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Teneriffa – Montag, 25. August 2014

Loro Parque


Heute soll‘s zum Loro Parque nach Puerto de la Cruz gehen. Der Park wurde Anfang der Neunzehnhundertsiebziger-Jahre als reiner Papageien-Park angelegt. Da Loro das spanische Wort für Papagei ist, heißt der Park eben auch heute noch Loro Parque. 40 Jahre später beherbergt der Park aber nicht nur die (für Besucher leider nicht einsehbare) größte Papageien-Sammlung der Welt, sondern auch tropische Gärten, vorbildlich angelegte Tiergehege, Aquarien und zeigt in speziell gestalteten Theatern oder Arealen Show-Veranstaltungen mit Papageien, Seelöwen, Delfinen und sogar Orcas. Schlussendlich führt der Tierpark nicht unerhebliche Summen an seine eigene Stiftung ab, die Loro Parque Foundación.  Dies alles führte offenbar dazu, dass der Loro Parque bei der Trip Advisor Travellers‘ Choice 2014 zum besten Zoo in Europa und zum drittbesten weltweit gewählt wurde.

Bei derartigen Lobeshymnen im Vorfeld erwarte ich dann auch einiges. Der  Preis für das Premium Ticket, das ich bereits zu Hause über Internet gekauft habe, hat jedenfalls alles in den Schatten gestellt, was ich bisher von Tierpark-Eintrittspreisen wusste. Aber wie oft kommt man nach Teneriffa, da zahlt man dann eben auch mal etwas mehr.

Um 8:30 Uhr öffnet der Loro Parque. 75 bis 90 Minuten soll man brauchen um von Playa Las Américas dort hinzukommen. Um 6:23 Uhr fahre ich los, ich habe also genug Zeit. Auch jetzt ist es, wie gestern, noch dunkel, als ich das Hotel verlasse. Eigentlich müsste ich ja noch tanken, aber da es in Las Américas um diese Zeit nur Tank-Automaten mit Vorkasse gibt und ich nicht weiß, wie viel tatsächlich reinpasst, lass´ ich das lieber. Halbvoll ist er ja noch und das müsste für 110 km locker reichen.

Die Autobahn ist sehr schön frei und die Tinerfeños fahren sehr gesittet, sodass es eine wahre Freude ist, hier zu fahren. Das Einzige, was stört, ist die inzwischen schon wieder zugestaubte Frontscheibe. Dabei hatte ich sie gestern Abend doch noch mit Wasser aus einer meiner Trinkflaschen gereinigt. Nützt alles nichts, ich muss raus. Bei Poris de Abona kommt eine Autobahn-Tankstelle, bei der ich die Scheibe sauber machen und auch gleich tanken kann: 18,54 Liter für 20 €! In Deutschland hätte ich dafür 8 € mehr gezahlt!

Dann wird’s lustig. Nach dem Tanken finde ich nicht mehr auf die Autobahn zurück und „geisterfahren“ will ich auf gar keinen Fall. 3 bis 4 Minuten bin ich in der Pampa umhergeirrt, bis ich dann endlich die richtige Auffahrt fand.

Als ich an der Ausfahrt Güimar vorbeifahre zeigt sich langsam die Morgenröte und durch Teneriffas Hauptstandt Santa Cruz de Tenerife hindurch ging’s besser, als gedacht hatte. In Höhe El Sauzal (20 km vor Puerto de la Cruz) hat man dann einen Wahnsinns-Blick auf den Teide. Leider kann man hier nirgends anhalten, um ein Foto zu machen, und meine Kameras sind im Foto-Rucksack im Kofferraum. Knappe 10 Minuten später kommt an der Ausfahrt La Orotava dann das erste Hinweisschild auf den Loro Parque, bei dem ich genau um 8:00 Uhr ankomme. Um diese Zeit ist noch kein Mensch da, sodass man kostenlos direkt links neben dem Haupteingang parken kann. Finn ist schon ganz aufgeregt, nachher seine Kumpels, die Delfine und die noch viel größeren Orcas zu sehen.

Finn wartet vorm Loro Parque

Vor den Toren des Loro Parques

In 10 Minuten sollen die Tore geöffnet werden. Inzwischen stehen etwa 20 Besucher „mit scharrenden Hufen“ vor der Pforte. Nach und nach kommt auch das eine oder andere Taxi angefahren, welches Besucher direkt vorm Park-Eingang absetzt.

Die Tore werden geöffnet und der Ärger beginnt. Der Scanner kann nämlich mehrfach den Barcode auf meinem Ausdruck nicht erkennen und es dauert „ewig“, bis ich dann endlich rein kann. Als erstes gehe ich zu einem Stand für Premium-Tour-Teilnehmer. Um diese später als solche zu erkennen, bekommt jeder, der für diese Option mehr gezahlt hat, einen Aufkleber ans Revers gepappt und mitgeteilt, wann die Tour seiner Gruppe startet. Meine Tour soll um 10:50 Uhr losgehen, also in rund 2 Stunden, und direkt nach der 10:00-Uhr-Delfin-Show. Bis dahin kann jeder auf eigene Faust den Park erkunden.

Thai-Dorf


Direkt hinterm Eingang steht man mitten in einem Thai-Dorf. Der Loro Parque scheint offenbar eine große Verbundenheit zum thailändischen Königshaus zu haben, sodass Anfang des Jahrtausends hier ein aufwendiges, aus 6 Häusern bestehendes Thai-Dorf entstand, für das extra thailändische Hölzer eingeführt und die Giebel der mit vielerlei Schnitzereien verzierten Häuser teilweise sogar mit Blattgold veredelt wurden. Zum Zusammenbau des Ganzen hat man dann auch extra thailändische Handwerker eingeflogen.

