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Samstag, 20.8.2016

Abgabe des Leihwagens


Das Auto sieht nach dieser einen Woche und 2378 km aus „wie Sau“. So kann ich es nicht zurückbringen, weshalb ich es kurz vorm Flughafen noch wasche. Ich habe das Auto wieder auf den Parkplatz vorm Flughafen gestellt, wo ich es vor einer Woche abgeholt habe. Ob das Auto nen Unfall hatte oder nicht, interessierte bei der Abgabe der Wagen-Papiere und des Schlüssels überhaupt niemanden (aber dafür war eine Art „Hypothek“ auf meinen Kreditkarten-Konto).

Im Flughafen Jerez


13:01 Uhr. Ich stehe in der Abflughalle von Jerez de la Frontera. Der Flieger geht um 18:40 Uhr! Irgendwie bin ich wohl ein bisschen früh. Der Flughafen ist wie ausgestorben und leider kann man den Koffer auch erst 2 Stunden vor dem Abflug abgeben. Du kannst absolut nichts machen auf diesem „Kleinflughafen“. Irgendwie blöd gelaufen.

Vielleicht finde ich ja was zu essen. In der ersten Etage stehen cafeteria-artig Tische und Stühle und dahinter ist ein Wandregal mit gekühlten Getränken und eine Theke mit ein paar wenigen Pizzaschnitten und 4 oder 6 Tellern mit verschiedenen Salaten. Ich blick nicht so ganz, wie das läuft, bis es mir Sergio, einer der dortigen Mitarbeiter erklärt.

Du nimmst dir einen Salat und machst ihn mit dem beigefügten Essig, Öl oder Dressing selbst an. Willst Du eine Pizza, nimmst Du dir ein Stück und steckst es in den Backofen, bis Du glaubst, die Pizza ist fertig.

Das tu ich dann auch. Dazu ein leckeres Bier (ich muss ja nicht mehr fahren!) Auch wenn das alles sehr spartanisch aussieht, muss ich sagen, das Essen war super, super frisch und lecker.

Leander


Danach gehe ich nach draußen, vor dem Flughafengebäude spazieren, einfach nur um die Zeit totzuschlagen. Hier draußen (also außerhalb von Jerez) ist – außer dem Flughafen – nichts, aber auch rein gar nichts! 2 Stunden jedoch liegen bereits hinter mir, nur noch 3 ½ vor mir. Da kommt es gut, dass ich noch bei den Auto-Abstellflächen der Autoverleiher – den einzigen (weil überdacht) Schattenplätzen im Freien – vorbeikomme.

Hier wartet auch einer auf das Flugzeug nach München – nur etwas cooler und lässiger als ich. Leander nutzt den Schatten der Autostellplätze, um sich in seiner Hängematte zu entspannen. Ich würd´ mich das nie trauen.

Leander kommt gerade aus Portugal, und weil der Heimflug nach München von hier aus deutlich billiger ist, hat er von Portugal aus den Bus hierher genommen. Jetzt hofft er, dass er für den Flieger nachher noch ein Ticket bekommt.

Flug Condor DE 1723


Es war witzig, sich mit Leander zu unterhalten und ich finde es cool, wie lässig er alles angeht, aber jetzt – es ist 16:55 Uhr – denke ich, dass es Zeit ist, zum Check In rüber zu gehen. Doch holla, was ist das denn? Wo vor 4 Stunden die menschenleere Halle war, ist jetzt ein Gewusel. Wo kommen denn  all die Leute her? Ich hatte das Flughafengebäude doch ständig im Blick. Autos kamen kaum und Busse schon gleich gar nicht! Jedenfalls stehen jetzt – es ist 16:57 Uhr –  etwa 15 / 16 Leute vor mir.

Das Einchecken ging schneller als gedacht, aber ich habe einen Sch***-Platz, 28 D. in der zweitletzten Reihe am Gang, kurz vor den Klos. Aber was soll´s? Und Leander? Na der hat wieder ein Schnäppchen gemacht! Mit einem Super-Super-Last-Minute (er wusste vorhin noch gar nicht, ob er überhaupt ´n Ticket kriegt) für, wenn ich´s richtig verstanden habe, 70 € hat er jetzt links, vorne beim Flügel nen Fensterplatz. Nun, es sei ihm gegönnt.

Um 18:40, ziemlich pünktlich heben wir ab. Der Flug ist langweilig, der Typ neben mir – so ein Geschäftsmann-Typ und seine braungebrannte Klunker-Tusse – liegen mir gar nicht, so verbringe ich die Zeit eben damit, meine rund 1000 Bilder auf dem Monitor der 600 D anzusehen.

19:53 Uhr. Südlich der Pyrenäen kündigt der Kapitän ein Schlechtwetter-Gebiet an. Noch merkt man nichts, aber das Fasten-Sealtbealt-Zeichen leuchtet. Genau 9 Minuten später rumpelt ganz gewaltig und es schüttelt uns ganz schön durch. Aber nach ein paar Minuten  ist auch das überstanden.

Gegen 20:30 wird´s draußen dunkel. Ich leg den Kopf an die Lehne und versuch, so gut es geht, zu dösen. Um 21:00 Uhr ruckelt schon wieder, aber das Anschnallzeichen bleibt aus. Auf den Monitoren sehe ich, dass wir zurück eine ganz andere Route nehmen als hinzus. Nach Spanien sind wir über Lyon, Toulouse, Saragossa geflogen, also immer über Land, jetzt kommen wir über Monaco, Mailand daher. Unter uns liegt jetzt Bozen und wir fliegen ab jetzt praktisch genau nach Norden.

Wir sind 915 km/h schnell (sagt zumindest die Anzeige) und die Windgeschwindigkeit betrage 100 km/h. So was nennt man (zumindest am Boden) Windstärke 10 und „schweren Sturm“. Da scheint draußen ganz schön was los zu sein, draußen, doch hier drin merkt man kaum was.

21:11 Uhr: Das Fasten-Seatbelt-Zeichen geht an und wir verlassen unsere Reise-Flughöhe. Das Flugzeug befindet sich am Himmel genau zwischen  Ammersee und Starnberger See. Noch 60 km bis München.

Hey, was ist das? Wir ändern die Richtung und ziehen noch südlich von München nach Nordosten. Eine Stimme aus dem Lautsprecher kündigt an, dass in Kürze routinemäßig das Kabinenlicht ausgeschaltet wird. Die Monitore werden eingeklappt.

5 Minuten später: Touch down, starkes Abbremsen und Touristen-Applaus! München hat uns wieder. Landebahn und Rollfeld sind nass. Es scheint geregnet zu haben in München. Unvorstellbar, wenn man gerade aus der „Bratspfanne Spaniens“ kommt.

21:45 Uhr. Wir stehen am Gepäckband. 20 Minuten ist es bereits wieder her, seit wir gelandet sind. Für mich ist das immer Wahnsinn, wie schnell nach einer Landung die Zeit verstreicht. Das Gepäckband läuft an, mein Koffer ist einer der ersten. Ich gehe raus in die kühle Abendluft, da kommt auch schon unser Auto. Dass ich vom Sohn abgeholt werde, ist nichts Ungewöhnliches, aber heute ist zum ersten mal eine (meine !!) Schwiegertochter dabei.

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