On the road again – Vom Hotel Gacka bis zur kroatisch-slowenischen Grenze
Abschied vom Hotel Gacka
Einpacken, frühstücken, zahlen und abfahren
Bevor wir nachher frühstücken, bringe ich, während mir Susanne von oben wohlwollend zuschaut, zwischen einer Reihe beeindruckender Kraftfahrzeuge hindurch nach und nach unser Gepäck ins Auto. Es ist noch recht frisch – wieder nur 10°C. Von den Oldtimer-Fahrern, die gestern Abend recht lautstark waren, ist heute früh nichts zu sehen und nichts zu hören.
Beim Frühstück in der riesigen Gaststube sitzen etwa fünf oder sechs der Oldtimerfans weit ab von uns an einem anderen Tisch. Wir genießen unseren letzten Kaffee, gehen nochmal hoch ins Zimmer, Zähne putzen und bezahlen dann bei Iwan, der an einer Theke am Ausgang sitzt, die Rechnung.
Zwei Personen, drei Übernachtungen im Doppelzimmer – eigentlich war es mit dem dritten Bett und dem Kinderbett ja ein sehr großes Familienzimmer – mit Frühstück für gerade mal 225 €. So ein Schnäppchen in einer wirklich klasse Unterkunft hatten wir bisher selten – ich glaube sogar, überhaupt noch nie.
Von Ličko lešće Richtung Zagreb
Halb acht. Für die Rückfahrt gebe ich ins Navi „Schnellste Strecke“ und – weil ich über die B2 nach Hause fahren will – als Zwischenziel Fürstenfeldbruck ein. Laut TomTom sollen es bis dort 722 km sein und es wird angezeigt und von „Peter“ formuliert, dass wir um 14:39 Uhr zu Hause ankommen sollen.
Wenn sich da „Peter“ nur nicht irrt. Ich wäre glücklich, wenn wir tatsächlich vor 22:00 Uhr zu Hause wären. Aber wir werden ja sehen.
Um Dreiviertel acht sind wir am Kreisverkehr nördlich des Flughafens von Otočac – ja, so was gibt es tatsächlich auch hier – dort also, wo wir vor drei Tagen abends zur Rocker-Biker-Pizzeria und zum Majerovo Vrilo gefahren sind. Um fünf nach acht ziehe ich dann an der Mautstation Naplatna postaja Otočac (Auffahrt 10) mein Kärtchen, dann sind wir auf der A1. Jetzt heißt es nur noch „Strecke machen“.
Bis zur slowenischen Grenze sind es rund 160 km und laut Navi sollen wir um genau halb zehn dort sein. Aber bereits jetzt sind wir eine halbe Stunde im Hintertreffen.
Um 8:13 Uhr sind wir nämlich erst beim Brinje Tunnel (44.974528, 15.091919) und um 8:22 Uhr beim Tunnel Mala Kapela (45.073940, 15.205706), der mit rund 5821 m der längste Straßentunnel Kroatiens sein soll. Dabei dachte ich immer, das sei der Sveti-Rock-Tunnel beim Tulove Grede. Aber wie`s so ist, auch bei Tunnel-Rekorden fehlen zum Sieger oft nur Zentimeter – 940, um genau zu sein. Wie muss sich da wohl der nur 265 m lange Tunnel Sveti Marko (45.506697, 15.462946) fühlen, durch den wir gegen neun mit 80 km/h in nur 12 Sekunden durch sind?
Überall auf der Autobahn blinkende „Stanite-ka-ste-umorni-Anzeigen“, die für Touristen periodisch dann auch ins Englische umswitchen „Stop, when you are tired“.
Um zehn nach neun machen wir am Rastplatz Odmorište Draganić – 43 km vor Zagreb – eine Pause. Hier gibt es einen Burger King, wo man im Freien unter einem Sonnenschirm speisen kann. Das brauchen wir aber nicht, noch nicht. Die Klos sind picobello sauber und – und jetzt haltet euch fest – kostenlos!
14 km nach dem Burger-King-Rastplatz kommt mit der Petrol-Tankstelle die vielleicht letzte Tankstelle in Kroatien. Hier muss ich unbedingt volltanken, weil sich 1,38 €/l einfach ganz anders anhören als 1,749 €/l, die ich am Montag in Slowenien gezahlt hab. Derweil ich zahle, sorgt Susanne am „Katzabärle“ für freien Durchblick. So, vollgetankt und sauber! Vielleicht schaffen wir damit ja die restlichen 635 km bis nach Mering?
25 km vor Zagreb dann mordsmäßig Stau – zum Glück aber nur auf der Gegenfahrbahn.
Um Dreiviertel zehn stehen wir dann an der Mautstelle Zagreb-Lučko. Dort sollen wir dann 8,70 € zahlen, mit Karte, denn Bargeld wird nicht angenommen. Überhaupt ist das ganze Umfeld hier – für einen, der vom Land kommt – eine große Herausforderung. Nach dem Zahlen, wenn die Schranke aufgeht, ja nicht Karte im Schlitz vergessen und danach unbedingt ganz, ganz rechts halten, sonst bist du hernach auf der Straße nach Budapest.
Ich hab – Gott sei Dank – die richtige Ausfahrt erwischt und bin nun auf de A3 Richtung Ljubljana, aber mit der Tankstelle vorhin habe ich mich wohl selber ausgetrickst, denn es kommt noch eine und dann noch eine. Doch wer hätte denn wissen sollen, dass es 35 km nachdem ich getankt hab, nur 4 km vor der Grenze – aber immer noch in Kroatien – noch eine letzte Tankstelle gibt. Dann wären‘s bis Mering nur noch 600 km gewesen.
An der kroatisch-slowenischen Grenze
Um zehn, sind wir dann an der kroatisch-slowenischen Grenze, wo wir dann nochmal 90 Cent Maut zahlen müssen. Jetzt ist dann langsam aber mal Schluss mit dem ewigen Zahlen! Dank der beim ADAC vorab gekauften elektronischen Vignette für Slowenien und Österreich haben wir von nun an wohl hoffentlich freie Fahrt.
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