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Teneriffa – Samstag, 23. August 2014

Nur noch drei Stunden, dann bin ich mobil – automobil


15:10 Uhr. In knapp drei Stunden kann ich am Flughafen meinen Leihwagen abholen. Anbieter gibt’s derer ja viele, doch welcher davon ist zu empfehlen? Ein Deutscher, der jahrelang auf Teneriffa lebte und inzwischen ein guter Facebook-Freund von mir geworden ist, hat mir diesbezüglich Autoreisen SL empfohlen. Dort kostet ein Renault Twingo für 5 komplette Tage (also von 23.8. 18:00 Uhr bis 28.8. 18:00 Uhr) nur 100,64 €. Preisgünstiger geht’s wohl kaum. Okay, ich hatte nicht gleich gestern bei der Ankunft einen Wagen, aber ich musste mich ja erst mal orientieren und hätte beim Bonanza-Hotel eh keinen Parkplatz gefunden, zum Zweiten habe ich ja den Bus-Transfer gestern und den am Freitag zum und vom Hotel ja ohnehin schon gezahlt. Den Leihwagen also nur für 5 Tage zu haben, finde ich daher voll okay.

Um zum Flughafen zu kommen, muss ich in Los Christianos erst mal den Busbahnhof finden, aber das ist aber ganz einfach. Wenn man von Hafen bzw. Strand kommt, ein bisschen links halten, etwa nen ¾ km die Av. Los Playeros hoch bis zum Kreisverkehr (die BP-Tankstelle links liegenlassen), dann 150 m durch die durch die mit Dattelpalmen gesäumte Av. de Amsterdam und dann ist er gleich links.

Die Sonne sticht erbärmlich. Ich brauche dringend was zu trinken, was in ’n Magen und was auf ’n Kopf. Alles drei, Trinken, Essen und Mütze, finde ich nach wenigen Metern in der Los Playeros 37. Meson La Perla heißt die Gaststätte, wo das Bier sage und schreibe 0,95 € kostet und ein Thunfisch-Sandwich 4,50 €. Gleich links daneben kaufe ich mir für 6 € eine Baseball-Cap. Das muss jetzt unbedingt sein. Bei meinem schütteren Haarwuchs ist so ein Ding auf dem Kopf bei dieser Sonneneinstrahlung hier unabdingbar.

Das gibt’s doch nicht! Ein Bier für 0,95 €

Endlich ein Käppi

Der Urlaub ist einfach nur klasse. Ich fühl´ mich so was von frei, keine Verpflichtungen, kein Zeitdruck, einfach nur für mich alleine sein in einer wundervollen Umgebung! Und bald schon bin ich mobil! Da freu ich mich riesig drauf!

Am Flughafen, Leihwagen abholen


Ist man erst mal beim Busbahnhof in der Av. de Amsterdam ist es kein Problem mehr, mit dem Bus zum Flughafen zu kommen. Ich bin allerdings etwas zu früh, sodass ich mir im Flughafengebäude noch ein Relief der Insel und ein bisschen Geschichte ansehe. Deutlich sieht man an dem Relief, dass die ganze Insel vom zentralen Vulkan Teide bestimmt wird. Früher soll dort ja mal ein viel höherer, nämlich ein bis zu 6000 m hoher Vulkan gewesen sein. Davon ist heute nur noch der Rand um die riesige Caldera Las Cañadas herum sichtbar, die einen Durchmesser von rund 17 km aufweist. Dort will ich diese Woche unbedingt auch noch hin.

18:00 Uhr. Endlich ist die Zeit da, das Auto abzuholen. Ich lege am Tresen meinen Zettel hin, den ich Zuhause schon habe ausdrucken müssen, dazu meinen Führerschein und meine Kreditkarte und das war’s dann auch schon. Ich bekomme zwar nicht, wie an gekündigt einen Twingo, dafür aber einen schneeweißen Ford Fiesta 1,4L. Das ist mir alles so was von egal. Das Wichtigste für mich, er macht, bis auf ein paar ausgebesserte Steinschlag-Abplatzer, einen tadellosen Eindruck, hat „nur“ 120868 km auf dem Tacho und, was das Allerwichtigste ist, er hat einen Zigaretten-Anzünder, sodass ich hier auch mein Navi benutzen kann! Was will man mehr? Ich gebe die Koordinaten N 28.0715 und W 16.7296 für das Bonanza Apart Hotel ein und siehe da, es funktioniert. Anfangs komm ich zwar noch nicht richtig mit in dem Gewirr der engen Sträßchen und Gässchen hier zurecht, aber nachdem ich zweimal um den Flughafen-Bereich herum gefahren bin, haben sich Navi und ich offenbar an Teneriffa gewöhnt und es geht Richtung Autobahn.

„Nur“ 120868 km auf dem Tacho

Mein Auto für die nächste Woche

Die Tinerfeños, wie die Einheimischen genannt werden, fahren unheimlich gesittet, auch auf der Autobahn! So macht Autofahren richtig Spaß! Ich passiere die Ausfahrt 62 „San Miguel“, jetzt die 25 „Parque de la Reina“ (Hä?), dann die 26 „Valle San Lorenzo“ (jetzt stimmt die Zählung wieder) und einige andere, bis ich dann bei Ausfahrt 28 „Playa de las Américas / cambio de sentido“ von der Autobahn abfahre. „In 500 m bitte wenden“. „Hä?“ Jetzt wird’s etwas chaotisch, da die Straßen in der Nähe des Hotels allesamt Einbahnstraßen sind, deren Fahrtrichtungen nicht mit denen in meinem Navi übereinstimmen. Dennoch komme ich ohne größere Probleme und ohne Unfall beim Bonanza Apart Hotel an. Das war doch jetzt schon mal klasse.

