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Mit Schlafsack und Zelt in die Serengeti

Montag, 24.8.2009 (2/4)
Pirschfahrt in den Krater


Kurz nach acht fahren wir los. Noch immer liegt alles im Nebel und die Klamotten sind feucht. Ob wir unten überhaupt was sehen werden? Bisher jedenfalls war jeder Tag so, wie wir er uns in unseren kühnsten Träumen nicht zu hoffen wagten. Heute mal kein Highlight wäre auch nicht so tragisch. Warten wir’s also ab.

Der Weg runter führt über die sogenannte „Seneto Descent“ (Seneto Abfahrt). Diese ist sehr, sehr kurvig, sehr, sehr steil und bei dem Nebel natürlich sehr, sehr schmierig. Ohne Allrad ginge da gar nichts und mit würde ich mich selbst auch nicht trauen. Da braucht man schon einen sehr, sehr erfahrenen Fahrer. Manchmal geht es links runter, dass einem Angst und Bange werden kann, doch Lazaro hat sein Fahrzeug im Griff. Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt runter. Während oben alles im Nebel lag, haben wir je weiter runter wir kommen, zunehmend schöneres Wetter und ganz unten am Kraterboden sogar das allerschönste Wetter. Wir sind – gleich Alice, die einem weißen Kaninchen folgte – in einer anderen Welt.

Der gelbe Kraterboden ist topfeben und das Gras ist kurz und verdorrt. Man sieht kilometerweit. Wenn man bedenkt, dass hier mehr Tiere pro km² leben sollen als in der Serengeti, ist das alles doch recht leer. Was wir zuhauf sehen, ist der Tross von Safarifahrzeugen, die allesamt Richtung Nordost unterwegs sind auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Safari-Highlight.

Wir hatten unsere Safari-Highlights bereits, insofern ist es völlig egal, was uns der Krater bringt. Die Reise war bis bisher schon das Größte, was ich jemals erlebt hab. Und doch – Menschen sind nie zufrieden zu stellen. Ein Spitzmaulnashorn, das wärs, dann hätten wir die „Big Five“ komplett. Dieser Gedanke ist uns allen im Hinterkopf. Immerhin hat man uns erzählt, dass die Wahrscheinlichkeit, eins zu sehen, im Krater am größten ist. Aber „am größten“ ist relativ. Im Krater leben nämlich gerade mal 24 Spitzmaulnashörner – auf 259 km². Hab ihr schon mal drüber nachgedacht, was das bedeutet? 0,09 Tiere pro km².

Leider können sich unter so ´ner Zahl die allerwenigsten etwas vorstellen, deshalb brauchen wir einen Vergleich. In Deutschland gibt´s zwar keine Spitzmaul-Nashörner, aber Menschen. Und davon wohnen auf 1 km² 230,5. Das ist schon was! Im einsamen Kanada sind´s pro km² nur noch 3,4 und in der Westsahara 1,8 Menschen pro km². Davon jetzt noch mal die Hälfte, so viele Nashörner pro km² gibt es im nashornreichsten Gebiet Tansanias, im Ngorongoro-Krater. Unsere Chancen sind also nicht gerade üppig.

Man darf hier nämlich nicht wahllos durch die Gegend brausen, sondern muss strikt auf den Wegen bleiben. Lazaro sagt, dass die Ranger da keine Gnade kennen. Ein Fahrer, der die Wege verlässt, tut dies nur einmal, dann niemehr wieder. Seine Existenz wäre dahin. So fahren wir einen um den anderen Weg ab auf der Suche nach unserem Rhino. Aber es ist nichts. Wir starren in die Ebene, die Zeit verstreicht und unsere „Selbstberuhigung“, dass wir doch schon alles erlebt haben, schwindet zusehends. Wir sind recht angespannt. Zum Glück findet Lazaro, bevor die Stimmung kippt, eine Grantgazelle.

Das Einzige, was wir sonst noch sehen, sind nach einer halben Stunde zwei Büffel und eine weitere viertel Stunde später ein paar Antilopen. Ansonsten ist der Krater leer.

Auf der Suche nach den Spitzmaulnashörnern


Gefühlt sind wir jetzt irgendwo im Nordosten. Wenn es Nashörner gibt, dann sind sie bei dieser Witterung hier oben, meint Lazaro. Nashörner mögen es nämlich absolut nicht, wenn ihnen der Wind in die Ohren bläst. Dann verstecken sie sich meist zwischen Gras und Buschwerk. Schließlich sehen Rhinos auch extrem schlecht. Wenn dann auch noch die Ohren dröhnen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Tiere mehr oder weniger orientierungslos sind.

