Katzenstein und Neresheim
Kloster Neresheim
Himmlisch weit und höllisch heiß – Mein Klosterberg-Desaster
Noch zwei Stunden hier rumsitzen ist auch nicht so der Burner, also beschließen wir, das Kloster zu besuchen. Draußen ist es noch heißer als im Lokschuppen. Wir gehen an den Oldtimern vorbei vor bis zur Ulrichstraße, also dorthin wo wir uns vor einer Dreiviertelstunde über „Museumsbahn“, „Kloster“, „Seniorenzentrum“ und „Waldfriedhof“ lustig gemacht haben. Bei den Wegweisern beginnt ein Fußweg hoch zum Kloster.
- Kloster Neresheim
- Ländliche Idylle
Der Weg ist steil, zu steil! Schon nach wenigen Metern merke ich, wie mein Kreislauf in den Keller rauscht. Die Hitze, das Bergaufgehen, die Cola im Bauch und die Blutdrucktablette im Blut – das ist wohl keine gute Mischung. Ich fühle mich schwach und kraftlos. Außerdem muss ich ständig aufstoßen.
Susanne meint, ich solle doch mein Unterhemd ausziehen. Ich mag nicht so richtig, aber da weit und breit niemand anderes zu sehen ist, mach ich halt den Teil-Striptease. Das Unterhemd trieft nur so. Nur im T-Shirt ist es schon besser, aber die Kraft kommt nicht zurück. Ich kann nicht mehr!
Zu viel C – Spaß passé
Es hätte so ein toller Tag werden können: Ein gemütliches Fährtle, eine Burg zum Staunen, lauter großartige Menschen und ein Bahnhofsfest, wie es besser nicht sein könnte. Ich war im Glücksmodus. Und dann kam die Kombi aus Hitze, Koffein und Tablette. Keine Ahnung, ob das mit dem Fluch von Katzenstein zu tun hat, jedenfalls gilt für meinen Kreislauf jetzt: „Game Over“. Von jetzt auf gleich: „Game Over“.
Eins hab‘ ich heute gelernt: Niemals zu viele Cs auf einmal – Catzenstein, Cappuccino, Candesartan, Cola und Climbimg. Das pack‘ ich nicht mehr.
Während Susanne loszieht, um das „Katzabärle“ zu holen, sehe ich unten im Tal den ersten Nostalgie-Zug dieses Tages Richtung Katzenstein fahren. Hinter mir eine schwarzweiße Milchkuh – vermutlich eine Holsteinerin – zusammen mit zwei braunen Kälbchen. Bei den Jungtieren deutet alles darauf hin, dass es sich um Zwillinge handelt. Da das Fell beider Kälber noch etwas feucht und „struppig“ aussieht und beim stehenden Kalb noch deutlich die Nabelschnur herunterhängt, nehme ich an, dass die Jungen erst wenige Stunden, maximal einen Tag alt sind. Ob sich die Kälbchen auch so kaputt fühlen wie ich mich?
- Triebwagen der Härtsfeldbahn
- Noch nicht mal einen Tag alt
Da kommt Susanne auch schon mit unserem „Katzabärle“ die Ulrichstraße hoch. Es tut mir echt leid für sie, wirklich. Aber momentan bin ich nur noch ein Häufchen „Lass mich in Ruhe“. Ich steig – ungewohnt für mich – heute mal rechts in den Panda ein.
Kurz vor halb vier sind wir dann zu Hause. Da gibt es dann erst mal ein alkoholfreies Bier und Susanne kocht für mich eine Hühnersuppe, die ich mit Maggi-Würze kräftig „elektrolytisiere“. So richtig sind die Lebensgeister immer noch nicht da, aber abends – der Fernseher dudelt, ohne dass wir genau hinschauen – ist eines klar: Das nächste „Fährtle“ steht schon in den Startlöchern. Nur dann gilt: Lieber eine Tablette oder eine Hitzewanderung ausfallen lassen, als nochmal so einen Totalausfall zu kassieren wie heute Nachmittag. Tablette geht – wenn überhaupt – schließlich auch noch abends auf der Couch – da gibt’s wenigstens kalte Getränke und mit Sicherheit keine Steigungen.
| < zurück |
| Idee zum Fährtle | Burg Katzenstein | Führung im April | Sagen und Anekdoten | Neresheim | Neresheim | Neresheim |
| Kollaps |
| Zu viel C – Spaß passé |



