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Skiathos / Skopelos / Alonissos (Pfingsten 2017)

Montag 12.6.2017


Alonissos


Als wir gegen Viertel 11 um den westlichsten Zipfel von Skopelos, das Kap Kiourto, fahren (links die St. Georgs-Insel und Mikro) wird’s langsam ungemütlich. Obwohl die Nikolas ein vergleichsweise großes Schiff ist – der Bug sicher 4 Meter über der See – erwischt uns das aufspritzende Wasser voll und wir sind klitschenass. Offenbar aus einem Reflex heraus habe ich die Kamera gerade noch unter meine Fotojacke bekommen, sodass Kamera und Objektiv nichts passierte. Sicherheitshalber gehe ich jetzt aber ins Schiffsinnere und sehe, wie draußen das Meer tobt. Das wird so wohl nichts werden mit Delfine gucken.

Alonissos


Eine Viertel Stunde später sind wir kurz vor Patitiri und weitere 10 Minuten später umrunden wir den Felsen, vor dem wir vor 22 Jahren in Seenot gerieten und gerettet werden mussten. An den Felsen werde ich mich noch ein Leben lang erinnern! Kurz danach machen wir im Hafen von Alonissos, in Patitiri, fest. Früher, als  Alonissos, die Insel-Hauptstadt, noch auf dem Berg lag, war hier unten lediglich der Hafen. 1965 wurden die meisten Häuser von Alonissos-Stadt aber durch ein Erdbeben zerstört. Danach zogen viele Einwohner runter ans Meer. Heute ist Patitiri auch das Verwaltungszentrum der Insel, mit allen Behörden.

Von Patitiri aus starten auch Boote zu den Stränden von Alonissos und in die Zone A des Meeresparks, wo kleine Boote noch erlaubt sind.

Infozentrum ΜΟm


Als Erstes gehen wir – direkt am Hafen – zum Informationscenter der Griechischen Gesellschaft zur Erforschung und zum Schutz der Mittelmeer-Mönchsrobbe (MOm). Das Zentrum soll angeblich über die Mittelmeer-Mönchsrobbe selbst informieren, den Nationalpark und die Aktivitäten der MOm. Die Frau, die wir im MOm antreffen macht aber eher den Eindruck, dass wir stören, wenn wir in ihr „Heiligtum“ kommen. Das macht sie sehr unsympathisch. Trotzdem spenden wir 25 €, weil wir denken, dass das Projekt „Schutz der Mittelmeer-Mönchsrobbe“ unterstützenswert ist. Als Susanne dann Info-Heftchen mitnehmen will, werden ihr von der Frau dann trotzdem 4 € abkassiert.

Die ganzen menschlichen Gefühle und Regungen jucken Plüschdelfin Finn überhaupt nicht. Während ich mich leicht aufrege, trägt er derweil ruhig und gelassen Informationen für seine Homepage „Der kleine Delfin“ zusammen.

So interessiert ihn sehr, wie die Mönchsrobben im Meeresnationalpark leben und die Meeresschildkröten.

Essen im Tsitsifia


Das Estiatório Tsitsifia, ein landestypisches einfacheres Restaurant, liegt direkt an der Hafenpromenade. Von hier aus kann man das hektische Treiben auf der Straße beobachten. Hier gibt es Fleischgerichte und – was uns besonders interessiert – Spaghetti mit einheimischem Thunfisch. Der soll so gut sein (vor allem frei von Schwermetallen), dass er sogar nach Japan exportiert wird.

So richtig schmecken will mir das Essen aber nicht. Weder hier noch vorhin im MOm konnte ich heute den Charme erkennen, der 1995 Alonissos für mich zu etwas Besonderem machte. Irgendwie scheint die Luft raus zu sein. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich auf Alonissos Resignation breit gemacht hat.

Katzen


Was noch genau so ist, wie vor 22 Jahren, das sind die streunenden Katzen, die etwas von deinem Essen abhaben wollen. Der Braune scheint mit aber nicht nur ein Genießer zu sein, was Fressen anbelangt, sondern auch ein Spezialist in Sachen Fotografieren und allem, was damit zu tun hat. So hatte ich, als wie gehen wollten, große Mühe, ihn wieder von meiner Fototasche herunter zu bekommen. Die hatte es ihm angetan.

Was ich bisher noch nie gesehen habe, ist eine Katze mit zwei verschiedenen Augenfarben, Laut Internet soll man dieses Phänomen vor allem bei weißen Katzen beobachten können.

Theodoros


Da der Ort unten am Hafen nicht viel hergibt, gehen wir – wohl angetrieben von einem Gefühl – die Epar.Od.Patitiriou Gerakas hoch. Dort hatten wir vor 22 Jahren einen tollen Kontakt mit Jannis Vlaikoseinem Meeresbiologen. Auch heute treffen wir wieder einen Meeresbiologen, Theodoros Mouratidis.

Wir kommen kurz ins Gespräch, aber leider ist unsere Zeit zu knapp bemessen. Wir müssen dringend wieder zurück aufs Boot, das in 10 Minuten ablegt. Schade! Wir hätten wohl gleich hierher gehen und das MOm auslassen sollen.


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