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Zum Whalewatching nach Genua


Zwischen Belinzago Novarese und Po-Ebene


Von Belinzago Novarese aus, wo wir bei Lidl Öl gekauft haben, sind wir, an Navarra vorbei, 26 km nach Süden gefahren. Die Strecke gibt eigentlich nicht viel her, außer, dass es die vierspurige Straße erlaubt, mal etwas zügiger zu fahren.

Im größten Reisanbaugebiet Europas


Die SS211 oder auch Via 4 Novembra ist zwischen Garbagna Navarese und Vespolate auf rund 4 km kerzengerade. Zudem ist dieses Gebiet zwischen Mailand im Norden, Turin im Westen und Piacenza im Osten topfeben und mittendrin sind jetzt eben wir. Das rote Auto kann man hier ja kilometerweit sehen, sodass ich rechts auf dem Seitenstreifen (45.369110, 8.664706) anhalten kann, um auszusteigen und zu fotografieren.

Das wäre an sich nichts Besonders, aber um uns herum ist alles grün. Selbst auf der Satellitenansicht bei Google Maps kann man das Grün deutlich sehen. Hier, wo wir jetzt sind, wächst nämlich so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann: Getreide, Mais, Zuckerrüben sowie viele Gemüse- und Obstarten und Wein. Was dieses Gebiet aber ausmacht, ist, dass hier das größte Reisanbaugebiet Europas liegt. Dabei dachte ich immer, Reis müsse an sogenannten Reisterrassen an Berghängen wachsen.

Von hier kommen 1.587.346 Tonnen im Jahr. Okay, im Gegensatz zu Indien mit 158.756.871 Tonnen jährlich und Pakistan mit 10.412.155 Tonnen ist das nicht üppig viel, im Vergleich zu Deutschland, das überhaupt keinen Reis anbaut, aber ne Menge. Ich glaube, der Vergleich mit Indien und Pakistan hinkt, schließlich ist die Anbaufläche in der Po-Ebene bei Navarra ja auch deutlich kleiner als die dortigen. Gegenüber der Anbaufläche in Indien beträgt sie lediglich 0,5%, gegenüber der Anbaufläche in Pakistan 8,5%. Vielleicht sollte man daher eher das Ergebnis der Ernte pro Hektar betrachten und da liegt Italien weit vorne: Italien: 6.780 kg/ha gegenüber 3695 kg/ha (Indien) und 3765 kg/ha (Pakistan).
Quelle: https://www.atlasbig.com/de-de/weltweit-reis-produktion.

Entworfen haben soll das ausgeklügelte System von Kanälen und Entwässerungsgräben, das für den Reisanbau notwendig ist, wie soll’s auch anders sein, Leonardo da Vinci und zwar am Hof von Ludovico il Moro in Mailand.

So richtig brachte der Reisanbau aber erst Mitte des 19. Jhdts. was ein, als Graf Camillo Benso di Cavour den 90 km langen Kanal Cavour anlegen ließ, der bis heute die Flüsse Po mit dem Ticino verbindet.

Aber nicht nur der Pflanzenliebhaber oder Reisanbauer kommt auf seine Kosten, sondern auch der Tierliebhaber. Die Po-Ebene um Navarra ist das reinste Vogelparadies. Hier leben Reiher, Kormorane und – man glaubt es nicht – Ibisse.


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