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Teneriffa – Dienstag, 26. August 2014

Die zweite Ausfahrt mit der Ocean Explorer


So jung Nico auch wirken mag, auf dem Meer ist er ein alter Hase und ein ausgekochter Fuchs. Lange bevor wir auch nur etwas erahnen, drosselt er den Motor der Ocean Explorer fast bis zum Stillstand. Damit hatten wir nun alle gar nicht gerechnet: Eine Unechte Karettschildkröte! Leider sind diese Tiere, wie alle Meeresschildkröten, die auf den Kanaren vorkommen, auch vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund hat, wie die Zeitung der kanarischen Inseln, das Wochenblatte-online 2006 berichtete, dass der Cabildo de Tenerife (der Inselrat von Teneriffa) 2006 mit der Stiftung Neotrópico ein Abkommen ausgearbeitet habe, welches sicherstellt, dass alle verwundeten oder verwaisten Tiere in der Wildtierpflegestation in La Tahonilla (Centro de Recuperación de Fauna Silvestre, CRFS) aufgenommen, gesund gepflegt und später wieder ausgewildert werden sollen.

Frei lebende Caretta Caretta

Nico

Das war jetzt schon ein Hammer! Unmittelbar danach sehen wir erneut eine Grindwalschule, so wie wir es schon von der ersten Ausfahrt kennen. Walsichtung ist also garantiert. Darin ist sich die Mannschaft von Ocean Explorer so sicher, dass sie sogar damit werben können „No whales = money back“.

Grindwal mit Jungtier

Grindwal

Und auch jetzt bleiben wir maximal 15 Minuten, um die Tiere nicht über Gebühr zu strapazieren.

Grindwal mit Jungtier

Grindwal mit Jungtier

Die dritte Ausfahrt mit der Ocean Explorer


Jetzt sind wir nur noch 7 Personen an Bord, darunter auch ein nur wenige Monate alter „Zwerg“.  Für mich ist es inzwischen fast schon Routine geworden und doch, es ist und bleibt faszinierend.

Ausatmender Grindwal

Whale-Watching auf der Ocean Explorer

Bei etwa N 28.114653°, W 16.902906° (so ein Navi ist schon klasse!) sehen wir die Grindwale erneut. Ich bin nur noch begeistert.

Grindwal

Grindwal

Auch jetzt bleiben wir etwa eine Viertelstunde und drehen dann wieder ab.

Grindwal

Grindwal

So viele Grindwale wie hier auf Teneriffa, habe ich noch nirgendwo gesehen. Und so nahe am Boot hatte ich einen Meeressäuger auch noch nie. Dabei muss aber eines klar gestellt werden: Wir haben die Tiere niemals verfolgt, sie sind immer zu uns gekommen und dann nach einer Weile wieder abgetaucht.

Die vierte Ausfahrt mit der Ocean Explorer


Grindwale habe ich jetzt schon zur Genüge gesehen, aber noch keinen einzigen Delfin. Die nächste Tour soll uns zu Großen Tümmlern führen. „Im Gegensatz zu den Grindwalen, die 100 und mehr Meter tief tauchen um Tintenfische zu jagen“, sagt Nico, „halten sich die Tümmler eher in den flachen Gewässern nordwärts auf, so in der Gegend ab Masca beispielsweise.“

Die Flipper Uno

Die Flipper Uno

Großer Tümmler mit Jungtier

Großer Tümmler

Große Tümmler

Großer Tümmler

Große Tümmler

Möwen und Große Tümmler streiten um Beute

Obwohl wir nicht, wie die Touristen vor 6 Jahren in den „Genuss“ einer Delfin-Geburt gekommen sind, war die Delfin-Tour mit der Ocean Explorer ein grandioses Ereignis!

Die Klippen von Los Gigantes


Ich bin von den Tieren, den Walen und Delfinen so begeistert, dass ich den Klippen von Los Giganten bisher noch gar keine richtige Beachtung geschenkt habe, dabei sollen sie mit zu den höchsten Klippen Europas gehören. Sind die Klippen in Moher (Irland) höher? Es geht mir hier nicht um Quantität. In bin nun mal jetzt in Teneriffa und hier von unserem kleinen Boot aus sehr sie fast einen halben Kilometer hohen, nahezu senkrecht in den Atlantik abfallenden Klippen schon gewaltig aus.

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes bei Masca

Die Klippen sind aus schwarzem Vulkangestein und bieten so einen wirklich sehr beeindruckenden Kontrast zu den Farben des Meeres und des Himmels.

