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Freitag, 19.8.2016

Antequera


Wenn man vom Lobo-Park kommend die A-343 nach Norden fährt, sieht man vom Stadtrand Antequeras aus rechts eine wundervoll über der Stadt thronende Burg. Da muss ich hin. Also lass ich mich verleiten, rechter Hand in die Calle Jesus einzubiegen. Nach 500 m, am Plaza del Portichuelo, gleich hinter der Iglesia Santa María de Jesús gibt´s dann auch einen kleinen Parkplatz, wo man das Auto abstellen und in Ruhe ein Foto von der Festung, der Alcazaba von Antequera (GPS: 37.013047, -4.559929),  machen kann.

Die Alcazaba von Antequera wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Sie ist eine der größten maurischen Festungen in al –Andalus, d. h. in dem Teil der Iberischen Halbinsel, der zwischen 711 und 1492 von den Muslimen beherrscht wurde. Die Festung hatte urspünglich zwei Türme. Der Glockenturm (Templete del Papabellotas, links)  wurde im Jahre 1582 durch Katholiken hinzugefügt.

Was ich bei der ganzen Fotografiererei nicht bedacht hab, 50 m nach dem Plaza del Portichuelo ist „Ende Gelände“. Alle Straße scheinen nur zum Plaza del Portichuelo hin, aber keine mehr weg zu führen. Doch, eine, die Calle Álvaro de Oviedo geht, allerdings auch nur 150 m. Dann auch hier: Durchfahrt gesperrt. Rechts runter geht´s wieder ein Stückchen, in der Calle Pasilla – eine 3 m breite Gasse, links und rechts dreigeschoßige Häuser. Ich fühle mich extrem eingezwängt. Nach 170 Metern hat man dann links freie Sicht auf die im 16. Jahrhundert erbaute katholische Kirche San Sebastian. Ihr 60 m hohe Backstein-Turm mit dem Fahne tragenden Engel auf der Spitze ist heute ein Wahrzeichen der Stadt.

Antequera blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Viele Kulturen lebten im Laufe der Jahrhunderte hier: Iberer, Kelten, Römer, Byazinter, Westgoten, Mauren usw. Aufgrund seiner zentralen Lage  an den Verbindungswegen zwischen den großen andalusischen Städten Málaga, Granada, Córdoba und Sevilla hat Antequera auch den Beinamen „Herz von Andalusien“.

Der schlafende Indio


Der Peña de los Enamorados – gelegentlich auch „The lovers rock“ oder „Montaña del Indio“ genannt, ist ein 880 Meter hoher Berg, der – je nachdem, von welcher Himmelsrichtung aus man ihn betrachtet – wirklich wie der Kopf eines liegenden Indianers aussieht. Er liegt etwa 8 km nordöstlich von Antequera. Sehr, sehr gut sieht man ihn beim Kreisverkehr wo die A-7282 und die Autobahn „Cordoba/Malaga“ sich kreuzen.

Den „Indianer“ zu finden, ist eigentlich kein Problem. Man sieht ihn schon von weitem. Die Herausforderung aber ist, einen Kompromis zu finden zwischen der Erkennbarkeit des „Gesichts“und dem freien Blick auf das „Gesicht“. Ich habe mich – im Gegensatz zu wikimedia commons dafür entschieden, betreffs der Erkennbarkeit so viele Abstriche zu machen, dass ich eben keine störenden Telegrafenmasten mehr im „Gesicht“ habe.

Wenn ein Berg so aussieht, gibt es natürlich auch Legenden. Die bekannteste ist die: Ein junger Mann aus Antequera und ein Mädchen aus aus dem nagegelegenen Archidona (beide Mitglieder zweier rivalisierender maurischer Clans) haben sich von diesem Felsen gestürzt als sie vom Vater des Mädchens und seinen Männern verfolgt wurden. Diese Legende wurde später auch von Robert Southey in dessen Gedicht „The Lover’s Rock“ aufgegriffen, nur dass hier der Vater das Moslem-Mädchens Laila offenbar der Sklave eines Christen (Manuels Vater?) war.


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