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Samstag, 20.8.2016

Check Out


Ich habe noch mal super lecker gefrühstückt und dann ausgecheckt. Das La-Cueva-Hotel nahe der Autobahn mit seiner 24h-Rezeption mit ständigem Check-out-Service, hervorragenden Zimmern, der Bar und stets freundlichen Mitarbeitern hat mir sehr gut gefallen. Schade, dass ich das hochgelobte und exklusive Restaurant nicht hab probieren können. Zu zweit, jederzeit, weil Essen Leidenschaft ist, aber allein, nur so zur Nahrungsaufnahme, das wäre für mich vielleicht nicht der richtige Ort gewesen. Jedenfalls kann ich das La Cueva Park nur empfehlen.

Michelin und Jerez


Wie oft schon bin ich in diesem Kreisverkehr an dem Michelin-Männchen vorbeigefahren und hab mich gefragt, wer zulassen konnte, dass dieses 9 Meter hohe, aus meiner Sicht völlig unnötige Monstrum,  an diesem Platz aufgestellt werden durfte.

Was macht man, wenn man es nicht weiß? Man fragt nach. Auf Anfrage erhielt ich von Michelin folgende Antwort:

„Diese Skulptur ist aufgrund der engen Verbindung zwischen Michelin, der Stadt Jerez de la Frontera und der Rennstrecke von Jerez entstanden. Dies geschah in der Zeit, als Michelin Reifenausrüster der Moto 500 Weltmeisterschaft war. Auf der Rennstrecke in Jerez wurde ja beispielsweise auch im April d.J. ein MotoGP Rennen ausgetragen.“

Michelin-Männchen in Jerez

Irgendwie kommt mir diese Erklärung sonderbar vor. Ich erkenne zwar die Zusammenhänge nicht im Detail, aber ich ahne etwas. Nachfolgend also meine Interpretation: Im Jahre 1985 ist hier im Ort die Rennstrecke Circuito Permanente de Jerez gebaut worden. Michelin soll von Anfang an großes Interesse an den Projekt gehabt und dieses unterstützt haben. Zu dieser Zeit war Pedro Pacheco Herrera Bürgermeister von Jerez de la Frontera. Für Ende der 1990-er Jahre soll Herrera ein „Geschwindigkeits-Festival“ in Jerez de la Frontera angekündigt haben, das aus Mangel an Investoren aber platzte. Dabei Michelin viel Geld verloren haben soll. (In diesem Artikel ist von einem Verlust von 300.000 € die Rede).

Das  würde für mich irgendwie korrelieren mit folgendem Artikel, in dem steht, dass Pacheco (Anmerkung: gemeint ist wohl der damalige Bürgermeister) im Jahr 2013 zu 4½ Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er u. a. eben für dieses „Speed Festival“ wohl 2 Berater eingestellt haben soll, die eng mit seiner Partei verbandelt gewesen sein sollen und die angeblich irgendwelche Nebeneinkünfte hatte. Jedenfalls musste Pacheco ins Gefängnis, wobei ich mir über den Grund der Inhaftierung nicht hundertprozentig klar bin. Na ja, kann  mir letztendlich auch egal sein. Ich hab mich nur gewundert, dass ein kulturell eigentlich interessanter Ort ein solches Teil aufstellt.

Durch die Stadt – mit dem Auto


Wenn ich mir meine Planung für heute ansehe, dann habe ich irgendwie den Eindruck, dass ich das alles gar nicht schaffen kann. Sicher, reiner Fußweg sind es nur 36 Minuten, aber wenn ich bei den 12 geplanten Stationen jeweils 10 Minuten bleibe, dann sind das schon 2 Stunden und die 36 Minuten dazu, da komme ich mit allen Widrigkeiten locker auf 3 Stunden. Und das Parkhaus in der Calle Larga verursacht ja auch wieder Kosten.

Als ich die Calle Ponce hochfahre, fällt mir links vorne die Iglesia de la Victoria auf. Die Kirche ist eine katholische Renaissance-Kirche, mit deren Bau ab 1543 – damals noch vor den Mauern der Stadt – begonnen wurde und die im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen erfuhr. Mein Navi sagt mir, dass ich, um zum Convento Santo Damingo zu kommen, unmittelbar nach dem Turm links abbiegen muss.

Nach 500 m sieht man die Kirche, die im dreizehnten Jahrhundert nach der Rückeroberung der Stadt durch Alfonso X (El Sabio) damals noch außerhalb der Stadtmauern gebaut wurde. Aufgrund des frühen Baujahrs kombiniert sie eindrucksvoll maurische, gotische und Renaissance-Elemente.

Irgendwie gefällt mir das aber nicht. Aus dem Auto zu fotografieren ist keinen Deut besser als bei einer Stadtrundfahrt mit dem Bus. Außerdem mag ich die engen Einbahnstraßen nicht.

Jetzt noch die Iglesia de San Miguel. 700 Meter sollen’s bis dorthin sein, 9 Minuten zu Fuß, mit dem Auto also xxx Minuten. Aber falsch gedacht! Die Innenstadt ist für Autos gesperrt und man muss einen riesigen Umweg fahren. 3 km und 11 Minuten! Länger als zu Fuß! Die Entscheidung ist gefallen: So geht’s nicht weiter. Die nächste Möglichkeit, wo man parken kann, nehm ich, und geh zu Fuß.

Die im 15. Jh. erbaute Iglesia de San Miguel steht seit 1931 unter Denkmalschutz. Die Kirche besitzt einen sehenswerten Turm aus der Barockzeit mit einer blau gekachelten Spitze sowie eine stattlich geschmückte Fassade an der Südseite.

Endlich finde ich an der Ecke Calle José  Luis Diez / Calle Sta. Isabel eine  freien Parkplatz mit blauer Umrahmung! Blau heißt zahlen, aber wo ist der Parkautomat? Für Ausländer unfindbar! Deshalb hab ich mal die nächstbeste Passantin angesprochen und die hat ihn mir dann gezeigt. Man kann man dort 2 Stunden parken für 1,35 €. Das ist gut! Also habe dann zwei Euro eingeworfen, aber das klappte nicht. Ich habe mich in meiner Not dann nochmal an die Frau gewandt, und die meinte das man das genau zahlen muss: 1,35 €. Liebenswürdigerweise hat sie mir gewechselt, ich habe 1,35 € eingeworfen und dann klappte es. Andere Länder, andere… Ach lassen wir das. – Jedenfalls kann ich jetzt zu Fuß los und vielleicht etwas bessere Bilder machen.

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