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Die Hochbahnbrücke über den Landwehrkanal – 4. Versuch


Gestaltung der Dienst- und Versorgungswege auf der Kasten-Gitterbrücke


Aus Sicht des Technikers ist die Hochbahnbrücke eigentlich fertig. Jetzt fehlen nur noch die „Holzbohlen“ für die seitlichen Dienst- und Versorgungswege. Natürlich hätte ich die Bohlen aus 1 x 1 mm Buchenholzleisten machen können, aber da hätte ich auf jeder Seite 1250 Stück, in Summe also 2500 Stück gebraucht. Nicht nur, dass das Aufkleben der Bohlen ein Wahnsinn gewesen wäre, so kosten 30 m Leisten auch mindestens 30 bis 40 €.

Das war mir dann doch zu teuer, weswegen ich mir für 6€ (einschließlich Versand) über eBay bei der Einboeck OG ein Überraschungsset mit zehn Edelholz-Furnieren gekauft. Diese Furniere im DIN A 4-Format werden dort für Weihnachtsbasteleien angeboten. Mir soll’s recht sein.

Ein Eichenholz-Furnier macht mich besonders an. Wenn ich daraus mit dem Cuttermesser – zunächst mal für die Kasten-Gitterbrücke – quer zur Faser einen 1,2 cm breiten und 36 cm langen Streifen ausschneide, dann sieht das so aus, als ob vorne an der Trapez-Gitterbrücke tatsächlich Holzbohlen nebeneinander lägen. Das gibt die Maserung von sich aus her.

An den Segmentübergängen überlappe ich die Streifen und schneide beide mit einem Schnitt mit dem Cuttermesser durch. So passen die Winkel perfekt zueinander. Natürlich kommen diese „Holzbohlen“ auch zwischen die Gleise und auf die andere Seite.

Während ich mich noch freue, dann doch ein kleiner Rückschlag: Leider wölbt sich das Furnier, nachdem ich es mit Holzleim eingestrichen habe, ganz enorm. Mal sehen, wie es aussieht, wenn die „Holzbohlen“ morgen getrocknet sind. Jetzt heißt es nur noch hoffen und Daumen drücken. Vielleicht zieht sich das Furnier ja noch hin.

Das „Daumen drücken“ hat sich gelohnt. Für mich wirken die Dienst- und Versorgungswege fast schon so, als ob da wirklich Bohlen liegen würden. Später kann man die Wege mit schmutzigem Wasserfarben-Wasser sicher noch altern. Zuvor müssen aber außen die jeweils etwa 10 mm breiten Dienst- und Versorgungswege hin, die mit den Dienst- und Versorgungswegen der anschließenden Trogbrücken fluchten müssen.

Gestaltung der Dienst- und Versorgungswege auf den Trogbrücken


Noch aber ist viel zu tun, die Hochbahnbrücke besteht nämlich aus viel, viel mehr als nur der Kasten-Gitterbrücke, denn, wie gesagt, habe ich die Hochbahnbrücke außerhalb der zentralen Kasten-Gitterbrücke als Vollwand-Trogbrücke ausgeführt. Für die dortigen Dienst- und Versorgungswege klebe ich das Furnier zunächst auf 10 x 1 mm-Leisten und klebe den Verbund dann auskragend direkt auf den oberen Flansch der Längsträger.

Damit ist der Korpus der Brücke (bis auf die Geländer und die Einschotterung) fertig.

Die Widerlager der Hochbahn-Brücke


Als nächstes geht es an die Widerlager der Brücke. Damit diese erstens stabil und zweitens auch in jede Richtung (links/rechts, hoch/runter) ausgerichtet werden können, baue ich diese aus massivem Buchenholz. Es versteht sich von selbst, dass die Auflagebank des Widerlagers genau so breit sein muss wie die Brücke selbst (oder breiter), damit die Haupt-Längsträger (die heißen nicht umsonst „Hauptträger“) dort auch aufliegen können.

Auf Rollen- und Festlager, die eigentlich sein müssen, verzichte ich im Moment noch. Die-se kann ich später immer noch zwischen Widerlager und unterem Hauptträger-Flansch einschieben.

Nördliches Hochbahn-Brücken-Widerlager


Südliches Hochbahn-Brücken-Widerlager


Für das südliche Hochbahnbrücken-Widerlager habe ich einen Käfig gemacht. In die Auflagebank vorne, die momentan noch von einer Leimzwinge gehalten wird, kommen zwei Senk-kopf-Gewindeschrauben rein, in die Käfigwand Langlöcher.

Auf diese Weise kann ich beide Bauelemente relativ zueinander verschieben, die Brücke ausrichten und dann mittels Gewindeschraube und Mutter (unter Verwendung großer Karosseriescheiben) gegeneinander festpratzen.

Einschottern der Hochbahn-Brücke


Nachdem die Versorgungswege nun fertig sind, kann ich ja schon mal schottern. Wann ich einschottere, ist nämlich vergleichsweise egal. Zum Einschottern streue ich den Schotter vorsichtig und in sehr kleinen Portionen mittels eines Kaffeelöffels zwischen und neben die Schwellen und verteile sie dann mithilfe eines breiten, sehr weichen Flachpinsels. Fixiert wird der Schotter mit Heki Schotterkleber 1830. Der ist zwar nicht ganz billig, aber deutlich besser als jedes Pril-Leim-Wasser-Gemisch oder alles andere, was ich zuvor verwendet hatte.

Testfahrten


Nachdem die Hochbahnbrücke nun fertig ist, mache ich (einfach damit die Schienen auch mal gesäubert und Fahrzeuge beansprucht werden und funktionsfähig bleiben) auf der Anlage Testfahrten. Nochmal kurz die Gleise geputzt und dann kann die Testfahrt losgehen.

Dann das Aha-Erlebnis: Der Zug bleibt innen an den Bohlenwegen hängen! Aus diesem Grund habe ich das, was an den Bohlenwegen zu viel war, einfach abgesägt.

Jetzt kommt die V200, die hier aber nie fahren wird, auch ums Eck.

Fazit


Nach unzähligen Fehlversuchen ist die Hochbahnbrücke nun endlich fertig und fügt sich – wie ich finde – perfekt in die Landschaft zwischen Landwehrkanal , Halleschem Ufer und Möckernstraße ein.


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