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Hamburg – Faschingsferien 2020


Levantehaus


Nach etwa 10 Minuten kommen wir linker Hand zu einem Jugendstil-Protzbau, zum sogenannten Levantehaus. Das Gebäude, welches ursprünglich (nach nordamerikanischem Vorbild) für die ausschließliche Unterbringung von Büros großer Handelsunternehmen entworfen und gebaut wurde, erhielt im Jahr 2000 sogar den Preis „Hamburgs schönste Fassade“. Levante-Haus heißt es wahrscheinlich deshalb, weil einer der ersten größeren Mieter die Deutsche Levante Schifffahrts-Linie war.

Heute sind Erdgeschoss und 1. Etage zu einer Einkaufspassage umgestaltet. Etwa 40 Geschäfte bieten Waren und Dienstleistungen im gehobenen Preissegment an. Das ist alles schön anzusehen, für meinen Geldbeutel vielleicht sogar noch zahlbar, aber unnötig wie ein Kropf. So gibt er hier z. B. die erste Steiff-Galerie der Welt oder handgefertigtes Kunstwerk aus dem Erzbegirge (die Uhu-Uhren von Ricco Brömseklöten habe ich allerdings vermisst). Aber auch die exklusiven Kleinen kommen hier auf ihre Kosten. Meine Welt ist das nicht, okay, es ist schön anzusehen, aber – braucht man das?

Überm Eingang – und drinnen – an der Öffnung zwischen Erdgeschoss und 1. Etage (ich glaube, man nennt einen solchen Absatz Fries) hat der englische Bildhauer Barry Baldwin lebensecht aussehende Skulpturen etlicher vom Aussterben bedrohter Tierarten dargestellt, das ist schon beeindruckend.

Zum Glück ist es heute Sonntag und wir haben die ganze Einkaufspassage – ohne Schicki-Micki-Kunden – zum Gucken nur für uns allein.

Neben dem Haupteingang des Levante-Hauses rechts lenkt uns Musik aus einem mechanischen Musik-Automaten auf das Roncalli Grant Café, das unter der Schirmherrschaft von Bernhard Paul, dem Gründer und Direktor des Circus Roncalli steht. Hier kann man für 49,50 € ein Champagner-Frühstück für zwei bestellen: 2 Gläser Champagner 0,1l, Lachs, Käsevariationen, Milano Salami, Serrano Schinken, Roastbeef, 2 Croissants, 3 Brötchen, Butter, hausgemachte Marmelade, Oliven, 2 Rühreier im Glas und Himbeer-Mascarpone.

Irgendwie fehlt mir da der Kaffee, oder habe ich den übersehen? Deshalb gehe ich lieber ein paar Meter weiter, am Ida-Ehre-Platz, in die Schanzen-Bäckerei. Hier gibt es Kaffee, super Baguettes oder Kuchen zu einem vernünftigen Preis. Nachteil ist, dass man für die Toilettenbenutzung im Untergeschoss zahlen muss. Andererseits ist es aber auch irgendwie verständlich, denn die öffentlichen Toiletten, z. B. am Gerhardt-Hauptmann-Platz, im Mönckeberg-Tunnel oder am Rathausmarkt waren alle dicht. Und – wenn wir ehrlich sind – waren wir vorrangig nicht wegen dem Kaffee da.


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