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Neujahrsmorgen am Strand

Samstag, 1. Januar 1994

Auch wenn es bei der Silvestergala weit nach Mitternacht wurde, sind wir doch um acht schon wieder auf der Matte. Was ist – außer den Erinnerungen an einen fantastischen Abend – sonst noch hängengeblieben? Vorsichtig stellen wir uns auf die Waage, die hier ganz offensichtlich deswegen im Zimmer steht, dass Flugpassagiere da ihre Koffer wiegen können und so kein Übergepäck zahlen müssen. Wir wagen es auch mal: Rüdiger 88 kg, Susanne 65 kg. Das geht. Also können wir uns zumindest ein kleines Frühstück gönnen.

Anschließend gehen wir vor die Tür, wo wir – da die meisten Hotelgäste noch schlafen – einen Traumstrand ganz für uns alleine haben.

Die Atmosphäre am Strand ist magisch. Nach einem kurzen Strandspaziergang nehmen wir uns einfach jeder einen Liegestuhl, genießen die Sonne und hören das sanfte und gleichmäßige Rauschen der Wellen, das keine noch so kreativ erdachte Filmmusik toppen könnte.

Unbeobachtet wie verliebte Teenager turteln wir herum und fotografieren uns gegenseitig.

Doch dann ist es mit der Idylle schlagartig vorbei. Während draußen im Meer ein Motorboot vorbeilärmt, parasailt irgendein Typ an einem Fallschirm hängend über uns hinweg. So ähnlich müssen sich Mäuse fühlen, wenn ein Falke über ihnen kreist. Der Anblick des Fallschirms löst bei uns unweigerlich einen starken Überlebensinstinkt aus, sodass wir es vorziehen, zusammenzupacken und uns in unser Zimmer zu verkriechen.