Rastoke – Fahrt zum Flughafen Zagreb
Dienstag, 8.9.2015
Aufbruch
Dienstag. Gegen 7:40 Uhr bin ich fertig mit dem ersten und einzigen Frühstück, das ich hier im Hotel genossen habe. Hatte ja nie Zeit zu frühstücken. Nochmal kurz hoch ins Zimmer und gucken, ob ich nichts vergessen habe. Nein! Dann kann ich auschecken. Das Hotel war super. Ich hab mich hier sehr wohl gefühlt.
Es ist sehr kühl draußen, um nicht zu sagen, kalt. Die Scheiben des Autos sind beschlagen.
Vielleicht kann ich nachher ja noch Rastoke ansehen und dann geht’s ab zum Flughafen. Kilometerstand 21 039. Ich gebe „Rastoke“ ins Navi ein und fahre los. 20 Minuten sollen’s bis dort sein, das ist ja gar nichts. Eben kommt eine SMS von Susanne rein, dass Sie mir einen guten Rück-Reisetag wünscht. Bis jetzt sieht alles gut aus. Die Sonne scheint, aber es ist immer noch sehr kühl und die Scheiben sind dicht. Im Rückspiegel sieht man gar nichts. Das ist schon ein blödes Gefühl angesichts des Unfalls gestern Abend. Aber alles in allem war der Urlaub für mich phänomenal, einfach nur herrlich!
Rastoke
Um 8:21 Ich bin in Rastoke angekommen und stelle den Wagen ab. Parken kostet hier 6 Kn./h. Ich habe gerade noch so viel Münzgeld, dass ich 2 Stunden parken kann. Länger kann ich ohnehin nicht bleiben, weil ich ja zum Flughafen muss.
Rastoke liegt am Zusammenfluss der Flüsse Slunjčica und Korana, d.h. die höherliegende Slunjčica wird hier in mehrere kleine Flussarme geteilt und fließt dann über etliche Kaskaden und kleinere Wasserfälle in die Korana. Die Korana ist übrigens der Fluss, der bei den Plitvicer Seen unterhalb des Veliki Slap entsteht, dort wo der in den Novakovića brod jezero stürzt.
Weil die Slunjčica, wie übrigens alle Karstflüsse, große Strecken unter der Erdoberfläche fließt, ist sie stets kälter als die oberirdisch fließende Korana. Auf diese Art und Weise, also wegen des Temperaturunterschieds der beiden Flüsse, ist Rastoke häufig von einem geheimnisvollen Nebelschleier umhüllt.
An den Verzweigungen der Slunjčica liegen viele Wassermühlen. Diese waren noch weit bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts in Betrieb. Heute noch wird vereinzelt demonstriert, wie sie funktionieren. Viele der Mühlen haben nicht nur einen, sondern 2, 3 oder noch mehr Mühlsteine. Gemahlen wurden Roggen, Gerste, Hirse, Hafer, Mais und We-zen.
Meist ist der untere Teil der Rastoker Häuser aus Stein gebaut und der obere Teil aus Holz. Viele der Dächer sind auch heute noch mit Schindeln gedeckt.
Um Rastoke richtig zu sehen, muss man ins Zentrum, rauf auf die Inselchen, aber ich bin zu früh. Das Restaurant, das auf einer dieser Inseln ist, macht erst um 9:00 Uhr auf. So gehe ich erst einmal um Rostock herum, was ob der Größe in einer halben Stunde locker möglich ist.
Mit der Sonne im Rücken, kann man auch hervorragend fotografieren. Kommt die Sonne aber seitlich oder von vorne, gibt‘s im Gegenlicht echt Probleme.
Nichtsdestotrotz gelingen mir auch hier einige ganz brauchbare, stimmungsvolle Bilder. Komisch, welcher Unterschied sich ergibt, wenn man sich für seine Bilder Zeit lassen kann, was gestern Nachmittag unter den Menschenmassen an den oberen der Plitvicer Seen einfach nicht mehr möglich war.
Ich widme mich ausgiebig dem Veliki Buk. Der Veliki Buk mit einer Fallhöhe von 10 bis 12 m ist der größte und lauteste Wasserfall in Slunjčica. Über ihn wurden sogar Gedichte geschrieben und er wurde in vielen Gemälden verewig.