Das Thai-Dorf ist über einem künstlichen See erbaut, in dem mehrere Hundert Koi-Karpfen schwimmen. Die guck ich mir als erstes an.

Koi-Karpfen

Untermalt wird das Ganze mit allgegenwärtig dudelnder thailändischer Musik, die für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Bis die Premium-Tour dann in zwei Stunden beginnt, gehe ich zunächst mal links am Museum mit der Porzellan-Papageien-Sammlung vorbei und dann über den Teich mit den Koi-Karpfen Richtung …

Katandra Treetops


Die Groß-Voliere mit den vielen verschiedenen tropischen Vogelarten wurde 2010 eröffnet. Auf festgelegten Wegen kann man, u. a. auf schwankenden Hängebrücken bis in die Baumkronen hinauf und zwischen den Vögeln, vor allem Papageien, spazieren. Da ich aber unter panischer Höhenangst leide, kann ich dieses Angebot verständlicherweise nicht wahrnehmen. Stattdessen versuche ich mich eben ebenerdig bei den …

Ara-Volieren


Die aus meiner Sicht mit ein paar m² Grundfläche viel zu kleinen Volieren (fliegen können die Papageien da nicht) findet man von Pflanzen überwuchert freistehend links und rechts der Wege. Man sagt, dass das so sein müsse, damit die Vögel sich nicht gegenseitig stören. Das kann ich als Laie natürlich nicht beurteilen. Was ich aber beurteilen kann, ist, dass die Käfige sehr, sehr dunkel sind (LW 9) und die Tiere wahrscheinlich auch deshalb viel zu wenig beachtet werden. Fotografieren kann man sie auch nur sehr, sehr schlecht. An den etwas helleren Volieren wage ich mal ein paar Versuche. Zufrieden bin ich mit meinen Ergebnissen aber nicht.

Eleonoren Gelbhauben-Kakadu

Rosa Kakadu

Kronenkranich, Erdmännchen und Schildkröte


Der Weg führt mich weiter zu einer Erdmännchen-Anlage, bei der sich ein Kronenkranich sehr für das hinter der Glasscheibe wie eine Fata Morgana wirkende, südafrikanische Scharrtier interessiert. Das ist für mich schon interessanter.

Kronenkranich vorm Erdmännchen-Gehege

Seychellen Riesenschildkröte

Papageien-Aufzuchtstation


Interessant sind auch die Jungtiere in der Papageien-Aufzucht-Station. Hier ist es allerdings auch fast unmöglich zu fotografieren. Die Lichtverhältnisse reichen dafür kaum aus und Blitzen kommt für mich bei Tieraufnahmen eh nicht infrage. Zudem ist man den Tieren so nah, dass das Motiv, sofern man kein Makro hat, meist unterhalb der Nah-Einstellgrenze liegt.

Junger Graupapagei

Unbekannte Jungpapageien

Und noch immer dudelt im ganzen Park die thailändische Hintergrund-Musik.

Alligatoren


Ein paar Meter weiter, im Gang vor dem Alligatoren-Terrarium, sind die Lichtverhältnisse zum Fotografieren noch ungünstiger als vorhin bei den Papageien. Trotzdem mache ich ein paar Fotos, weil ich noch nie gesehen habe, wie Alligatoren gefüttert werden.

Alligator

Alligator

Richtung Acuario


Inzwischen ist es halb zehn. In einer halben Stunde soll das Acuario öffnen, wo es einen begehbaren 15 m langen Haifischtunnel geben soll. Also versuche ich auf schnellstem Weg dorthin zu kommen. Doch obwohl der Loro-Parque mit 13 ha vergleichsweise klein ist (zum Vergleich: Der Augsburger Zoo beispielsweise ist mit 22 ha rund 1,7-mal größer und der Nürnberger Tiergarten mit 63 ha sogar fast 5-mal so groß) dauert das seine Zeit. Ich finde mich in dem Wege-Gewirr, welches drunter und drüber geht, einfach nicht zurecht, trotz Plan in der Hand und Beschilderung.

Tiger-Gehege


Kurz nach halb zehn bin ich dann am Tiger-Gehege. Dort ist man gerade mit Reinigungsarbeiten beschäftigt, sodass ich anstatt eines weißen Tigers nur einen in Neopren gehüllten Taucher sehen kann. Also auch nichts.

Orquidario


Zufällig komme ich auf dem Weg zum Acuario auch bei Orchideen und den Loris vorbei.

Orchideen

Unbekannte Papageien

Acuario


Im „Acuario“ befindet sich neben Aquarien mit Korallenriffen und exotischen Fischen auch ein 15 m langer Unterwasser-Tunnel, in dem man u. a. Schwarzspitzenhaie, Braune Katzenhaie und Sandtigerhaie aus nächster Nähe beobachten kann.

Haifisch-Tunnel

Unbekannter Blattfisch

Tiger-Becken


Auf dem Weg Richtung Delfin-Show komme ich dann ein zweites Mal am Tiger-Gehege vorbei. Die Reinigungsarbeiten sind offenbar beendet und die Tiger sind draußen. Das Besondere dabei ist, dass es sich bei den Tigern im Loro Parque um weiße Tiger handelt. Für Leo ist das natürlich höchst interessant. Einen weißen Tiger hat er noch nie gesehen und so möchte er natürlich unbedingt zusammen mit der weißen Großkatze auf ein Bild. Das geht allerdings nur mit extremem Weitwinkel, wenn beide noch innerhalb der Schärfentiefe liegen sollen. Entsprechend ist die weiße Großkatze im Bild schon recht klein ausgefallen. Aber was tut man nicht alles für seinen „kleinen Kumpel“?

Leo vorm Gehege der weißen Tiger

Weißer Tiger

Dann geht’s weiter zur Delfin-Show.


Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.


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