Teneriffa – Donnerstag, 28. August 2014
Jungle Park Las Águilas
Ich geb die Koordinaten 28°04‘83“ N / 16°41‘67“ W des Jungle-Parks in Las Águilas in mein Navi ein, fahre los und wundere mich bei der Auffahrt auf die Autobahn, dass es nicht Richtung Flughafen (muss ja mein Auto zurückbringen), sondern Richtung Adeje geht. Allerdings nicht weit, bei Ausfahrt 72 „Arona / Los Christianos“ geht’s schon wieder raus.
Am Jungle-Park kann man kostenlos parken, das ist schon mal angenehm. Der Eintrittspreis von 24 € ist dann aber schon recht heftig für einen etwa 7 ha kleinen Park.
Direkt hinter dem Eingang rechts ist das Gehege der Weißen Tiger, aber die machen sich bei dieser Hitze unsichtbar, sodass ich sie nicht entdecken kann. Dann kommt man in ein Häuschen mit absolutem Fotografier-Verbot. Der Grund ist, dass die Fotografen des Parks von dir ein Bild machen wollen, mit einer Eule oder einem Papagei auf der Schulter. Mit Blitz! Ob das den Eulenaugen gut tut? So etwas mache ich nicht mit und weigere mich entschieden! Notgedrungen akzeptieren sie das mit heruntergezogenen Mundwinkeln, lassen mich dann aber unfotografiert passieren.
Was mir dann von Anfang an recht gut gefällt, ist die Tatsache, dass der Park ist bei weitem nicht so voll ist wie am Montag der Loro-Parque. Als erstes komme ich bei den Greifvögeln vorbei, die (leider angebunden) auf Ansitzen hocken und warten. Es soll aber täglich zwei Flugvorführungen geben, wo sie sich frei bewegen können.
Greifvögel
Als erstes treffe ich auf den Weißkopfseeadler, den man als den amerikanischen Wappenvogel kennt. Und was ist der dunkler für einer? Auch ein Weißkopf-Seeadler! Mit ihrem dunkelgrauem Schnabel und der braunen Iris ähneln die Jungtiere sehr unseren Seeadlern. Anhand der weißen Achselfedern und der teilweise auch schon an Kopf und Hals durchdringenden weißen Federn kann man sie von ihrem deutschen Verwandten aber leicht unterscheiden.
Erneut treffe ich auf einen Weißkopfseeadler, den ich zunächst aber nicht als solchen erkenne, dabei habe ich eben erst einen fotografiert. Einen Königsgeier, der aussieht, als wolle er zum Karneval gehen, habe ich dagegen noch nie gesehen.
Ich will mir eigentlich gar nicht alles ansehen, weil ich bis zum Abgeheben des Autos und vielleicht noch irgendwo Mittagessen will und auch nur noch begrenzt Zeit habe. So gehe ich im Jungle Park recht gezielt vor, d.h. ich versuch’s. Denn trotz Plans kann man sich in den wohl aus Absicht wie in einem Labyrinth verschlungenen Pfaden leicht verlaufen.
Als ich gegen halb zwölf zur Arena komme, in der sowohl die Seelöwen als auch die Papageien-Show gezeigt wird, ist die Papageien-Show gerade vorbei. Das macht mir weiter nicht, weil ich die animierten Mitklatsch-Events eh nicht so mag.
Dafür erschreckt mich das Seelöwen-Becken. Extrem nach Chlor stinkendes Wasser in einem halbkreisförmigen Becken mit 6½ m Radius, vielleicht 2,20 m tief. Die Maße sind geschätzt, aber wenn ich unmittelbar davor stehe, sind die Glaswände nicht wesentlich höher als ich groß bin. Laut Prospekt sollen im Park 8 Seelöwen leben. Hier? Eigentlich unvorstellbar! Für 45 € soll man hier mit Seelöwen auch schwimmen können. Das muss nicht sein!
Rechts neben dem Seelöwen-Becken ist ein Teich in dem sich Pelikane und Nachtreiher tummeln.
Auf der zentralen Insel leben die in Ost-Asien beheimateten Weißhandgibbons in einem Gehege weiter oben Schwarzweiße Varis (Lemuren aus Madagaskar).
Besonders interessant und bei Kindern sehr beliebt ist der Jungle Raid, wo man u. a. seinen Mut beweisen und über Hängebrücken durch den Dschungel streifen kann. Das sieht schon recht abenteuerlich aus und ob der deutsche TÜV da mitmachen würde, ist fraglich. Aber spektakulär ist es auf jeden Fall.
Insgesamt ist der Jungle Park wirklich klasse angelegt und man hat den Eindruck wirklich im Dschungel zu sein, die Teiche, die Hängebrücken, klasse! Die Pflanzenvielfalt ist eigentlich nicht zu toppen.
In einer begehbaren Voliere hat man hautnah Kontakt mit allerlei Papageien, Tokos und mehreren Grünen Leguanen. Während der Gelbhaubenkakadu von sich aus Kontakt suchte und einen Riesenspaß daran hatte, die Riemen meines Fotorucksacks anzunagen (keine Sorge, Lowe-Artikel gehen nicht so schnell kaputt), hat der Grüne Leguan, als ich ihm mit der Kamera zu sehr auf die Pelle rückte, ganz schön gefaucht. Ich dachte, die können gar nicht fauchen. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Da bin ich dann schon zusammengefahren.
Säugetiere
Mein nächstes Ziel sind die Jaguare, die einzigen Großkatzen der sogenannten „Neuen Welt“. Wie auch im Loro Parque sind sie Gehege hinter Glas, was das Fotografieren extrem schwierig macht. Trotzdem verbringe ich hier extrem viel Zeit. Ich will mein Jaguar-Foto haben. Wann sonst hätte ich dazu nochmal Gelegenheit?
Im hinteren Teil des Parks gibt es zwei angeblich südafrikanische weiße Löwen. Diese habe nach meinem Kenntnisstand aber blaue Augen, was bei den hier lebenden nicht der Fall ist. Sei’s drum. Ich habe noch nie ein Löwen-Pärchen dermaßen intensiv beim Liebesakt beobachten und fotografieren können.
Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.
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