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Whalewatching in Los Gigantes – Teneriffa

Auf nach Los Gigantes


Whalewatching in Teneriffa, da ist die Ocean Explorer in Los Gigantes für mich eine der Top-Adressen. Also nichts wie rein ins Auto und los. Bei einem Café in einer Serpentinen-Kurve kurz oberhalb des Ortes wird man bereits auf Wale und Delfine eingestimmt. Dort hat man auch einen irren Blick auf die Klippen.

Die Klippen von Los Gigantes

Karte des Meeresschutzgebiets vor Teneriffa

An einer der Informationstafeln erfahre ich dann, dass das Familenleben bei Grindwale und Delfinen, beide Arten möchte ich hier sehen, ganz unterschiedlich ist.  „Während Grindwale ihr Jungen schon auch mal alleine lassen und bei der Gruppe ‚parken‘ müssen (!), wenn sie in tieferen Gewässern auf Nahrungs-Suche sind“, steht da, „weichen Delfin-Kälber ihren Müttern (meist bis zur Geburt eines neuen Jungen) nicht von der Seite. Kommt die Grindwalmutter vom Tauchgang zurück, erkennt sie das Junge an ihrem unverwechselbaren Ruf.“

Ne halbe Stunde noch. Aber wo ist das Boot? Es ist reiner Zufall, dass ich in einem Café am Hafen auf einen Typen treffe, der ein Ocean-Explorer-T-Shirt trägt. Es ist Nico, der heute wohl die Tour machen wird. In 10 Minuten etwa soll Betty kommen, sagt er, von der ich dann meine Tickets bekomme. Ich solle schon mal zu Ponton 4 gehen.

Ocean Explorer


Die offene, ursprünglich fürs Parasailing gebaute Ocean Explorer ist für mich, neben der Travelin‘ Lady am Samstag, ein hochinteressantes Whale-Watching-Boot.

Die Ocean Explorer

Sie ist für maximal 11 Whalewatcher ausgelegt und hat von den spanischen Behörden, genau wie die Travelin‘ Lady, die „Blue-Boat-Auszeichnung“ erhalten, welche eine sichere und artgerechte Beobachtung von Walen und Delfinen garantiert. Das war und ist mir äußerst wichtig. Die in Teneriffa ebenfalls angebotenen „Fun-, Whalewatch- und Bade-Ausfahrten“ beispielsweise auf „Piraten-Booten“ sind nicht so mein Ding. Bereits im April habe ich mich darum gekümmert, heute sämtliche angebotenen Ausfahrten der Ocean Explorer mitmachen zu können. Schließlich will ich über deren Ausfahrten auf meiner HP berichten.

Die erste Ausfahrt


Die Ocean Explorer liegt so flach im Wasser, dass man die Wale und Delfine fast berühren könnte. Aus diesem Grund weist Betty, die Besitzerin der Whale-Watching-Boots uns, bevor wir an Bord gehen, auch eindringlich darauf hin, ja kein Tier anzufassen, auch wenn das durchaus möglich wäre. Was dann kommt, erinnert mich ein bisschen an das Ritual vor einem thailändischen Tempel. Bevor wir an Bord gehen, müssen wir nämlich alle die Schuhe ausziehen. Die stehen dann während unserer Ausfahrt schön aufgereiht, mit den darin verstauten Socken am Bootssteg.

Dann geht’s los. Aufgeregt schaut Finn über die Rehling, schließlich will er doch seinen Freunden auf www.derkleinedelfin.de von seinen Erlebnissen berichten. Aber nichts! Statt dessen werden wir bei einem Ausweichmanöver fast von den Beinen gerissen. Als überraschend ein Plastik-Kanister vor uns auftaucht, reißt Nico instinktiv das Boot herum, grad so, wie wir das tun, wenn uns ein Reh vors Auto rennt. Puuhh!! Das ist nochmal gut gegangen.

Aber eine halbe Stunde später, wir haben die Meerenge zwischen Teneriffa und La Gomera etwa zu einem Drittel überquert, und wir sind das einzige Boot hier draußen, plötzlich: „Da unten ist was!“ Finn ist außer sich vor Freude! Längst hat Nico den Motor gedrosselt, aufdass die Wale nicht übermäßig gestört werden. Die Grindwale sind jetzt überall! „Da, da unten ist sogar ein Baby dabei!“

Finn sieht seine allerersten Grindwale

Finn sieht seine allerersten Grindwale

Das Wasser hier ist so klar, dass man die Tiere auch noch in einigen Metern Tiefe gut erkennen kann. Etwa 10 bis 15 Minuten sind wir alle nur noch am Staunen.

Grindwal mit Jungtier

Grindwal mit Jungtier

Länger als 15 Minuten sollte man die Grindwale generell nicht stören, sagt eine spanische Whalewatching-Empfehlung. Das leuchtet mir ein. Wir sind jetzt auch lange genug im Reich der Grindwale gewesen und kehren um, zurück nach Los Gigantes.

Grindwal

Rückfahrt nach Los Gigantes

Das war eine grandiose Fahrt. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viel zu sehen gibt. Ich hab ja, weil ich gar nicht wusste, was auf mich zukommt, von zuhause aus 4 Fahrten gebucht! Wenn die 3 folgenden auch nur halb so gut werden wie die erste, dann wäre das für mich ein Riesending! Ich freu mich schon tierisch darauf!

