Tagesfährtle in den Märzenbecherwald – Teil 1
Planung
Wenn man ein „Fährtle“ machen, aber nicht allzu weit wegfahren will und trotzdem ein interessantes Ziel sucht, ist das gar nicht so einfach. Also benutze ich mal wieder Google Maps und gebe einfach „Sehenswürdigkeiten in der Nähe“ ein. In Mering? Fehlanzeige. Augsburg? Nichts Neues: Hochablass, Stadtwald, Fuggerei – alles schon zigmal gesehen. Also suche ich weiter: Meitingen, Donauwörth, Monheim – auch keine echten Geheimtipps dabei.
Erst bei Weißenburg wird es spannend. Plötzlich taucht der „Bismarckturm“ auf, das „Verlorene Dorf“ – und dann, nach einem weiteren Hineinzoomen in die Karte: der „Märzenbecherwald bei Ettenstatt“. Ein nationales Waldgebiet mit stolzen 4,7 von 5 Sternen in den Bewertungen. Die Rezensionen versprechen ein spektakuläres Naturschauspiel: Tausende von Märzenbechern, die man über einen Rundgangs-Pfad bewundern kann. Und der Tipp: Wer mit dem Auto kommt, sollte besser schon unten bei den Häusern parken, denn oben wird’s schnell voll – besonders zur Hochsaison. Warum also nicht? Es ist der 6. März, und das Wetter soll heute ein Traum sein: Seit Rosenmontag endlich frühlingshafte Temperaturen. Die Wettervorhersage für Weißenburg: Sonne pur, zwischen 1 und 16 Grad, nachts -1 Grad, kaum Wind. Perfekt für ein Fährtle mit dem Panda.
Wie immer beginnt so ein Fährtle-Tag mit Kaffee, Brezeln und Ei. Das gehört einfach mit dazu. Während Susanne den Kaffee macht, gehe ich in die Stadt, Brezeln kaufen. Danach folgt das obligatorische „Fährtles-Frühstück“ – verbunden mit ausgiebiger Zeitungslektüre.
Die Fahrt von Mering bis zum Märzenbecherwald
Um Dreiviertel neun geht’s dann los. Von Mering aus nehmen wir die B2 in Richtung Norden, vorbei an Kissing und Friedberg. Bei der Auffahrt 74a Friedberg geht es auf die A8 in Richtung Stuttgart. Doch lange bleiben wir nicht auf der Autobahn – schon am Kreuz Augsburg West (Ausfahrt 72) wechseln wir wieder auf die B2 und fahren weiter nordwärts.
Die Strecke führt uns an Gersthofen vorbei, dann durch Wertingen und Meitingen, während sich links und rechts der Straße Felder und kleine Wäldchen abwechseln. Der Verkehr ist flüssig, der Berufsverkehr schon weitgehend weg.
Kurz vor Donauwörth gibt es dann einen Rastplatz mit einem Dixie-Klo. Ob man es nutzen möchte, ist eine andere Frage, denn es ist wirklich nur zu empfehlen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Danach geht es weiter Richtung Nürnberg.
Um Kurz vor halb elf kommen wir in Weißenburg an eine Ampelkreuzung, wo es rechts auf die B 13 nach München, Ingolstadt, Eichstätt abgeht. Noch zehn Kilometer bis zum Märzenbecherwald. Auch wenn Google Maps für die 113 km bis dorthin eine Fahrzeit von 1:31 h angibt, hauen die Angaben aus dem Computer unserer Erfahrung nach nie hin. Bereits mehrfach praxiserprobt und als gut befunden haben wir, wenn man die Google-Maps-Zeit mit dem Faktor 1,3 multipliziert. Demnach müssten wir um kurz nach halb elf dort sein.
Und dann kommt’s: Knapp zwei Kilometer vor dem geplanten Ziel ist die Straße gesperrt. In Kaltenbuch geht’s einfach nicht mehr weiter. Wir stellen unser Auto gegenüber dem Ferienhof Veit ab. Zwei Kilometer sind ja nicht so weit.
Mutig gehen wir los – aber der Marsch dauert nicht lange! Auf der Straße nach Ettenstatt geht’s runter „wie am Hausdach“. Auf gerade einmal 700 Metern Strecke müssten wir 90 Höhenmeter überwinden – eine Steigung von fast 13 %. Uns wird sofort klar: Alles, was wir hinunter gehen, müssen wir später auch wieder hinauf. Wir kehren zurück zum Auto.
Natürlich kommt man zum Parkplatz Märzenbecherwald auch, wenn man von Kaltenbuch aus wieder Richtung Südwesten zurückfährt, etwa einen Kilometer, dann zweieinhalb Kilometer nordwärts hinab nach Hundsdorf und Ettenstatt und dort am Abzweig Pfannengasse/Wallersgasse abbiegt. Schließlich geht es wieder in südlicher Richtung bergauf. Eine „Weltreise“ für einen simplen Parkplatz.
- In Kaltenbuch geht’s einfach nicht mehr weiter
- Die Koordinaten bestätigen, dass wir richtig sind.
Wollen wir die wirklich auf uns nehmen? Letztendlich kommen wir um zehn vor elf am Parkplatz an. Die Koordinaten bestätigen, dass wir richtig sind. Doch wie wir diesen Parkplatz schlussendlich doch gefunden haben – darüber schweigt der landpartieverliebte Automobilist lieber.
umblättern > |
Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5 |