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Irland, 11. August 2012

Air Linus Flug nach Cork


Der Flug ist ruhig aber stinklangweilig. Keine Filme, keine Anzeige, wo wir gerade sind, kein Essen. Alles ist recht spartanisch. Falls man essen oder trinken will, muss man das bei Air Lingus extra bezahlen. Um 18:30 MEZ bzw. 17:30 irischer Zeit werden wir in Cork landen. Ob da nachher auch alles klappt mit dem Ersatz-Leihwagen. Meine Nerven sind bis zur Belastungsgrenze gespannt und manchmal auch darüber hinaus.

Um 17:30 Uhr sind wir dann relativ ruppig in Cork gelandet. Derartiges massives Abbremsen kenne ich sonst nur noch vom Flughafen in Skiathos. Das Wetter ist okay, es regnet nicht, aber es ist ziemlich wolkig.

Anspannung pur


Kurz nach 18:00 Uhr kommen wir raus und da steht tatsächlich einer mit einem DIN-A4-Zettel, auf dem mit Hand geschrieben mein Name steht. Selten zuvor habe ich so gerne meinen Namen gelesen. Ich könnte den Typen von Great Island Car Rentals umarmen, der Urlaub ist gerettet, aber der Typ hat für meine Überschwänglichkeit offensichtlich gar keine Zeit. „Ihr Auto steht dort drüben“, bemerkt er kurz. Mann, ist das ein Schiff! Wenn man zu Hause den Fiat Panda und deutsche Straßen gewohnt ist, dann ist ein Skoda Octavia auf Irlands Straßen geradezu überdimensioniert.

Die Übergabe ist nur noch Routine: Führerschein gezeigt, Bargeld ausgehändigt, Vertrag unterschrieben und das war´s. Die Übergabe ist beendet, fast schon zu kurz. „Am Donnerstag, 10:30 Uhr an dieser Stelle. Unser Mitarbeiter wird den Wagen erkennen und Sie ansprechen. Ach ja, eins noch: In Irland fährt man links!“  Susanne schafft es gerade noch zu fragen, wie der Tankdeckel aufgeht, dann ist der Mitarbeiter von Great Island Car Rentals auch schon wieder weg. Jetzt erst mal tanken, denn die Tankanzeige zeigt schon fast Reserve an. Mit so wenig Sprit, hat er noch gesagt, darf ich ihn am Donnerstag dann auch wieder abgeben.

Mit äußerster Vorsicht lege ich den ersten Gang ein und lass die Kupplung kommen. Der Wagen bewegt sich. Rechts blinken und auf die Fahrspur einfädeln. Der Blick auf den Tacho zeigt mir, dass ich gerade mal 20 fahre. Aber das kann nicht sein. Vielleicht ist die Anzeige ja in mph?

Ich kann das alles noch gar nicht überreißen, weil ich mich schon auf den ersten Kreisverkehr konzentrieren muss. Links herum, Rüdiger, links rum, im Uhrzeigersinn! Geht besser als gedacht. Der Octavia schnurrt wie ein Kätzchen. Noch mal ein Kreisverkehr und noch einer, dann sind wir an der Topaz-Tankstelle. 800 m gefahren, auf der linken Straßenseite, und das alles ohne Unfall, ich bin stolz! Zum Glück ist eine Tanksäule frei, sodass ich nicht rangieren muss. 42,5 Liter habe ich getankt, für 70 €. So viel wie noch niemals zuvor bei einem Auto.

An der Tanke, wo ich jetzt erst mal stehe und auf nichts mehr um mich herum achten muss, sehe ich dann, dass der riesige Tachometer direkt vor mir, auf dem eben die „20“ angezeigt wurde, ist gar kein Tacho ist, sondern ein Drehzahlmesser!

Erste Fahrt auf der linken Straßenseite Richtung West-Cork


Um 18:15 Uhr, nachdem wir getankt und den Kilometerstand notiert haben, geht´s los. Noch ein Kreisverkehr und dann auf der R 600 Richtung West Cork Coastal Route. Die Straße ist klasse und zum Eingewöhnen genau richtig. Man kann locker auch schon mal im 5. Gang fahren. Nach knapp 6 km wird´s dann ein bisschen blöd. Wir sind in Fivemilebridge. Dort muss ich zum ersten Mal den Gegenverkehr kreuzen, wenn ich dort in die R 613 Richtung Ballinhassig einbiegen will. In Ballinhassig, kurz vor der Brücke, geht´s auf die autobahnähnlich ausgebaute N 71 Richtung Bandon. Und in Bandon passiert´s dann: Baustelle und Umleitung. Jetzt haben wir die Spur total verloren. Keinerlei Orientierung mehr und die Karten im Maßstab 1 : 300 000, taugen vorne und hinten nichts. Bleibt also nichts anderes, als zu fragen, schließlich wollen wir auf die R 599 auf die andere Seite des Flusses.

Ich weiß nicht, wie wir´s geschafft haben, auf jeden Fall kommen wir nach einiger Zeit bei Carhoon auf eine Querstraße, bei der ein Schild Richtung Dunmanway zeigt. Perfekt! Wir sind wieder auf der Spur. Jetzt ist alles ganz einfach, man darf nur in Dunmanway nicht R 586 und R 599 verwechseln. In der Nähe von Clashnacrona kann ich mich einfach nicht mehr halten. Schafe! Ich muss aussteigen und fotografieren. Ich weiß, dass die Aufnahmen nichts hergeben, aber ich muss einfach! Wir sind in Irland! Wir haben einen Mietwagen! Wir sind auf dem Weg zur Carbery Cottage. Ich kann alles immer noch nicht glauben.

In Keinescarta kommen wir wieder in die N71 Richtung Killarney, Das ist ganz einfach, weil die N 71 praktisch die Verlängerung der R 586 ist. Nach knapp 2 km geht´s links weg in die R 591 Richtung Crookhaven und Sheeps Head. 11 km noch und wir sind da. Julia und Mikes Anfahrtsbeschreibung zur Carbery Cottage war aber auch wirklich genial. Hat alles super geklappt, dabei dachten wir gestern noch, dass wir alles canceln müssen, und alles nur, weil uns expedia.de mit seinem viel zu spät geäußerten „ohne Kredit-Karte kein Auto“ ganz schön verarscht hat. Zum Glück ist dann ja Great Island Car Rentals eingesprungen.


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WEIDEN, WALE UND DELFINE – 6 TAGE IN IRLAND
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