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Meeresakrobaten auf Delfin-Tour nach Duisburg und Harderwijk / Noordwijk / Amsterdam

Fahrt nach Noordwijk – unsere erste Windmühle


Madurodam war klasse. Wir zahlen die 8,50 € Parkgebühr (ja, das ist teuer, aber man wusste das vorher) und setzen unsere Fahrt fort. Bis Kopenhagen, Oslo oder Stockholm wird’s wohl nicht reichen, aber nach Norden schon. Wir wollen nach Noordwijk, wo es, wie ich im Internet gesehen habe, eine tolle Strandpromenade geben soll.

Zwischen Sassenheim Süd und Voorhout, können wir, auf der N444 fahrend, dann endlich unsere allererste Windmühle fotografieren: Hoop Doet Leven. Tja, die Hoffnung stirbt wirklich zuletzt, so heißt übrigens deren Name ins Deutsche übersetzt. Das war jetzt nur ’ne Wortspielerei, die mir g’rad so einfiel, denn bisher war unsere Fahrt alles andere als hoffnungslos, sie war bisher sogar richtig klasse! Noch 3 km bis Noordwijk.

Mittagessen


Der Königin Wilhelmina Boulevard in Noordwijk ist ganz schön voll. Aber wir haben natürlich Dummenglück, denn just in diesem Moment fährt genau vor uns einer aus einer Parklücke. Glück gehabt! In Noordwijk einparken ist allerdings ein bisschen blöd, weil zwischen der Fahrbahn für Autos und der Parkbucht genau der Fahrradweg verläuft. Also heißt‘s beim Rückwärtsfahren aufpassen, dass man rechts am Radweg und auch links mit dem vorderen Kotflügel niemanden „übern Haufen“ fährt. Man muss also in alle Richtungen 25-mal sehen, bevor man die Räder rollen lässt. Hast Du dann eingeparkt, heißt es nochmal aufpassen, nämlich beim Tür-Aufmachen. Nicht dass Du jetzt, super eingeparkt, noch einen mit der Tür vom Fahrrad holst.

Genau gegenüber unserer Parklücke gibt’s eine Pizzeria, die Trattoria Mimmo. Die nehmen wir doch gleich. Man kann herrlich draußen sitzen und die auf dem Boulevard Flanierenden beobachten. So ähnlich stell ich mir Sylt vor, so’n bisschen Schicki-Micki eben. Wir bestellen Spaghetti Bolognese für Susanne und für mich Pizza Quattro Stagioni. Die Preise sind angepasst heftig, nämlich rund doppelt so hoch wie in unserer Stamm-Pizzeria zu Hause. Aber, was soll’s, wir sind ja auf dem Königin Wilhelmina Boulevard und müssen schließlich was essen.

Am Strand von Noordwijk


Bevor wir die wenigen Treppenstufen über die Düne Richtung Strand nehmen, müssen wir an der Parkuhr nochmal nachladen. Wir hatten das Holländische, und nur Holländisch steht hier alles angeschrieben, zunächst einfach nicht verstanden. Die Parkgebühr beträgt nämlich nicht 1 € für 2 Stunden, wie wir dachten, sondern innerhalb der ersten beiden Stunden je 1 €. Danach wird’s dann heftig teurer.

Den Kamm der Dünen erreicht, zerzaust uns der Wind das Haar. Wir sind schon wieder frei wie der Wind! Schon wieder haben wir Santiano im Ohr und würden am liebsten sofort wieder loslegen. Um uns Gäste, die davonlaufen würden, vor uns der Atlantik – ohne Grenzen, ohne Mauern …

Susanne ist in ihrem Element, obwohl man, um in der Nordsee schwimmen zu wollen, kein Weich-Ei sein darf. 18°C hat das Wasser heute.

Cappuccino


Nachdem wir am Strand waren, gehen wir jetzt noch ins Vivaldi’s Cappuccino trinken. Einen besseren als hier, trinkt man selten. Super! Den „Zucker-Test“, also dass der Zucker zunächst ein Weilchen oben auf dem Milchschaum liegen bleibt, dann langsam absinkt, und sich anschließend der Milchschaum über dem entstandenen Loch vorsichtig wieder schließt, das hat er mit Bravour bestanden.

Wir fühlen uns total wohl und sind verliebt, wie ein junges Pärchen, albern herum und machen uns einen Spaß daraus, uns im Spiegel hinter dem Tresen selbst zu fotografieren. Gar nicht so einfach, wenn man die Kamera dabei nicht sehen soll.

Ein letzter Blick noch auf den Pavillon des Beachclubs O mit dem dahinter liegenden 33 m hohen Leuchtturm von Noordwijk. Dann heißt es für uns aber weiterziehen. Wir wollen heute noch nach Amsterdam, eine Grachten-Rundfahrt mitmachen.

Fahrt nach Amsterdam


Bisher bin ich den größten Teil der Strecke gefahren. Weil ich in Amsterdam aber unbedingt noch ein paar Sehenswürdigkeiten fotografieren möchte, bitte ich Susanne, von nun ab das Steuer in die Hand zu nehmen.


Die N 444 runter (hier kommen wir nochmal an der Die-Hoffnung-stirbt-zuletzt-Mühle vorbei) und über die Autobahn ist’s kein Problem. Dann aber wird’s prickelnd. Anstatt dem Navi zu folgen, will ich ja unbedingt über Harlem fahren und dann von Norden her über den Haarlemmerweg durch ganz Amsterdam hindurch zur Stadhouderskade 78, wo das Heineken-Parkhaus genau gegenüber einer Amsterdam-Grachtenrundfahrt-Anlegestelle liegen soll.