Die zweite Ausfahrt mit der Ocean Explorer


So jung Nico auch wirken mag, auf dem Meer ist er ein alter Hase und ein ausgekochter Fuchs. Lange bevor wir auch nur etwas erahnen, drosselt er den Motor der Ocean Explorer fast bis zum Stillstand. Damit hatten wir nun alle gar nicht gerechnet: Eine Unechte Karettschildkröte! Leider sind diese Tiere, wie alle Meeresschildkröten, die auf den Kanaren vorkommen, auch vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund hat, wie die Zeitung der kanarischen Inseln, das Wochenblatte-online 2006 berichtete, dass der Cabildo de Tenerife (der Inselrat von Teneriffa) 2006 mit der Stiftung Neotrópico ein Abkommen ausgearbeitet habe, welches sicherstellt, dass alle verwundeten oder verwaisten Tiere in der Wildtierpflegestation in La Tahonilla (Centro de Recuperación de Fauna Silvestre, CRFS) aufgenommen, gesund gepflegt und später wieder ausgewildert werden sollen.

Frei lebende Caretta Caretta

Nico

Das war jetzt schon ein Hammer! Unmittelbar danach sehen wir erneut eine Grindwalschule, so wie wir es schon von der ersten Ausfahrt kennen. Walsichtung ist also garantiert. Darin ist sich die Mannschaft von Ocean Explorer so sicher, dass sie sogar damit werben können „No whales = money back“.

Grindwal mit Jungtier

Grindwal

Und auch jetzt bleiben wir maximal 15 Minuten, um die Tiere nicht über Gebühr zu strapazieren.

Grindwal mit Jungtier

Grindwal mit Jungtier

Die dritte Ausfahrt mit der Ocean Explorer


Jetzt sind wir nur noch 7 Personen an Bord, darunter auch ein nur wenige Monate alter „Zwerg“. Für mich ist es inzwischen fast schon Routine geworden und doch, es ist und bleibt faszinierend.

Ausatmender Grindwal

Whale-Watching auf der Ocean Explorer

Bei etwa N 28.114653°, W 16.902906° (so ein Navi ist schon klasse!) sehen wir die Grindwale erneut. Ich bin nur noch begeistert.

Grindwal

Grindwal

Auch jetzt bleiben wir etwa eine Viertelstunde und drehen dann wieder ab.

Grindwal

Grindwal

So viele Grindwale wie hier auf Teneriffa, habe ich noch nirgendwo gesehen. Und so nahe am Boot hatte ich einen Meeressäuger auch noch nie. Dabei muss aber eines klar gestellt werden: Wir haben die Tiere niemals verfolgt, sie sind immer zu uns gekommen und dann nach einer Weile wieder abgetaucht.

Die vierte Ausfahrt mit der Ocean Explorer


Grindwale habe ich jetzt schon zur Genüge gesehen, aber noch keinen einzigen Delfin. Die nächste Tour soll uns zu Großen Tümmlern führen. „Im Gegensatz zu den Grindwalen, die 100 und mehr Meter tief tauchen um Tintenfische zu jagen“, sagt Nico, „halten sich die Tümmler eher in den flachen Gewässern nordwärts auf, so in der Gegend ab Masca beispielsweise.“

Die Flipper Uno

Die Flipper Uno

Großer Tümmler mit Jungtier

Großer Tümmler

Große Tümmler

Großer Tümmler

Große Tümmler

Möwen und Große Tümmler streiten um Beute

Obwohl wir nicht, wie die Touristen vor 6 Jahren in den „Genuss“ einer Delfin-Geburt gekommen sind, war die Delfin-Tour mit der Ocean Explorer ein grandioses Ereignis!

Die Klippen von Los Gigantes


Ich bin von den Tieren, den Walen und Delfinen so begeistert, dass ich den Klippen von Los Giganten bisher noch gar keine richtige Beachtung geschenkt habe, dabei sollen sie mit zu den höchsten Klippen Europas gehören. Sind die Klippen in Moher (Irland) höher? Es geht mir hier nicht um Quantität. In bin nun mal jetzt in Teneriffa und hier von unserem kleinen Boot aus sehr sie fast einen halben Kilometer hohen, nahezu senkrecht in den Atlantik abfallenden Klippen schon gewaltig aus.

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes

Die Klippen von Los Gigantes bei Masca

Die Klippen sind aus schwarzem Vulkangestein und bieten so einen wirklich sehr beeindruckenden Kontrast zu den Farben des Meeres und des Himmels.

Aber auch für das leibliche Wohl ist hier gesorgt: Am Strand unterhalb der Klippen gibt es zahlreiche Restaurants und Bars in denen man sich eine kleine Auszeit gönnen kann oder auch einfach bei einem kalten Getränk die Aussicht genießen kann. Die Höllenmauer – so wurden die Felsen einst von den Ureinwohnern der Insel genannt – bietet sich auf jeden Fall für einen schönen Besuch an und vielleicht versteht der eine oder andere beim Anblick der Felsen, warum diese früher für die Menschen, die ins Innere der Insel kommen wollten, als unüberwindliche Mauer angesehen wurde.

Betty


Die Ocean Explorer

Nach der Tour ein Foto mit Finn und Betty


WHALE WATCHING