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Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand


Phuket Town – 2

Freitag, 31. Dezember 1993


Worin sich Phuket Town von Manila aber in keinster Weise unterscheidet, das sind die verworrenen und chaotischen Stromleitungen über den Straßen, die kreuz und quer umherhängen, was einerseits einen faszinierenden, andererseits aber auch einen chaotischen Anblick bietet.

Ein Wirrwarr aus Kabeln, die sich in alle Richtungen erstrecken und sich an Laternenmasten, Gebäuden und Straßenschildern festklammern, spiegeln ganz offensichtlich die schnelle städtische Entwicklung und den stetigen Ausbau des Stromnetzes wider.

Die Gründe für diese scheinbare Unordnung liegen oft in der historischen Entwicklung der Stadt. Phuket hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt, und in vielen Teilen der Stadt wurden neue Gebäude und Straßen ohne ausreichende Planung und Koordination errichtet. Dies führte dazu, dass Stromleitungen nachträglich angebracht wurden, ohne die alten zu entfernen, was zu diesem unübersichtlichen Netzwerk führte.

Neben den Elektrikern spielt eine andere Berufsgruppe ganz offensichtlich auch eine wichtig Rolle in Phuket: Straßenkehrer. An ihrer einheitlichen Arbeitskleidung (Sonnenhut, hellblaues Hemd, gelbe Hosen und schwarze halbhohe Stiefel) sind sie leicht erkennbar. Unermüdlich sind sie mit ihrem einfachen Reisigbesen im Einsatz, um Straßen, Gehwege und öffentlichen Plätze Phukets sauber zu halten.

Die Straßenkehrer kehren aber nicht nur, sondern sammeln auch Müll ein, den sie in speziellen Abfalleinrichtungen entsorgen oder in Müllwagen mitnehmen.

Während in Bangkok Motorradtaxis und Tuk Tuks dafür sorgen, dass Touristen auf kurzen Strecken von A nach B kommen, gibt es auf dem Land – wir haben welche am Bahnhof in Hua Hin gesehen – und auch hier in Phuket Town immer noch traditionelle Fahrradrikschas. Die Fahrer sind in der Regel Einheimische, welche die Umgebung wie ihre Westentasche kennen. Gerade von ihnen könnte man sicher Geschichten hören, die man sonst als Tourist wohl nicht zu hören bekommt.

Dennoch habe ich Skrupel, mich als vermeintlich reicher Europäer da reinzusetzen und einen deutlich älteren Mann – nur damit ich es bequem habe – strampeln zu lassen. Das grenzt für mich an moderner Sklavenhaltung und kommt daher überhaupt nicht infrage.

Bis zur Kirche „Our Lady of the Assumption“, einer von drei katholischen Kirchen im buddhistischen Phuket,  waren es jetzt höchstens zwei Kilometer, aber da wir alles genauestens angeguckt haben, haben wir doch weit über eine Stunde gebraucht. Ich denke, wir haben nun genug gesehen, jetzt geht’s dann erst mal darum, wieder irgendwo eine Bushaltestelle aufzutreiben, von wo aus wir Richtung Karon Beach zurückfahren können, schließlich dauert die Fahrt zurück bis zum Abzweig zur Kata Beach auch wieder ’ne Stunde und dann müssen wir ja auch noch eine halbe Stunde zu Fuß gehen bis zum Hotel. In Höhe des Krankenhauses, einen Kilometer westlich, werden wir fündig.

Das mit den Minibussen klappt hervorragend, der Marsch zurück auch, sodass wir am Spätnachmittag wieder zurück sind im Hotel. Dann heißt es: ausruhen und später umziehen und frisch machen. Das Abendessen lassen wir ausfallen, schließlich gibt’s später beim Silvester-Gala-Dinner sicher noch reichlich zu essen.


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