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Teneriffa – Freitag, 22. August 2014

Playa de Las Américas


Für die 9,5 km bis zum Hotel brauchen wir eine halbe Stunde, weil verschiedene Gäste zuvor an verschiedenen anderen Hotels abgesetzt werden. Ich werde an der TF-481 abgesetzt, gegenüber dem großen Busbahnhof. Das Hotel ist zwar zu sehen, aber da sind ein Zaun und ein großes Tor davor. Wie man dorthin gelangt, sagt dir keiner. Um aber zum Eingang zu kommen, muss ich erst mal wieder ein Stück die TF-481 zurück, dann einen Fußweg durch eine kleine Parkanlage hindurch und dann in der Calle Venezuela wieder in die andere Richtung bis zum Hotel-Eingang. Alles in allem über einen halben Kilometer. Durchs abgesperrte Hotel-Tor wären´s vielleicht 50 Meter gewesen. Aber nach so langem Sitzen in Flugzeug und Bus ist ein Spaziergang (mit Koffer im Schlepp) sicher förderlich.

Mit der „Kirche ums Dorf“ zum Hotel

Bonanza Apart Hotel

Bonanza Apart Hotel


Na ja, so schlecht sieht’s ja gar nicht aus. Ich gehe zur Rezeption und bekomme den Schlüssel für Zimmer 703. In den 7. Stock führt ein kleiner enger Aufzug, wobei die Stockwerke 2 und 3 ausgelassen werden, die gibt’s einfach nicht. Mein Zimmer liegt am Ende einer langen, im Freien liegenden Galerie direkt oberhalb des Busbahnhofs, also dort wo ich vorhin ausgestiegen bin. Unten sieht man die TF-481 und den Busbahnhof, hinten oben das asiatisch aussehende Gebäude ist der Eingang zum Siam-Park und dazwischen, was man nicht sehen, aber nicht überhören kann, liegt die die Autobahn TF-1.

Busbahnhof (im Hintergrund Siam-Park)

Die Galerie im 7. Stock vor unseren Zimmern

Gleich hinter der Eingangstür gibt es rechts eine Küchenzeile mit 2 Herdplatten, einem Kühlschrank und einem Wasserkocher. Dies werde ich aber wahrscheinlich gar nicht brauchen. Links ist das Bad und geradeaus das Zimmer. Das ist vergleichsweise groß und auch das Bad macht auf den ersten flüchtigen Blick einen passablen Eindruck. Was allerdings gleich auffällt: Im Bonanza Hotel gibt es keine Duschmittel oder Shampoos. Die muss man sich von Zuhause selbst mitbringen.

Zimmer 703

Badezimmer des Zimmers 703

Nachdem ich den Koffer ausgepackt habe, geh ich erst mal runter in den Speisesaal zum Essen. Es gibt Spaghetti mit Gemüse und dazu sehr, sehr scharf gewürzte Hähnchen-Teile. Das Bier kostet 2 € und schmeckt gar nicht mal so schlecht. Frühstück gibt‘s dann morgens zwischen 7:30 und 10:00 Uhr. Nicht meine Zeit! Da will ich schon längst unterwegs sein. Inzwischen ist es halb neun geworden. Ich werde mich erst mal in der Umgebung umsehen, wo ich denn so gelandet bin.

Playa del Bobo und Blue Marlin


Zum Strand runter sind es über die Calle Venezuela, die Avenue Rafael Puig Lluvina und den großen Platz links neben der Tiefgarage etwa 500 m. So weit wie vorhin mein Fußmarsch vom Bus zum Hoteleingang. Am Strand rechts rüber reihen sich Strandbar an Strandbar. Ich weiß nicht warum, aber das Blue Marlin, gleich nach den Treppen rechts, macht mich von Anfang an an. Liegt es an dem sagenhaften Ausblick auf die Playa de Bobo direkt vor der Tür oder doch eher an der reizenden Dame, welche mir charmant, professionell, aber völlig unaufdringlich wirkend „das wohl beste Lokal am ganzen Strand“ empfiehlt?

