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Rastoke



Rastoke


Doch kaum fünf Minuten später sind wir in Rastoke, wo wir den Panda in der Stara cesta (der alten Straße) zwischen der D1 im Norden und dem Fluss Korana abstellen. Susanne meint, dass sich Rast-oke, wie sie es ganz bewusst ausspricht, ideal eigne für eine Rast.

 Das märchenhafte Rastoke


Man braucht keine magischen Spiegel, Türen, Schränke oder Bücher, um in die kroatische Märchenwelt zu gelangen, man braucht auch keine Schlüssel, Zauberstäbe oder Amulette. In Rastoke muss man einfach nur die Türen des Pandas aufmachen und man ist da.

Wie in einem Märchendorf, das sich Grimm, Andersen oder Hauff nicht besser hätten ausdenken können, schmiegen sich in Rastoke Häuser und Mühlen (teils aus dem 17. Jahrhundert) harmonisch ein zwischen Felsen, Bäume, Kaskaden und Wasserfälle. Letztere werden vom Karstfluss Slunjčica verursacht, der sich in bzw. vor Rastoke in mehrere kleine Wasserarme aufteilt und dann – sich zwischen Felsen und Häuser hindurchwindend – über Kaskaden und Wasserfälle spektakulär in die Korana stürzt.

Natürlich ranken sich um solche Orte auch zahlreiche Legenden. Am meisten verbreitet sind die über „Die Feen von Rastoke“.

Der Überlieferung nach sollen in Rastoke einst menschenscheue Elfen (hier nennen sie es Feen) gelebt haben, die sich für ihre nächtlichen Eskapaden die Pferde der hier lebenden Menschen „ausliehen“. Im Morgengrauen erst sollen die Waldfeen die keuchenden und schwitzenden Tieren in die Stallungen zurückgebracht haben.

Auch wenn deren Besitzer anderntags in den Mähnen der Tiere stets kleine geflochtene Zöpfe vorfanden, hatten sie keinen Plan, warum ihre Tiere immer vollkommen erschöpft waren und nicht in die Puschen kamen.

 Rundgang durch Rastoke


So viel zu den Legenden, jetzt aber zur kruden Realität, die da heißt: Parkgebühren. Ich werf‘ 6 € in den Automaten, sodass wir bis 17:31 Uhr bleiben können. Das müsste reichen.

Voller Vorfreude gehen wir rechts die Serpentinen des Vodene tanje (der Fußweg heißt bezeichnenderweise „Geheimnisse des Wassers“) hinunter zur Fußgängerbrücke. Für die 400 m brauchen wir geschlagene zehn Minuten, weil wir unterwegs ständig den Slap Vilina kosa im Blick haben und fotografieren müssen. Nebenbei bemerkt: „Slap Vilina kosa“ bedeutet übrigens „Feenhaar-Wasserfall“.

Über die 50 m lange Fußgängerbrücke gelangen wir auf die andere Seite der Korana. Dabei haben wir Glück. Vor vier Wochen (glaube ich) war das undenkbar, da war alles von Hochwasser überflutet und wir hatten Sorge, ob wir die Tour überhaupt machen können.

An der Getreidemühe vorbei gehen wir hoch ins Dorf.

Dabei müssen wir aufpassen, dass uns nicht irgendwo ein Stein auf den Kopf fällt.

Restoran Pedro


Wer glaubt, dass man das einzigartige Ambiente Rastokes nicht mehr toppen könne, war noch nicht im Pedro, einer Oase gastronomischer Köstlichkeiten inmitten von Wasser und Grün.

Auch wenn es hier die exquisitesten Speisen gibt, bescheiden wir uns mit Kaffee, Mohn- und Apfelstrudel.

Die Ausstellung „Einzigartiges Rastoke“


Nachdem wir uns gestärkt haben, begeben wir uns in einen separat abgegrenzten Bereich, das als Lehr- und Informationsweg angelegte „Einzigartige Rastoke“. Hier bestätigt sich der Eindruck, den wir schon oben am Parkplatz hatten, nämlich dass Rastoke märchenhaft ist, nochmal im Detail.

Im „Einzigartigen Rastoke“ kann man über Stege, Wiesen und Wege gehend auf 14 Stationen Wasserfälle und Mühlen, eine Höhle und sogar einen Feengarten sehen.

Natur

Aber bei aller Feen-Fantasie kommt die Natur hier auch nicht zu kurz. Fantastische Bachläufe, Wasserfälle, ja sogar eine Singdrossel kann ich entdecken.

Erste Begegnung mit Winnetou

Neben den Wasserfällen gibt es im Park auch einen Totempfahl und einen lebensgroßen Pappaufsteller. Beides soll an den Film-Winnetou erinnern, der hier vor rund 60 Jahren durch die – damals noch – „Jugoslawische Prärie“ ritt.

Neben dem Totem ist ein Plakat aufgehängt, auf dem auf den ersten Winnetou-Film „Der Schatz im Silbersee“ hingewiesen wird, der 1964 größtenteils hier in der Nähe (nämlich im Nationalpark Plitvicer Seen und am Fluss Zrmanja) gedreht worden sein soll. Ich bezweifle diese Darstellung sehr, weil eben dieser Film, „Der Schatz im Silbersee“, bereits zwei Jahre vorher, nämlich am 12. Dezember 1962 im Universum in Stuttgart uraufgeführt wurde.

Weiter wird auf dem Plakat darauf hingewiesen, dass der Totem auch im Film selbst eine Rolle gespielt haben soll. Ich kenne den Film in- und auswendig, doch an diesen Totem kann ich mich nicht erinnern. Soweit meine Einschätzung.

Elfen und andere Naturgeister

Zum Thema Mühlen und Naturgeister: Es gibt Erzählungen, die davon berichten, dass Menschen, welche an Elfen, Feen und Naturgeister glauben, die Feen kichern hören, wenn Stromschnellen und Strudel die Wasserräder kitzeln.

Mühlen

Dann gibt es hier noch ein paar Mühlen, die man sowohl von außen als auch von innen besichtigen kann.

Der Park hat Susanne insbesondere aber deshalb so gut gefallen, weil dort Elfen und märchenhafte Gestalten „leben“. Mir dagegen haben eher die Brücken, Stromschnellen und Wasserfälle zugesagt. Das mit dem Totem aus „Schatz im Silbersee“ lassen wir jetzt einfach mal so stehen.


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