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Phuket-Town

Samstag, 1. Januar 1994

Am späten Vormittag, der Strand füllt sich allmählich, fahren wir mit dem Bus nach Phuket. Dort wollen wir einen Krokodilpark, eine Elefantenshow und einen Schmetterlingspark besuchen. Unser erstes Ziel ist eine sogenannte Krokodil-Show.

Krokodilpark

Gleich nach dem Eingang – oder besser gesagt, gleich nach dem Klo – kommen wir auf eine Empore, von der aus man runter auf die träge daliegenden Krokodile sehen kann. Obwohl sie absolut regungslos daliegen und aussehen wie tot – oder zumindest wie betäubt – ist es sicher besser, da jetzt bloß nicht runterzufallen.

Keine fünf Minuten später bereuen wir schon, dass wir reingegangen sind. Die ganze Einrichtung erinnert in keinster Weise an einen Tierpark, sondern eher an eine Art Zirkusshow, bei der auf primitivste Form die Sensationslust der Besucher befriedigt wird. So auch jetzt, wo so richtige Machos – anders kann man sie nicht nennen – die Bühne betreten. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass insbesondere in Südostasien eine ganz besondere Vorstellung von „Männlichkeit“ existiert. Liegt das daran, dass die Menschen dort wesentlich schmächtiger und kleiner sind als z.B. Europäer? Jedenfalls glaube ich zu sehen, dass aus Sicht der Thailänder – mehr aber noch auf den Philippinen – nur der ein Mann ist, der Stärke und Dominanz zeigt und am besten noch eine Waffe hat.

Hier im Krokodilpool können diese Typen dann zeigen, dass sie „richtige Männer“ sind. Wer von uns Europäern käme schließlich auf die Idee, zu den Krokodilen ins Gehege zu steigen, ihnen „Küsschen“ zu geben oder gar Hand oder Kopf in das weit geöffnete Maul zu stecken?

Nach der Show führt der Ausgang zu einem Laden, in dem man alles kaufen kann, was aus Krokodilleder besteht: Gürtel, Geldbörsen, Taschen, etc. Und obwohl Krokodile nicht zu meinen Lieblingstieren gehören, habe ich hier den Eindruck, dass sie nur ausgebeutet werden. Ich rate also vom Besuch dieser Show dringend ab.