Playa de Las Américas

Über die Playa del Bobo Richtung La Gomera

Es ist ja auch egal, warum. Jedenfalls sitze ich jetzt im Blue Marlin und trinke mein Feierabend-Bier. 1,60 € für 0,4 Liter einschließlich einem Schälchen gesalzener Erdnüsse. Auch die Speisekarte sagt mir zu: Günstige drei Gänge-Menüs, Fisch- oder Fleischplatten, wo dir schon beim Ansehen das Wasser im Mund zusammenläuft. Und super nette Kellner, sehr sehr freundlich und zu keiner Zeit aufdringlich. Das gefällt mir. Da komme ich bestimmt noch viel, viel öfter her. Obwohl man sich hier festsetzen könnte, möchte ich am ersten Tag noch was anderes ausprobieren. Vorhin habe ich nämlich gesehen, dass in einem Lokal in der Avenue Rafael Puig Lluvina Live-Musik angesagt ist. Da geh ich mal hin.

Live-Musik im Central Park


Von weitem hört man es schon, Rocco Granatas „Marina“. Mann, klingt das klasse, da muss ich unbedingt hin. Als ich dann aber in den „Central Park“ reinkomme, erst mal der Schock! Keine Sau hört zu, während der Sänger im schwarzen T-Shirt mit der roten Gitarre Chris Normans „Livin‘ next door to Alice“ gibt. Ich warte auf den letzten Akkord, schlendere in die Bar und applaudiere stehend! Peter, so heißt der Sänger, wie ich eben am Plakat lesen konnte, ist sichtlich gerührt. Ich bin’s auch.

Peter live

Peter live

Ich setz mich hin und bestell mir ne Cola. Es folgen Hit auf Hit, u.a. CCR’s „Have you ever seen the rain“ oder Johnny Cash’s “Ring of Fire”. Peters Gitarre ist einfach super und der Sound hier drin phänomenal. Allmählich füllt sich der Laden und mit zwei Touristinnen und ihrer Tochter kommt endlich Leben in die Bude! Die drei sind außer Rand und Band, während ich meine Begeisterung nur mittels Fingerschnippen und feuchten Augen ausdrücken kann. Ich war noch nie ein Tänzer, aber ich werde, wenn ich wieder Zuhause bin, bei www.slides-only.de über Peter berichten. Das ist das einzige, was ich kann. Inzwischen verteilt Peter Tamburin und Rumba-Kugeln. Obwohl wir nur 7 oder 8 Zuhörer sind, kocht inzwischen der Saal. Ich freu mich für Peter. Es kommt nicht auf die Menge der Zuschauer an, sondern auf deren Begeisterung. Und die ist zweifelsohne da. Mir aber fallen langsam die Augen zu. Kris Kristofferson‘s „Help me make it through the night“ sagt mir, dass mir jetzt auch jemand durch die Nacht helfen müsste. Ich bin hundemüde. Ich verabschiede mich von Peter, drücke ihm meine Visitenkarte in die Hand und verspreche, dass ich, sobald ich dazu komme, auf meiner HP berichte.

Inzwischen ist es 23:00 Uhr, in Deutschland schon Mitternacht. Zehn Minuten noch, dann bin ich „Zuhause“. Aber das Bonanza will und will nicht kommen. Beim Aberdeen Steakhouse bin ich vorher nicht vorbeigekommen, bei der Bank und der Apotheke auch nicht, bei Snoopys Bar nicht und auch nicht bei der Kirche. Das Ibero Star habe ich auch noch nie gesehen. Zum Glück habe ich aber mein Navi dabei. Das funktioniert auch im Fußgänger-Modus hervorragend und gegen halb zwölf kann ich dann endlich todmüde in die Falle. Ein super Tag war das heute.


Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.


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