Dann das Unfassbare! Im Dunst, etwa 250 m von uns entfernt hat Lazaro etwas ausgemacht: Ein Elterntier und ein Junges. Leider (oder aus Sicht der Tiere Gott sei Dank) können wir nicht näher heranfahren. Mit meinem 400er versuche ich mich ran zu zoomen. Crop-Faktor 1,6! Wenn ihr jetzt meint, na ja, mit Tele, dann muss ich euch sehr enttäuschen. Das Feld, das man mit einem 400er-Tele in 250 m Entfernung einfangen kann, ist 15 m breit und 10 m hoch. Ein Nashorn ist etwa 1,80 m hoch und 4 m lang, d.h. der massige Körper macht also gerade mal 6 % meines Bildfelds aus, wenn das Tier steht. Die beiden aber liegen regungslos am Boden. Allerdings müssen sie uns, obwohl sie furchtbar schlecht sehen, bemerkt haben. Das Elterntier blickt nämlich in unsere Richtung, aber es macht keinerlei Anstalten aufzustehen.

Dabei sind Rhinos tag- und nachtaktiv …, wie Helmut aus dem „Tourist Travel & Field Guide Ngorongoro“ von Veronica Roodt zitiert.

„Tag- und nachtaktiv?“, entgegnet Werner, „die kann viel schreiba en ihr’m Buach. Guck doch amol no, was tatsächlich isch. Romflagge duat er. Seit ner g´schlagena halba Stond scho ond kriegt sei Horn net hoch. Dem Weib schreib’ e a Mail, wenn e d’rhoim ben.“ Werner steigert sich richtig rein. Helmut guckt nur, derweil Werner und ich versuchen, das Tier nicht aus dem Fokus unserer Spiegelreflexkameras zu verlieren. Ich könnt mich immer wieder eumeln über Werners Aufgeregtheit. Zum Glück lass ich meinen Voice-Recorder mitlaufen, sonst würde ich den Monolog zu Hause nie mehr zusammenbringen. „Man verlangt doch überhaupt nichts von dem blöda Vieh“, fährt Werner fort, „oimal uffstanda, rumdreha, zwoi Bildla macha ond elle währet z´frieda. Aber der schloft sich jetzt oin ab und denkt sich: ihr Deppa do driba, gucket no. Eich zoig ich´s. I bleib jetzt erst mal liege ond do kennet ihr mache, was er wellt.“

Während Werner noch brummelt, habe ich mein Erlebnis gehabt, ich hab mein Bild. Von mir aus können wir bleiben oder auch weiterfahren, ich glaube nicht, dass das Tier noch irgendwann aufsteht.

„Was glaubst, was der macht, wenn mir wegfahre? No steht er uff, rennt rum und macht uns ne lange Nas´. Bis zehne wart’ mr no. Auf elle Fäll´“. Helmut wird das Gequängel dann doch zuviel. Mürrisch schnauzt er seinen Bruder an: „Ach steig mr doch en d´Tasch mit denne g´schissene Viecher.“ „O – oohhh!“

Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt …


Es macht absolut keinen Sinn, noch länger zu warten. Die Chance, dass das Rhino irgendwann besser vor die Kamera kommt, ist gleich „Null“. Wir können uns entscheiden, noch länger zu warten und dabei all die anderen Tiere des Kraters zu versäumen, oder aber uns in unser Schicksal zu fügen, dafür aber vielleicht noch anderes zu sehen. Wir sind total unschlüssig, bis Lazaro uns die Entscheidung einfach abnimmt, den Motor startet, den Gang einlegt und weiterfährt.

Das ist auch gut so. Denn mit ständig durchgedrücktem Auslösefinger (ansonsten geht meine Kamera in den Stand-By-Modus und braucht dann wieder eine Zeit, bis sie aktiv ist) sind die Akkus in kürzester Zeit „alle“. Zum Glück kann ich in Lazaros Wagen aber aufladen, wobei das aber auch noch erheblich länger dauert als das parallel ablaufende Entladen. Nun denn, bisher bin ich mit meinen acht Akkus gerade so hingekommen. Also: Solltet ihr jemals auf Safari in die Serengeti fahren, spart an allem, nur nicht an Akkus!