Chaos pur – Eine Autofahrt durch Amsterdam


Zunächst ist auch in Amsterdam alles total easy. Einfach geradeaus fahren. Rechts sehen wir die Windmühle De Otter (unten links). Danach geht’s immer noch geradeaus. Links von uns liegt jetzt der Westerpark und davor ein schmaler Kanal mit etlichen kleinen Booten, richtig idyllisches Holland. Aber dann ist’s schlagartig vorbei mit dem gemütlichen Dahinfahren. Adrenalin fährt plötzlich mit. Eigentlich wollen wir ja geradeaus, aber die blauen Schilder über der Straße lassen nur links oder rechts zu. Was also tun? Wir fahren links und wissen im gleichen Moment: Das war falsch! Zurück geht  nicht. Gefühlt, und ich habe wie jeder Mann einen ausgeprägten Orientierungssinn (oder glaub es zumindest), hätte es vorhin rechts ab gehen müssen – aber zu spät. Also unbedingt die nächste Möglichkeit nach rechts nutzen. „Rechts! Meine Stimme überschlägt sich. Die Anspannung steigt, keiner weiß mehr so richtig, wo wir sind, der Verkehr links, rechts und hinter uns zwingt uns aber ständig weiterzufahren. Inzwischen sind wir unter einer Eisenbahnbrücke hindurch und rechts befindet sich ein großer Kanal. Aber in Amsterdam gibt’s tausende solcher Kanäle. Welcher soll das sein? Beschriftet sind die Kanäle allesamt nicht! Dann endlich ein Schild Centrum / Central Station.

„Rechts! Über die Brücke rechts! Danach ist gleich links!“ Wir sind inzwischen beim HetVeem Theater. Während Susanne der Stress im Gesicht geschrieben steht (in Holland schalten die Ampeln – ohne Gelbphase – direkt von Rot nach Grün, die Beschriftungen sind in einer unmöglichen Sprache, und vor uns, hinter uns, neben uns und überall gibt’s nur noch Radfahrer) bin ich damit beschäftigt, möglicherweise interessante Bilder mit nach Hause zu bringen. Ich kann nichts anderes tun. Anhalten und aussteigen, um Fahrerwechsel zu machen, geht hier nicht. Da muss Susanne jetzt durch, und sie schlägt sich tapfer.

Rund 1 km weiter biegen wir rechts ab auf die Westerdokskade, dann gleich wieder links. Wir sind jetzt auf der Haarlemmer Houttuinen, auf der wir wohl eine Weile bleiben können. Aber auch die schlängelt sich mit Links- und Rechtskurven durch Amsterdam. Es ist ein einziges Rumgekurve. Rechts, links, rechts, links. Irgendwann sind wir dann auf der Prins Hendrikkade, von wo aus wir die  St. Nicholaus-Kirche (unten links) erblicken können. Beim Heineken Parkhaus sind wir aber noch lange nicht.

Irgendwann, immer noch auf der Prins Hendrikkade kommen wir rechts am protzigen Amrath Hotel vorbei (oben rechts) und gleich danach links am Technologie-Museum NEMO (unten links), das mit seiner außergewöhnlichen Form und seinem grünen Anstrich irgendwie wie der Bug eines Schiffes aussieht. Vielleicht beabsichtigt, denn gleich daneben ist das Niederländische Schifffahrtsmuseum mit der davor liegenden Amsterdam, deren Modell wir heute früh in Madurodam gesehen haben. Wir fahren weiter, immer weiter, bis wir dann in Höhe einer  Windmühle, die genau gleich aussieht, wie die De Otter vorhin (in Wirklichkeit ist es, wie sich zu Hause herausstellte, aber die De Gooyer) zunächst in einer Rechts-Links-Aktion und gleich danach geradeaus-fahrend jeweils einen Kanal überqueren. 200 Meter noch, dann geht’s rechts in die Mauritskade. Ein Glück! Denn jetzt geht’s bin zur Anlegestelle der Grachten-Rundfahrten nur noch geradeaus, 2 oder 3 km vielleicht noch.

Nach 1 km Fahrt liegt rechts von uns das weltberühmte Amstel-Hotel (oben rechts) und einen weiteren km später geht’s links weg dann endlich in die Straße, in der gleich rechts die Einfahrt zum Heineken-Parkhaus ist. 1½ Stunden hat die Fahrt von Noordwijk hierher gedauert, davon allein 1 Stunde (das sind 60 unendlich lange, stressreiche Minuten!)  Rumgekurve durch Amsterdam. Endlich können wir aufatmen. Susanne hat wirklich eine Meisterleistung vollbracht. Amsterdam ist nämlich in keinster Weise auto-freundlich. Hätte ich mich im Vorfeld besser vorbereitet, hätte ich das hier leicht lesen können. Schlimmer als in Amsterdam kann der Verkehr in Shanghai auch nicht mehr sein. Susanne, ich bin stolz auf dich!

Wir stellen das Auto auf Platz 69, im ersten, mit einem Kirchen-Symbol gekennzeichneten Stock des Heineken-Parkhauses ab und wollen sehen, ob wir noch eine Grachten-Rundfahrt mitmachen können. Die Uhr zeigt kurz nach 5:00 Uhr.


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MEERESAKROBATEN AUF DELFIN-TOUR NACH DUISBURG UND HARDERWIJK
HAUPTGRUPPE BERICHTE

Eine Reaktion zu “Meeresakrobaten auf Delfin-Tour nach Duisburg und Harderwijk / Noordwijk / Amsterdam”

  1. Susanne

    Den frischen Wind auf der Galerie der Mühle und am Meer hätte ich gut nach der stressigen Fahrt durch Amsterdam brauchen können. ;o)) Doch das gemütliche Verweilen in der urigen Kneipe hat dann doch noch die ersehnte Erholung gebracht. ;o))