionen Apfelbäume. Jeder zehnte europäische Apfel kommt von hier, also rund 1 Million Tonnen jährlich. Würde man die Jahresernte in herkömmlichen Obstkisten stapeln, gäbe das einen Turm, der 250 mal höher ist als der höchste Berg der Welt, der Mount Everest.
Dass der Apfelanbau in Südtirol eine dermaßen große Bedeutung hat, liegt am alpin-mediterranen Klima und an den 2000 Sonnenstunden (Mering hat nur knapp 1700).
Bis Meran sind es noch etwa 50 Straßenkilometer und nochmal 600 Höhenmeter runter. Wenn wir Glück haben, dürften wir gegen 14:00 Uhr dort sein.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und des zwischenzeitlichen Stop-and-Goes kommen wir aber erst 15 Minuten später an. Was soll´s?
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