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Skiathos / Skopelos / Alonissos (Pfingsten 2017)

Sonntag, 11. Juni 2017 – Regen im Urlaubsparadies


Nachdem wir gestern einen Mega-Urlaubstag hatten, beginnt der Sonntagmorgen heute eher düster. Es regnet. Das Frühstück sagt mir heute auch nicht zu. 80% Süßkram. Das macht mich gar nicht an. Dazu gibt’s im Radio düsteren Flügelhorn-Blues, der so richtig runterzieht. Gefällt mir gar nicht.

Das scheint ein richtiger Scheißtag zu werden. Da man bei dem Regen nicht draußen rumlaufen kann, leg ich mich erst mal wieder ins Bett und schlaf den Schlaf des Gerechten. Vielleicht wird’s später ja besser. Susanne setzt sich auf die Terrasse und macht Kreuzworträtsel und liest.

Auf nach Skiathos-Stadt


Gegen halb 12 wach ich wieder auf. Es ist zwar noch alles nass, aber von oben kommt wenigstens nichts mehr. Irgendwas müssen wir unternehmen. Wir wagen uns runter zur Straße und hoffen, dass ein Bus nach Skiathos-Stadt kommt. Alle halbe Stunde soll einer kommen, doch wann, das ist uns nicht klar. Ein österreichisch-englisches Paar wartet wohl schon länger.

Taxi


Plötzlich hält ein Taxifahrer. Das mit dem Bus könnten wir vergessen, meint er. Den Gedanken, in die Stadt zu fahren, hätten auch andere und wenn der Bus voll ist, fährt er durch! Die Chancen stehen also schlecht, immerhin gibt’s zwischen Koukounaries-Strand und hier 18 oder 20 Zusteigemöglichkeiten. Obwohl ich den Verdacht habe, dass er ein „Geschäft“ mit uns machen will, bleibt uns wohl nichts anderes übrig. Und der Preis scheint mir okay. Der Bus würde für jeden von uns 1,60 € kosten, das Taxi für alle zusammen 10 €. Wir versuchen noch – im Spaß versteht sich – etwas zu handeln, aber der Fahrer kennt offenbar überhaupt keinen Humor.

Keine 3 Minuten später lässt er uns am Beginn der Fußgängerzone der Papadiamanti-Straße raus. Die Papadiamanti-Straße ist quasi das touristische Zentrum von Skiathos-Stadt. Hier gibt es alles: Cafés, Bars, Boutiquen, Restaurants und Tavernen.

Wir gehen keine 150 m in die Fußgängerzone rein und kommen wie zufällig an einen Laden, wo Esel-Produkte verkauft werden. Das passt ja prima, denn eigentlich wollten wir auf Skiathos eine Esel-Station besuchen. In einem Reiseführer haben wir gelesen, dass es auf Skiathos eine Eselfarm gäbe und da ich Esel mag, wollten wir dort hin. Aber leider existiert die Farm nicht mehr. Offenbar gab es Schwierigkeiten mit dem Grundstück und nun sind die Tiere wohl auf verschiedene andere Orte verteilt worden. Seit der Krise haben die Griechen ganz offensichtlich andere Sorgen, als sich um Esel zu kümmern.

Souvlaki Strike


Also müssen wir umdisponieren. Nachdem ich heute früh kaum gefrühstückt habe, wäre jetzt was Herzhaftes genau das Richtige und da habe ich Glück. Genau gegenüber von dem Laden, der Eselsprodukte verkauft, gibt´s ein Restaurant, das mich anmacht. „Souvlaki Strike“ heißt es.

 

Hier gibt es auch Mini-Menus (Essen und Getränk) um 5,90 €. Das ist genau das Richtige und man ist dann nicht gleich wieder so voll. Ich bestell mir „Burger“ (so heißen hier die Bifteki) und Susanne „Souvlaki“. Wegen des Regens (?) sind kaum Gäste da, aber das stört uns nicht. Der Koch, er spricht sehr gut deutsch, („mein guter Freund“) erzählt uns, dass er lange in Rosenheim war. Im Hintergrund läuft griechische Musik im Stil von Alexis Sorbas oder Vicky Leandros. Das gefällt mir jetzt besser als vorhin beim Frühstück das melancholische Trompetengedudel.

Es dauert nicht lange, dann wird das Essen serviert. Und jetzt der Hammer. Ich war schon oft griechisch essen und das beste griechische Restaurant war für mich immer der „Kamin“ in Birkenheide in der Pfalz. Seit 40 Jahren schon! Aber das hier könnte ihm den Rang streitig machen. Mein ganzes Leben lang habe ich noch nie ein besseres Bifteki gegessen. Da muss ich unbedingt nochmal hin!