Zurück in Playa de Las Américas


Da ich weit und breit keinen Parkplatz finde, stelle ich den Wagen notgedrungen zunächst mal in die in die Tiefgarage beim Shopping Center Salytien. Toll finde ich das ja nicht, weil die Preise astronomisch hoch sind. Auch in der Nacht! Also gehe ich, nachdem ich den Wagen abgestellt hab, erst mal hoch zum Bonanza und frage, ob man denn bei ihnen nicht irgendwo parken kann. „Kein Problem! Solange im Hof Platz ist und man niemanden behindert, kann man dort kostenlos parken.“ Ihr glaubt nicht, wie schnell ich wieder bei der Tiefgarage beim Shopping Center Salytien war. Aber 1,80 € hat die ¾ Stunde doch schon gekostet.

Auf dem Weg zum Strand sehe ich, dass ein Reiseveranstalter auf Teneriffa Helikopter-Flüge anbietet, von 98 € für die wenigen Kilometer nach Los Christianos bis hin zu 1900 € für eine Stunde „private flight“. Insider-Witz: „Mann, da könnte ich doch jetzt glatt Grindwale reinsetzen und mich zum Retter der Grindwale aufspielen!“

Über den Großen Platz, unterhalb dem die Tiefgarage liegt, geht´s runter Richtung Strand, der an dieser Stelle Playa de Las Cuevitas heißt. Hier kann man alles vorfinden, was zu einem tollen Bade-Urlaub gehört: Ein etwa 150 m breiter Strand mit humusbraunem Lavasand, beidseits geschützt von hohen Molen, die allzu große Wellen und Strömungen zurückhalten, Liegestühle und Sonnenschirme, Rettungsschwimmer und Verpflegung aber auch Tretboote, Paragliding und Jet Ski, was ich selbst ja nicht so toll finde. Finn und Leo denken gar nicht an Paragliding und Jet Ski und genießen es, einfach nur in der Sonne zu liegen und nichts zu tun.

Playa de Las Cuevitas

Relaxen am Playa de Las Cuevitas

So relaxed warten wir auf den Sonnenuntergang. Die sollen hier bei günstigem Wetter (und heute ist günstiges Wetter!) überwältigend sein. Es kommt, wie wir’s uns erträumt haben, ein Sonnenuntergang vom Feinsten. Natürlich etwas unterstützt mit Sunset- und Sterneffekt-Filtern, aber immerhin vom Feinsten! Nun aber ist es Zeit für Finn und Leo ins Bett, sprich in den Rucksack zu gehen. Der Tag war lang und morgen haben wir drei noch viel, viel vor. Wir wollen Richtung Teide!

Finn genießt den Sonnenuntergang

Sonnenuntergang am Playa de Bobo

Blue Marlin


Derweil die beiden schlummern, habe ich noch Lust auf ein Feierabend-Bier im Blue Marlin. Die nette Dame von gestern Abend steht wieder vorm Lokal und schmunzelt, als sie mich wieder sieht. „Ich hab Ihnen gesagt, dass ich jetzt immer komme, jeden Abend bis zur Abreise!“ Während ich auf mein Bier warte, lese ich die überaus interessante Getränke-Karte. Außer Bier gibt’s im Blue Marlin nämlich auch noch ganz was anderes, z.B. Black Russian, Piña Colada, Tequila Sunrise, Blue Hawaiian, Canarias, Bloody Mary, Margerita, Caipirinha, Manhattan, Champagner Cocktail, Gin Fizz, Sex on the beach oder Lumumba und was weiß ich noch alles. Das alles für jeweils für nur 4 €.

Wollen Sie nicht was trinken?

Feierabend-Bier im Blue Marlin

Die Preise sind so was von einladend, dass ich überhaupt nicht verstehen kann, dass heute, am Samstag-Abend um 9:00, kein Mensch da ist und ich im Blue Marlin der einzige Gast bin. Was ist bloß los? Nebensaison? Wie kann man sich nur diesen Sonnenuntergang entgehen lassen? Nun, das Bier ist bestellt und stehen lassen kann ich’s dann auch nicht. Aber so richtig schmecken mag es mir so mutterseelenallein nicht. Als ich zahlen will, bringt mir der Herr des Hauses ein zweites Bier, umsonst! Weil er mich mag oder weil er einfach nicht will, dass sein Laden komplett leer ist? Ich weiß es nicht. Nach dem zweiten Bier hält es dann auch mich nicht mehr hier. Irgendwie zu langweilig.

Central Park


Mal sehen, was der Central Park so zu bieten hat. Peter gestern war ja der Hammer! Leider ist es im Central Park aber auch nicht besser als im Blue Marlin. Auch hier bin ich der einzige Gast. „Wieder ne Cola?“, fragt mich der Kellner in bestem Deutsch. „Klar, ne Cola.“ Auch wenn Kiko, der Sänger und ich alleine sind, hier bleib ich. Die Akustik ist so was von klasse und die Lieder sind auch heute zum Dahinschmelzen. „Lay back in the arms of someone“, Elvis‘ „Don’t be cruel”, Frank Sinatras „New York, New York” oder Freddy Mercurys „A little bit of Love”. Ein Hammer nach dem andern. Da hält es dann auch Finn und Leo nicht mehr in ihrem Rucksack und die beiden stürmen die Bühne. Privatkonzert nur für uns drei, fantastisch!

Kiko und Fans

Kiko live im Central Park

Kurz vor Mitternacht gehen auch wir dann nach Hause. Tag 2 auf Teneriffa war es ein grandioser Tag. Ich fühl mich so was von wohl! Nach Sansibar könnte diese Insel wohl zu meiner zweiten Trauminsel werden.


Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.


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