Inmitten riesiger Herden


Eine halbe Stunde später fahren wir dann endlich weiter und das ist auch gut so. Lazaro zeigt uns eine riesige Herde, Gnus und Zebras.

Und wir mittendrin. Das ist ein irres Gefühl, das man mit Worten nicht mehr beschreiben kann. Bis zum Horizont sieht man Tiere und es sind sicher auch noch welche dort, wo man vor Dunst und Staub ihre Leiber nicht mehr erkennen kann.

Ich fühl mich unweigerlich an Tom Dunson und Matthew Garth erinnert, echte Männer, die 1948 im Film Red River eine Herde mit über 9.000 Rindern von Texas nach Missouri bringen wollten. Ich kann die Tiere nicht zählen, aber es sind sicher Tausende. Fast eine Stunde sehen wir dem Treck zu. Man kann einfach nichts dazu schreiben. Vielleicht können die Bilder ein klein wenig von diesem Gefühl rüberbringen.

Es ist und bleibt einfach unbeschreiblich. Wie an einer Schnur aufgereiht, zieht es Die Herde nach Osten. Es stört sie nicht, dass unser Landcruiser mitten auf ihrem Weg steht. Eine unsichtbare Macht treibt sie an.


Aber nicht nur wir beobachten die Herden. Die ganze Zeit über sind auch schon Löwen auf der Lauer, die ihr Mahl jedoch offensichtlich schon hatten. Einen fauleren Haufen als die hab´ ich selten gesehen. Man spricht von etwa 100 Löwen im Krater, die allesamt von 7 Weibchen und einem Männchen abstammen sollen. Der Rest sei 1971 einer außergewöhnlichen Fliegenplage zum Opfer gefallen. Da von draußen keine Löwen hinzukommen, ist Inzucht nun das wohl größte Problem. Vielleicht schlägt sich aber doch mal ein Löwe von der Serengeti hierher durch. Denn draußen in der Serengeti werden Löwen von den Massai, die dort ihre Rinder weiden lassen wollen, entweder verjagt oder gar getötet. Wenn ein Männchen von draußen es schafft, hierher zu kommen, fängt der Ärger von neuem an. Die im Krater ansässigen Männchen mögen nämlich keine Fremden.

Ob man nun einen Serengeti-Löwen oder einen Krater-Löwen vor sich hat, das würde man sehen, hab´ ich in einem schlauen Buch gelesen. Krater-Löwen seien größer und ihr Schädel sei gewaltiger. Da muss ich doch gleich noch mal ein Bild von dort herziehen. Aber: Einen Größen- bzw. Schädel-Unterschied sehe ich nicht. Was man aber sieht, dass bei den Krater-Löwen die Rippen nicht durchgucken. Die scheinen hier alle genug zu fressen zu haben. Und jetzt hängen sie rum und tun gar nichts.

Und etwas weiteres sieht man noch: Krater-Löwen sind offensichtlich viel lustiger. Wie sonst sollte ich mir erklären, dass mich dieser Junglöwe angrinst wie Schweinebacke um hernach genüsslich umzufallen. Das hätte ich gerne als Video gehabt, aber auch ohne ist die Begegnung mit dem Rudel für mich ein Riesenspaß.

… und es lohnt sich doch!


Wir haben heute Morgen beim Rhino so viel Zeit verbummelt, dass wir dieses mal am Picknickplatz bei Ngoitokitok Spring vorbeifahren müssen. Vielleicht hat’s aber auch was Gutes. Damals (2002) nämlich wurde einer unserer Begleiter von einem Milan angegriffen, als er außerhalb des Fahrzeuges an einem Hähnchenschenkel nagte. Zum Aussteigen haben wir dieses Mal (zum Glück?) aber keine Zeit.

Dafür haben wir bei dieser Safari aber viel, viel mehr gesehen als vor sieben Jahren. Ich kann es eigentlich gar nicht mehr fassen. Immer wieder muss ich den Kalender hernehmen und mir vergegenwärtigen, dass ich vor einer Woche noch in Bayern war. Vor sechs Tagen erst bin ich hier angekommen, am Mittwoch – und jetzt ist’s Montag. Was wir in den vergangenen Tagen alles gesehen haben, kann ein „normaler Mensch“ überhaupt nicht mehr verarbeiten. Noch eine Woche mehr und mein Herz würde überschäumen vor Glück und mein Gehirn würde explodieren. Ich bin „randvoll“.

