Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand
Phi Phi Don – 2
Sonntag, 2. Januar 1994
Etwas weiter gibt es Spinat, Koriander, Maniok und Basilikum. Chilischoten und Zitronengras sind ebenfalls reichlich vorhanden, ebenso wie Knoblauch, Zwiebeln und Schalotten. Das Gemüse ist – wie vorhin auch das Obst – kunstvoll arrangiert und macht Laune, es auszuprobieren. Leider kann man das Gemüse als Tourist nicht mitnehmen und so kann ich mir den Geschmack nur vorstellen und mich dran erinnern, wenn ich die Bilder zu Hause ansehe.
Mitten auf dem Markt, in einer kleinen schattigen Nische, macht eine ältere Händlerin Mittagspause. Sie liegt bequem auf einer Koje und scheint im Schlaf zu lächeln. Vom Markttreiben lässt sie sich überhaupt nicht stören.
Ein paar Meter weiter bleibt Susanne an einem Stand mit Seidenmalereien stehen. Die Stoffbahnen sind mit erstaunlichen Mustern und Motiven verziert. Mit kräftigen Farben sind darauf Blumen, Palmen, Korallenriffe und tropische Vögeln dargestellt.
So sehr uns der Markt auch fasziniert, haben wir uns unter „Südseeparadies“ etwas anders vorgestellt. Klar gab es, als wir ankamen, einen traumhaften, von Palmen gesäumten Strand, klar sind die Einheimischen gastfreundlich. Aber nichts von unberührter Natur und der Gelegenheit, die Tierwelt und Pflanzenwelt zu erleben. Das suchen wir vergeblich. Stattdessen sehen wir ausschließlich dicht an dicht stehende Marktbuden. Die massive Anzahl an Touristen – und wir gehören schließlich dazu – lässt ganz offensichtlich nichts anderes zu. Die Touristen des 12:00-Uhr-Bootes müssen weg sein, bevor das 13:00-Uhr-Boot kommt. So läuft das eben auf einem Touristen-Hotspot.
Von Ko Phi Phi selbst – d.h. von dem Dorf Tonsai, mehr haben wir ja nicht gesehen – waren wir enttäuscht. Zumindest dort hält die Insel nicht das, was sie im Prospekt verspricht. Von wegen „einsamer“ Strand. Susanne vergleicht die Insel eher mit einem für Touristen hergerichteten Rummelplatz – Bude an Bude und dazwischen ein paar Palmen. So sehe ich es auch. Ist man aber ein paar Meter weg von der Insel und sieht nur den palmenbesäumten Strand, dann ist das schon eine Trauminsel. Ist eben immer eine Frage des „Bildausschnitts“.
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