Vorrat für AHBF-Adventskalender
Die Beleuchtung der Fernbahnbrücke
Ein – bis auf die Beleuchtung – fast fertiggestellter Blickfang auf meiner Anlage ist die Fernbahnbrücke. 12 Laternen sollen sie beleuchten. Das hat bisher nicht geklappt, weil ich schon beim ersten Versuch etliche teure Viessmann-Laternen geschrottet habe und nur noch 4 oder 5 übrig blieben.
Jetzt bin ich vorsichtiger. Wie bei den Tests mit der LYM36-Straßenlaterne – schließe ich die erste LNH 03-Parklaterne (natürlich mit in Reihe geschalteten Vorwiderständen) an eine Stromquelle an. Dieses Mal an das Poppstar Netzteil, das ich auf 6 V eingestellt habe. Die Messung mit dem Universal-Voltmeter zeigt 6,3 V an. Wieder nehme ich sukzessive einen um den anderen Vorwiderstand weg und komme schließlich auf 2 bis 3 kΩ, was bei den Parklaternen ein angenehmes Licht erzeugt.
Ich hab’s schon mehrfach schon erwähnt: Eigentlich sollten die Laternen auf den Begrenzungspfosten der Fernbahn-Brücke etwa 17 bis 19 mm hoch sein. So habe ich es auf S. 68 des Buches „Berlin Anhalter Bahnhof“ von Helmut Maier, Verlag Ästhetik und Kommunikation. ISBN 3-88245-108-4 (1984) herausgemessen.
Selbst China-Laternen sind mit 32 mm also deutlich zu hoch. Da hilft es nur, die unteren Bereiche der Laternen in den „Steinsockeln“ aus 8 x 8-mm-Buchenholzleisten zu verstecken. Dazu werden diese mit einem 4-mm-Bohrer hohlgebohrt. Die Mauern zwischen den „Steinsockeln“ mache ich aus hochkant gestellten 6×2-mm-Leisten.
Die Fernbahnbrücke am Landwehrkanal – Scan-der-Seite-68-aus-Berlin-Anhalter-Bahnhof | Die Sockel sind ausgehöhlt – 2018-03-01_17-33-30 |
Weil die Sockel der Laternen aber einen größeren Durchmesser haben als der Laternen-Mast, muss ich die Bohrungen um den Laternen-Mast herum wieder verschließen. Dazu stelle ich mir aus Holz Halbschalen her, und zwar so, dass 4-mm-Rundmaterial mit einem 2,5-mm-Bohrer aufbohre und das Rohr dann der Länge nach mittig teile. Diese Halbschalen kann ich dann von oben her um die Masten herum in die Bohrungen einfügen. Sodass ich die Laternen, falls es wirklich mal notwendig sein sollte, zum Austauschen nach oben herausziehen kann.
Die Laternen werden eingefädelt … – 2018-03-02_10-25-52 | … und die Bohrung verschlossen – 2018-03-02_11-46-18-(7) |
1.1.1.1 Verdrahtung der Fernbahnbrücke
Auf jeder Seite der Fernbahnbrücke stehen nun 6 Laternen, die auch verdrahtet werden müssen. Die 12 Litzen – mir ist es lieber, jede Laterne einzeln zu verdrahten – verstecke ich unter 15 x 1 mm-Leisten, welche die Brücke links und rechts begrenzen. Dadurch, dass in unter jede Leiste links und rechts ein 1 x 1-mm-Vierkant-Stäbchen untergeklebt habe, habe ich einen 13 x 1-mm-Hohlraum geschaffen, in den die 12 Litzen gerade so hineinpassen. Das Kabelbündel werde ich später dann am nördlichen Brückenlager, das aus massivem Buchenholz besteht, in einer 8mm-Bohrungen – da passen auch die Vorwiderstände gut durch – bis unter die Anlage führen und – zum Anschluss an einen Lichtschalter – nach vorne heraus ziehen.
Verstecken der Kabel in der Brücke – 2018-03-02_18-51-59 | Noch sind die Anschlusskabel oberirdisch – 2018-03-03_06-21-13 |
Dass die Vorwiderstands-Rechner aus dem Internet – für mich! – nichts taugen, habe ich an anderer Stelle schon beschrieben. Ein solcher Rechner schlug mir bei 6,3 V Betriebsspannung einen Vorwiderstand von etwa 150 Ω vor. Das ist aber nichts. Mit 150 Ω Vorwiderstand wirken die Laternen auf mich wie Flutlicht-Strahler.
Also habe ich wieder mal probiert und probiert und probiert. Angefangen mit 150 Ω habe ich sukzessive immer einen Widerstand mehr in Reihe zugeschaltet. Erst bei (und jetzt haltet euch fest) 15! Widerständen hat das Licht einigermaßen meinen Geschmack getroffen. Also habe ich jede LED mit einem 2,2 kΩ-Vorwiderstand versehen und das sieht – nach meinem Empfinden – lichttechnisch jetzt einfach nur noch klasse aus.
1.1.1.2 Ein „Jahrhundert-Ereignis“
Nachdem ich jetzt tagelang damit beschäftigt war, die Laternen in die „Steinsockel“ einzufädeln, um die Laternenmasten herum die Halbschalen reinzupfrimeln, die Kabelbäume zu binden und die Vorwiderstände anzulöten, konnte ich es heute Abend einfach nicht mehr abwarten.
Ich muss den Schalter einfach umlegen! Klar liegen die meisten Litzen noch „oberirdisch“ in der Landschaft herum, aber es ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn an der Fernbahnbrücke zum allerersten Mal in der Geschichte meines Anhalter Bahnhofs – nur durch das Umlegen eines Schalters – 12 Laternen angehen. Endlich, nach langer, langer Zeit habe ich endlich mal wieder ein Riesenglücksgefühl.
Premiere: Die Laternen leuchten – 2018-03-04_17-03-14 | Das ist auch 2018-03 |
Die Zuleitungs-Litzen im nördlichen Brückenkopf zu verstecken ist dann nicht mehr so schwer. Ich bin so was von happy. Noch immer leuchten – obwohl ich alle 24 Litzen nochmal anfassen musste – an der Fernbahnbrücke alle 12 Laternen.
Dieses Ereignis – heute ist Freitag, der 2. März 2018 und es ist mein freier Tag – muss unbedingt fotografiert werden, schließlich kenne ich keine private Spur-N-Modellbahn, bei der eine Brücke beleuchtet ist.
Die beleuchtete Fernbahn-Brücke – 2018-10-12_19-11-47 | Die beleuchtete Fernbahn-Brücke – 2018-10-12_20-00-10 |