Munge-River


Im Südwesten sind wir in den Krater eingefahren. Die Herden der Gnus und Zebras halten sich im Nordosten auf. Ergo müssten wir schon einmal quer durchgefahren sein, doch das kann man als Laie fast nicht ausmachen. Selbst mir Karte ist es sehr, sehr schwer, sich zu orientieren. Was auf der Landkarte dick und blau den Munge-River darstellt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein lächerliches Rinnsal, bei dessen Überquerung Vorder- und Hinterräder der Safari-Fahrzeuge noch nicht mal gleichzeitig nass werden. Der Regen muss hier schon wochenlang ausgefallen sein.

Die Rhinos – sie liegen noch immer


Als wir eine Stunde später wieder zu dem Platz zurückkommen, an dem wir heute früh die Nashörner beobachtet haben, ist dort alles noch beim Alten. Die Rhinos liegen noch immer genau so da, wie sie vor einer Stunde da lagen, Vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass man jetzt das Jungtier etwas besser sieht. Doch Lazaro hat genau das Richtige gemacht, als er unsere „Steh-doch-endlich-auf-Aktion“ beendete und mit uns zu den Gnu- und Zebraherden fuhr. Wir können hoch zufrieden sein. Wir haben alles gesehen und alles erlebt, was man in Tansania tiermäßig sehen und erleben kann, selbst die legendären „Big Five“ konnten wir auf Chip bannen: Löwe, Büffel, Elefant, den seltenen Leoparden und das noch viel seltenere Spitzmaulnashorn. Da kann mich nichts mehr aus der Fassung bringen.

Gänsehaut


Dachte ich … Denn was sich jetzt vor meiner Linse schlängelt, sorgt dafür, dass sich an meinem Körper (gleich einer La-Ola-Welle) von den Waden an aufwärts, weiter über die Oberschenkel, den Nierenbereich bis hoch zu den Schulterblättern die Körperbehaarung aufrichtet und sich kleine Erhebungen auf der Hautoberfläche bilden, was man gemeinhin Gänsehaut nennt. Ich war noch nie ein Freund von Schlangen. Und jetzt dieses Tier keine zwei Meter vor mir, etwa so groß wie eine heimische Ringelnatter, das ist zuviel! Trotz panischer Angst – versuche ich, das Tier nicht aus dem Fokus zu verlieren. Mit dem 28-135-mm-Objektiv drauf ist mir die Distanz ja viel zu nahe, aber was soll ich machen? Das ist meine erste frei lebende Schlange überhaupt. Ich muss fotografieren!

Derweil zitiert Helmut aus meinem „Tourist Travel & Filed-Guide“:

„Die ‚Sand-Snake’ ist eine mittelgroße Schlangenart mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 100 bis 120 cm.“
„Passt!“
„Die Körperfarbe ist helloliv, hellkastanienbraun oder graubraun. Die Rücken- und Flankenzeichnung besteht aus hellen und dunklen Längslinien. Die großen Augen besitzen eine runde Pupille …“
„Jetzt laber net, sag endlich, ob des Vieh giftig isch oder net.“
„Jetzt wart’ halt!“
„Wart halt, domms G’schwätz. Mi beisst se, net di.“
„Im hinteren Bereich des Kiefers besitzt die ‚Sand-Snake’ Furchenzähne, die mit Giftdrüsen verbunden sind. Zu ihrer Beute gehören Echsen, kleine Vögel und nestjunge Mäuse. Natürlich können die Schlangen auch Menschen beißen …“
„I han’s doch g’wisst! I mach‘ koi Foto me…“

Vorsichtig leite ich den Rückzug ein. Jetzt bloß keine hastige Bewegung und bloß nicht stolpern.

„Im hinteren Bereich des Kiefers besitzt die ‚Sand-Snake’ Furchenzähne, die mit Giftdrüsen verbunden sind, doch das Gift ist für Menschen relativ ungefährlich. In der Regel bekommt das Tier das Maul gar nicht so weit auf, dass die sehr weit hinten sitzenden Giftzähne einen Menschen erreichen könnten.“
„Verzähl m’r nix. Isch en dem Buch net au g’standa, dass Nashörner tagaktiv sind?“

Ich bin heilfroh, dass ich das Abenteuer Sand-Snake unbeschadet überstanden habe. Wenn ich nur dran denke, dass so ein Tier auch im Zelt oder gar im Schlafsack hätte sein können, dann wird mir auch im Nachhinein noch ganz anders.

