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Montag, 30. Juni 2025



Nachmittag in Lecco und anschließende Fahrt nach Como

Lecco


Zwanzig Minuten nach der wirklich kritischen Situation bei Carate Brianza stellen wir den Panda im Parkhaus Autolecco Park in Lecco ab. Der Autolecco Park ist zwar klein, aber ausreichend und nicht zu teuer. Einziger Nachteil für manche – nicht für uns – man kann nur mit Bargeld zahlen, Karte wird nicht akzeptiert. Eigentlich wollte ich ja in ein anderes Parkhaus, aber jetzt sind wir hier. Da ich nicht sicher weiß, wo, gehe ich mit meinem ausgedruckten Stadtplan in die Post in der Viale Dante Alighieri 29 und die überaus freundliche Mitarbeiterin am Schalter macht mir – nachdem ich mit Händen und Füßen versuche zu fragen „Dove? (wo sind wir?)“ einen Kringel aufs Blatt.

Erst mal Schatten, Cappuccino und Eis


Es ist heiß in Lecco, brütend heiß, aber ich bin hierher gefahren, weil ich unbedingt die Ponte Vecchio über die Adda (nicht Etsch, wie ich dachte, die ist in Meran!) sehen will. Bis dorthin sind es aber noch knapp einen Kilometer. Das packen wir ohne Pause nicht. Deshalb gehen wir zwanzig Schritte nach der Post erst mal in den Schatten der „Gelateria Ristobar Bar La Moderna Lecco“. Einfach zwar, aber gut. Und eine Toilette gibt es hier auch …

…. und Cappuccino. Ein kleines Ritual, das wir inzwischen fast täglich pflegen.

Der Cappuccino kommt in einer wunderschönen Tasse, mit zartem Schaum und einer winzigen Spur Kakaopulver, als hätte jemand ihn mit einem Pinsel gezeichnet. Das Eis dagegen steckt in einem ziemlich schlichten Becher. Keine Schnörkel, kein Glanz. Fast ein bisschen enttäuschend – wäre da nicht der Geschmack. Ein Löffel – und plötzlich ist alles egal. So fruchtig, so sonnengelb, so echt, wie man sich Mango-Eis immer wünscht und es so selten bekommt. Keine künstliche Süße, sondern pure Frucht. Wahrscheinlich das beste Eis der Reise bisher.

Witzig ist, dass man hier nicht nur Eis in Form von Kugeln kaufen kann, sondern auch nach Kilo: 1 kg kostet 21,90 €. Ganz schön teuer, wie ich finde.

Wir sind total happy, als mir plötzlich die Idee kommt: Wir machen ein Foto im Spiegel! An der Wand neben unserem Tisch hängt nämlich einer dieser altmodischen, leicht schräg montierten Spiegel, in dem man eigentlich nur schnell prüft, ob der Cappuccino-Schaum noch an der Lippe klebt. Ich baue die Kamera auf – mitten auf dem Tisch, zwischen Zuckerdose und Baseballcaps.

Dann drücke ich den Selbstauslöser: Zehn Sekunden. tick… tick… tick… schnell noch die Haare richten. „Cheese!“ Klack. Fertig. Dann verlassen wir die Gelateria, ich will ja unbedingt noch zur Ponte Vecchio.

Santuario Beata Vergine della Vittoria


In Lecco ist es so heiß, dass Susanne in voller Montur durch die Sprühstrahlen des Rasensprengers läuft, der an der Piazza Manzoni den spärlichen Rasen wässert. Dass sie danach nass ist wie ein Pudel, stört sie nicht. Irgendwann sind Jeans und T-Shirt sicher wieder trocken.

Unweit der Eisdiele, an der Kreuzung Via Trieste, Via Azzone Viconti steht die imposante Kirche „Santuario Beata Vergine della Vittoria“.

Was mir in der Kirche auffällt, ist ein Verbotsschild für Handys, unter dem „Segni i cellulare. Rispetta il silenzio di questo luogo e la preghiera di ciascuno. Gracie!“ steht. Übersetzt so viel wie: „Verzichten Sie auf Ihr Handy. Respektieren Sie die Stille dieses Ortes und die Gebete aller. Danke!“ Da das Schild aber direkt über einem Weihwasserbecken nahe des Eingangs hängt, dachte ich erst, das Schild sei eine Aufforderung, hier sein Handy zu versenken. Das könnte ich übrigens auch unterschreiben.

Ponte Azzone Visconti


In Lecco ist es – ich habe es schon mehrfach betont – so heiß, dass die Blätter noch am Strauch vertrocknen. Dann kommen wir endlich zu „meiner“ Brücke um die sich allerlei Legenden ranken: Die Geologin und Renaissance-Kennerin Ann Pizzorusso behauptet sogar, die Landschaft im Hintergrund der Mona Lisa sei Lecco am Comer See, eben auch mit der Ponte Azzone Visconti und dem Fluss Adda. Andere sehen die Brücke auf Leonardo Da Vincis Bild eher in der Toskana bei Laterina/Arezzo. Ich seh gar nichts, nur das Boot, das gerade unter einem der Brückenbögen hindurch fährt.

Am Nordufer der Adda


Wir gehen wieder über die Brücke zurück und noch etwas am Nordufer der Adda entlang, aber nicht weit, es ist einfach zu heiß.

Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir noch an der Statue des Schriftstellers Alessandro Manzoni (1785–1873) vorbei, der mal in Lecco gewohnt haben soll und dessen berühmtester Roman „Die Verlobten“ (wer kennt den Roman nicht?) ebenfalls in Lecco spielt.

Wir sind froh. nach eineinhalb Stunden Rundgang in Lecco wieder im Schatten zu sein, aber was heißt Schatten? Das Thermometer im Auto – es stand jetzt eineinhalb Stunden im Schatten eines Parkhauses! – zeigt 36 °C. Fürs Parken zahlen wir 4 €.

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Lecco
Fahrt nach Como

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