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Donnerstag, 26. Juni 2025



Delfin-Tour – Kurs zurück

 … und noch einmal Delfine


Und so geht’s grad weiter: Noch einmal Delfine. Etwa vier Kilometer weiter südwestlich, 16 Kilometer südlich vor Ospedaletti. Diese Delfine bleiben aber nur eine Minute.

Die Tour hat sich bereits jetzt schon richtig gelohnt – und es ist noch nicht einmal Nachmittag. Delfine, eine Schildkröte, ein ruhiges, tiefblaues Meer, das fast regungslos unter uns liegt. Wir fahren weiter Richtung Süden, dorthin, wo das Meer noch tiefer ist. Vielleicht, wenn wir Glück haben, sehen wir heute Pottwale. Die Stimmung an Bord ist konzentriert, fast andächtig. Die Gespräche werden leiser. Alle Blicke schweifen über das Wasser.

14:00 Uhr. Mein an die Powerbank angeschlossenes Navi arbeitet noch immer. Es zeigt an: 30 Kilometer südlich von Sanremo – von der reinen Südlinie, etwa 8° nach Osten abweichend. Genau hier, mitten im Blau, ist der Punkt, an dem wir am weitesten von der Küste entfernt sind. Kein Land mehr am Horizont sichtbar. Nur das Flimmern des Himmels über dem Meer. Kein Laut, außer dem leisen Brummen des Motors und gelegentlichem Wind in der Reling.

Wir verharren einen Moment. Einfach so. Unter uns ist das Meer jetzt, so sagt unsere Biologin Frederica, etwa 2000 Meter tief. Unsere Blicke scannen den Horizont. Wo ist sie bloß, die breite, niedrige und dichte, schräg über dem Wasser stehende Fontäne? Mit bis zu vier Metern Höhe müsste man sie doch sehen, aber nichts. Ein Pottwal bleibt mir auch bei meiner – ich weiß es nicht mehr genau – zehnten oder gar zwölften Waltour im Ligurischen Meer verwehrt.

Susanne hatte vor ziemlich genau zehn Jahren mehr Glück, als sie von Genua aus zu den Walen und Delfinen aufs Meer gefahren ist.

Wir drehen um. Kurs Nordwest. In knapp einer Stunde wird die Küstenlinie wieder sichtbar sein. Aber eins nehmen wir jetzt schon mit: Das Gefühl, einen Tag erlebt zu haben, an den wir uns gerne erinnern werden.

 … und noch einmal eine Meeresschildkröte


Zwei Kilometer weiter nördlich sehen wir dann wieder eine Caretta Caretta. Unwahrscheinlich, dass es die von vorhin war, die war zehn Kilometer weiter westlich und die hatte auch eine weiße Narbe links am Hals.

Was uns aufgefallen ist


Noch eins: Man liest ja oft, dass Wale und Delfine durch Tanker, Containerschiffe und all die Giganten der Meere <äußerst gefährdet sind. Kollisionen, Lärm, Orientierungslosigkeit – das große Bedrohungsszenario. Und es stimmt sicher. Aber heute, draußen vor Sanremo, war davon nichts zu spüren. Kein einziger Tanker, kein Frachter, nicht einmal ein Kreuzfahrtschiff hat unseren Weg gekreuzt. Nur wir, das kleine Boot, das weite Blau, die Tiere und – selten zwar, aber doch – Müll.

Vielleicht fahren die großen Schiffe ja wirklich weiter draußen. Vielleicht hatten wir aber einfach auch nur Glück. Was auch immer der Grund war: Es fühlte sich gut an.

Nachtrag
Weil mich das interessiert hat, habe ich zu Hause im Internet recherchiert und wurde fündig. Ein Blick auf die Seite  Schiffsradar zeigt, dass der Großteil der Tanker (orange) und Containerschiffe (gelb) tatsächlich wohl eher näher an der Afrikanischen Küste fahren, was für die Tiere im Pelagos-Schutzgebiet natürlich gut wäre.

Das mit dem Falk Navi hat super geklappt


Dank meines mit Powerbank betrieben alten Falk-550-Navis konnte ich die Route der Ausfahrt festhalten und so später eine Karte erstellen, in der die jeweiligen Positionen und Sichtungen eingetragen sind.

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