Hippos


Gegen 12:00 Uhr erreichen wir das Gorigor Swamp, wo wir auf eine Gruppe kleinerer Flusspferde stoßen. Außerhalb des Wassers! Ich dachte immer, die kommen nur nachts zum Fressen aus ihrer „Pfütze“. Warum die Tiere tagsüber an Land sind, kann ich mir nicht erklären. Weiter kann ich mir auch nicht erklären, wie die Flusspferde überhaupt in den Krater kamen. Schließlich gibt es keinen Fluss, der hier rein führt. Die Vorfahren der Hippos mussten also zu Fuß hierher gekommen sein. Jetzt, einmal hier, haben sie’s relativ gut. Im Krater gibt es nämlich ganzjährig Wasser und es gibt auch das ganze Jahr über was zu fressen. Selbst jetzt im August, wo ein Großteil der Pflanzen im Krater verdorrt ist, gibt’s hier im Gorigor Swamp immer noch „Grünfutter“, ich schätze mal Schilf. Hier im Gorigor Swamp lebt auch eine Unzahl von Vögeln, Reihern, Kronenkraniche o. Ä. Das Schnauben und Grunzen der Hippos scheint sie nicht zu stören. Raubkatzen sollen auch hierher kommen, zum Trinken. Gesehen haben wir hier allerdings keine Katze.

Lerai Forest


Kurze Zeit später kommen wir zum Lerai Forest. Hier machen wir dann doch noch ne kleine Pause, bevor es wieder hoch geht zum Camp. „Lerai“ ist ein Massai-Wort, das sich auf die Fieber-Akazien (Acacia xanthophloea) bezieht, die hier wachsen. Ihren Namen erhielten die Fieber-Akazien allerdings von früheren Forschern und Pionieren. Viele von ihnen hatten Malaria. Den Ausbruch dieser Krankheit brachten sie mit den Fieber-Akazien und dem sumpfigen nassen Boden in Verbindung, auf denen sie wachsen und die die Brutstätten bilden für die malaria-übertragenden Moskitos. Allerdings: Ich habe auf der ganzen Tour nicht einen einzigen Moskito gesehen. In der Ferne sehen wir ein paar Elefanten.

Abschied vom Paradies (vorläufig)


Unsere Zeit im Krater und damit auch unsere Safari nähert sich langsam dem Ende. Heute Abend schon wollen wir in Mto wa Mbu sein und morgen geht’s ja dann auch schon nach Sansibar.

Wenn ich die Wildlife Lodge über mir sehe und diesen Urlaub im Zelt mit dem Urlaub von 2002 in Lodges vergleiche, dann weiß ich, dass ich heuer alles richtig gemacht habe. Näher kann man der Natur nicht sein. Eine Woche waren wir nun auf Safari. Es war wohl die wahnsinnigste Woche meines Lebens.

Ich komme sicher wieder …


Ein letzter Blick noch in den Krater, runter zum Lake Magadi, ein letzter Blick heuer, denn eins ist sicher: Hier war ich nicht zum letzten Mal. Wenn es ein Paradies gibt, dann ist es hier. Ich habe unendlich viele Tiere gesehen und auch, wie klein wir Menschen in dieser großartigen Welt eigentlich sind. Der einzige kleine Nachteil bei einem Zelturlaub ist vielleicht der, dass die Lieben zu Hause keine Ahnung haben, was mit uns während der ganzen Woche passiert. Doch das „Manko“ muss man einfach hinnehmen. Vielleicht kann ich meine Frau ja überzeugen, mich beim nächsten Mal (wenn ich den 7-Jahres-Turnus beibehalte wäre das 2016) hierher zu begleiten, dann wäre auch dieses „Manko“ keines mehr. Eins aber ist sicher: Wenn ich wieder hierher komme, dann nur im Zelt (etwas anderes kommt gar nicht infrage) und dann auch nur mit Elefant-Tours.


 

< Morgen in der Simba A Campsite Vom Ngoro Ngoro Krater nach Mto wa Mbu >
MIT SCHLAFSACK UND ZELT IN DER SERENGETI … UND HINTERHER NACH SANSIBAR
REISEBERICHTE AUS AFRIKA