Aber auch für das leibliche Wohl ist hier gesorgt: Am Strand unterhalb der Klippen gibt es zahlreiche Restaurants und Bars in denen man sich eine kleine Auszeit gönnen kann oder auch einfach bei einem kalten Getränk die Aussicht genießen kann. Die Höllenmauer – so wurden die Felsen einst von den Ureinwohnern der Insel genannt – bietet sich auf jeden Fall für einen schönen Besuch an und vielleicht versteht der eine oder andere beim Anblick der Felsen, warum diese früher für die Menschen, die ins Innere der Insel kommen wollten, als unüberwindliche Mauer angesehen wurde.

Betty


Die Ocean Explorer

Nach der Tour ein Foto mit Finn und Betty

Taberna Santa Maria


Das war ein wundervoller Tag auf See, der richtig hungrig gemacht hat. Bis „nach Hause“ ist mir das irgendwie zu lange, mit dem Essen zu warten, außerdem habe ich das Gefühl, dass ich allmählich – an Bord habe ich mich nur von Wasser und Erdnüssen ernährt – langsam unterzuckere. Ein großes Fanta wäre nicht schlecht. Und wie ich so am Hafen entlang schlendere, fällt mir die Taberna Santa Maria auf (Taberna Santa Maria, Poblado Marinero L-10A, Puerto Deportivo Los Gigantes). Dort gibt es ein eisgekühltes Fanta, das, wie ich momentan empfinde, das Beste ist, das ich jemals getrunken habe, dazu eine super „Plato especialle“, zu der ich unmöglich „nein“ sagen kann. Sardinas a la plancha, papas arrugadas, ensalada y mojo (Gegrillte Sardinen, kanarische Kartoffeln und Salat und Mojo). Alles zusammen, also Fisch und Getränk, für 11 €. Super!

Plato especialle / Taberna Santa Maria

Nach der Fahrt tut ein Fanta so richtig gut

Über die TF-47 bin ich kaum eine Stunde später wieder „Zuhause“. Ich sichte die Bilder, lade meine Akkus, schreibe etwas Tagebuch und gehe dann runter zum Abendessen. Nachdem ich in Los Gigantes aber so gut gegessen habe, wäre es echt eine Beleidigung für die Sardinen, wenn diese sich mit diesen matschigen Hühnerfüßen den gleichen Magen teilen müssten. Zum ersten Mal gehe ich mit meinem Teller am sogenannte „Buffet“ vorbei und stelle ihn leer wieder ab.

Nachdem ich heute den ganzen Tag gesessen bin, erst im Auto, dann auf der Ocean Explorer, dann wieder im Auto und fast ununterbrochen fotografiert habe, muss ich mich jetzt noch etwas bewegen – ohne Kamera. Dazu bietet sich ein Rundgang durch Playa las Américas geradezu an. Außerdem will ich noch in einem Supermarkt ein Fanta kaufen. Das vorhin in Los Gigantes hat nämlich richtig gut getan.

Sunset mit Sunrise, Tequila Sunrise


Den Abend lasse ich, wie soll es anders sein, erneut im Blue Marlin ausklingen. Zur Feier des Tages (die Ausfahrt mit der Ocean Explorer hat die Ausfahrt vom Samstag mit der Travelin‘ Lady noch mal getoppt) und quasi als Gegenpol zum fantastischen „Playa Bobo Sunset“ genehmige ich mir heute ausnahmsweise mal mit einem ebenso fantastischen eisgekühlten Tequila Sunrise. Passt das überhaupt? Sunset gucken, Sunrise trinken? Das ist mir egal, ich genieße nur noch das Leben, hier am Playa Bobo, meiner Lieblingsbucht in Playa las Américas.

Sunset

Sunrise – Tequila Sunrise

Wie lange bin ich jetzt hier? Seit Freitagabend – jetzt ist es Dienstagabend. Ich zähle an den Fingern: eins, zwei, drei, vier! Vier Tage erst hier und ich habe Dinge erlebt in diesen vier Tagen, die andere einem ganzen Jahresurlaub nicht erleben! Ist das überhaupt noch zu toppen? Muss es überhaupt noch getoppt werden? Total selig schlendere ich zurück zum Bonanza. Das ist zwar kein Traum-Hotel, doch damit habe ich mich inzwischen abgefunden. Das Drum-herum allerdings, die Wale, die Landschaft, die Menschen, das Essen, das ist nur noch ein einziger Traum! Teneriffa ist – zumindest was ich bisher erleben durfte – der Hammer! Wie wird wohl morgen die große, große Insel-Umrundung werden? Während ich so sinniere, möchte ich mich auch mal bei meiner Frau Susanne bedanken, die mich solche „Wahnsinns-Touren“ einfach machen lässt, während sie zu Hause auf den Hund aufpasst. Das ist auch nicht selbstverständlich!


Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.


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