Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand
Phuket
Freitag, 7. Januar 1994
Morgen fahren wir bereits wieder nach Hause. Dann sind die 14 Tage auch schon wieder rum, schneller, als wir gedacht haben. Wie Simon die Zeit wohl verbracht hat? Heute wollen wir zum Abschluss des Urlaubs tagsüber noch zum Ort der Romatiker und Fotografen, zum Promthep Cape, an der Südspitze Phukets fahren. Dort soll man eine atemberaubende Aussicht auf das Andamanische Meer haben. Zum Abschluss wollen wir am Abend dann noch ins „Simons“ Cabaret. Dieses Schmankerl haben wir uns ausschließlich deshalb ausgesucht, weil es den gleichen Namen trägt wie unser Sohn. Mal sehen, was es ist. Aber zuvor zum Promthep Cape.
Promthep Cape bzw. das, was wir dachten, es sei das Promthep Cape
Bis dorthin sind es mit dem Bus etwas mehr als zwei Stunden. Das heißt aber auch, dass wir gar nicht bis zum vielbeschworenen Sonnenuntergang bleiben können, weil wir’s sonst nicht mehr ins Cabaret schaffen. Zu allem Überfluss kommt noch dazu, dass wir es irgendwie wieder geschafft haben, falsch auszusteigen. Wir sind nämlich statt am Promthep Cape nunmehr am Blue’s View Point. Aber egal. Von hier aus hat man auch einen super Blick auf die Buchten. Wir glauben sogar, dort hinten Kata Beach und unser Hotel erkennen zu können.
Weil viele Thailänder glauben, dass Geister, bekannt als „Phi“ oder „Gottheiten“, das Land bewohnen und sowohl Glück als auch Unglück bringen können, gibt es auch überall in Phuket „Spirit Shrines“, kleine Geisterhäuser, die in Thailand „San Phra Phum“ heißen. Oft stehen sie an der Ecke eines Grundstücks, weil man glaubt, dass gerade dort die Geister wohnen. Zu diesen Geisterhäusern bringen die Thailänder täglich Opfergaben. Damit wollen sie das Wohlwollen der Geister erbitten und ihnen auch Respekt zollen. Zu den Opfergaben gehören in der Regel Blumen, Weihrauch, Kerzen, Lebensmittel und manchmal auch kleine symbolische Gegenstände.
Aber nicht nur Opfer werden gebracht, nein, es ist auch absolut verpönt, in der Nähe eines „Spirit Shrines“ ein Gebäude so zu errichten, dass es einen Schatten auf den „Spirit Shrine“ wirft. Wenn Du jetzt noch auf die Idee kommst, dann versetze ich den Shrine eben, dann hast Du völlig verspielt. Bei vielen Bauprojekten in Thailand ist es daher üblich, vorher die Beratung eines Experten für Geisterhäuser einzuholen, will man sicher sein, dass die Geister nicht beleidigt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Geisterhäuser in Thailand eine entscheidende Rolle dabei spielen, animistische Überzeugungen mit buddhistischen Praktiken zu verbinden und den kulturellen und spirituellen Reichtum des thailändischen Volkes widerzuspiegeln. Sie dienen als Symbol des Respekts vor den unsichtbaren Kräften, die mit der sichtbaren Welt koexistieren.
18:15 Uhr. Jetzt haben wir’s doch noch ausgesessen bis zum Sonnenuntergang. Nun kommt uns wirklich zugute, dass wir zu früh ausgestiegen sind. Vom Promthep Cape aus würden wir’s jetzt nicht mehr schaffen, aber von hier … Aber sputen müssen wir uns trotzdem, wenn wir um 20:00 Uhr beim Hotel und dann um 21.00 Uhr beim Simon’s Cabaret sein wollen.
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