Im Lokal hängt ein Plakat der AG Nikolas und ich frage den Wirt, ob er damit etwas zu tun habe. „Mein Sohn!”, ist die Antwort, „frag nach Ivan und du bekommst einen Sonderpreis.” Mit diesen Worten gibt er mir ein handgeschriebenes Zettelchen mit. Da bin ich dann ja mal gespannt.

Am Hafen entlang bis zum Flughafen


Wir schlendern die Fußgängerzone runter zum neuen Hafen und dann unten rechts zum alten. Dort liegen die etwa 1 Dutzend Boote für die Tagesausfahrten. Die AG Nikolas, das größte der Schiffe, ganz rechts. „Bist Du Ivan?“ „Yeah, come to my office“, und dann setzt er sich unter einem Sonnenschirm an ein Tischchen. Wir buchen für morgen die Tour in den Meeresnationalpark bei Alonissos und erkunden weiter Skiathos.

Im Tourist Office fragen wir nach einer Fahrt der Destination Skiathos.com. Die  – so habe ich im Internet gelesen – bietet Touren in den Meeresnationalpark bei Alonissos an. „Die Fahrten gibt es schon seit 10 Jahren nicht mehr. Seit der Krise ist niemand mehr bereit, 35 € für eine Fahrt auszugeben. Die Tour wird nicht mehr angeboten.“ Schade

Am neuen Hafen entlang schlendern wir weiter in Richtung der Straße Paraliakos. Dort soll es in den Bars und Restaurants mitunter Live-Musik geben. Vielleicht finden wir dort ja was, wo wir uns heute (vielleicht auch erst am Abend) amüsieren können.

Zuvor (13:50) gehen wir im Gerani Gerani, einem Coffee Shop am Nordende des Hafens, dort wo die Taxis stehen, noch einen Capuccino trinken. Susanne entscheidet sich für Latte Macchiato. Bei beiden Kaffeesorten gibt es extra und gratis Wasser.

Der oder die „Latte” ist in Griechenland ganz was anderes. Während es bei uns ein großes Glas mit viel Milch ist, ist das in Griechenland anscheinend ein Mokka mit etwas aufgeschäumter Milch. Auch ist ein Coffeeshop in Griechenland etwas ganz anderes als beispielsweise ein Coffeeshop in den Niederlanden. Susanne kommt zum Schluss, dass Skopelos gestern irgendwie lieblicher war.

Wir gehen weiter die Paraliakos Straße raus, wo einige Yachten liegen. Eine 42″-Yacht würde pro Tag (pro Person?) angeblich 70 € kosten. Ich habe ein Kärtle einer S/Y Dolphin. (sailwithadolphin.com)

Fast jedes zweite Haus hier ist ein Restaurant. Beim Restaurant Akrogiali fällt mir an der Fischtheke der aufgemalte Orca auf. Das dürfte für Skiathos aber wohl etwas übertrieben sein.

Ein paar Meter weiter, auf der anderen Straßenseite, liegt das Restaurant Milos. Das sagt uns auf Anhieb richtig zu. Nach unserem Spaziergang nachher etwas ins Inselinnere müssen wir unbedingt hier rein – wenn sich´s irgendwie machen lässt.

Planespotting zum Ersten


Inzwischen sind wir an der Hafenstraße am Südende der Landebahn des Flughafens von Skiathos angekommen. Für Planespotter (Leute, die Flugzeuge beobachten und fotografieren) soll der Flughafen Alexandros Papadiamantis auf Skiathos mit zu den spektakulärsten gehören. Die Landebahn ist nur 1600 und ein paar zerquetschte Meter lang und endet auf beiden Seiten im Meer. Wenn die Maschinen von Südost hereinkommen, soll man – so sagt man – das Gefühl haben, als könne man die Maschinen berühren. Das will ich sehen.

Sonntag nachmittags, kurz vor drei aber tut sich nichts am Flughafen. Uns ist das Glück heute nicht vergönnt. Sonntag nachmittags ist Flaute. Die Urlaubsflieger kommen entweder früh am Morgen oder spät am Abend. Mitten am Tag, das rechnet sich für Urlauber nicht. Lediglich eine kleine etwa 5 Tonnen schwere PiperPA 42 startet. Im Vergleich zu einer A 320 beispielsweise, die 78 Tonnen Startgewicht aufweist, ist das ein Floh. Der nächste Jet soll erst gegen halb, dreiviertel sechs kommen. So lange wollen wir aber nicht warten.

 


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